Donnerstag6. November 2025

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OstafrikaÜberblick über die in- und ausländischen Akteure im Sudan-Konflikt

Ostafrika / Überblick über die in- und ausländischen Akteure im Sudan-Konflikt
    Grafik: Acled/AFP

Seit 2023 kämpfen die Armee und die RSF-Miliz um die Macht im Sudan. Zehntausende Menschen wurden getötet und fast zwölf Millionen Menschen vertrieben. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, Unterstützung aus dem Ausland zu erhalten. Die UNO fordert ihre Mitglieder immer wieder auf, sich nicht in den Konflikt einzumischen – ohne Erfolg. Ein Überblick über die Akteure im In- und Ausland.

Die Kontrahenten im Sudan

Armeechef Abdel Fattah al-Burhan ist der De-facto-Herrscher im Sudan. Sein früherer Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo steht an der Spitze der Miliz Rapid Support Forces (RSF). Im Oktober 2021 putschten die beiden gemeinsam gegen die zivile Übergangsregierung, die nach dem Sturz des langjährigen Autokraten Omar al-Baschir 2019 amtierte. Später kam es zu Spannungen zwischen den beiden Generälen, die Mitte April 2023 in tödliche Kämpfe ausarteten.

Der paramilitärischen RSF gehören Tausende ehemalige Kämpfer der berüchtigten arabischen Dschandschawid-Miliz an, der Gräueltaten im Konflikt 2003 in der westlichen Region Darfur zur Last gelegt werden.

Derzeit regiert die Armee den Sudan von der Stadt Port Sudan am Roten Meer aus. Der ehemalige UN-Beamte Kamil Idris fungiert seit Mai 2025 als Regierungschef. Die RSF installierte in Nyala, der Hauptstadt von Süd-Darfur, eine Gegenregierung.

Ausländische Akteure

Ägypten: Der nördliche Nachbar des Sudan ist ein wichtiger Unterstützer der sudanesischen Armee. Kairo betrachtet Al-Burhan als legitimen Herrscher und lädt ihn regelmäßig nach Ägypten ein. Die RSF wirft Ägypten immer wieder vor, die sudanesische Armee militärisch zu unterstützen, was Kairo bestreitet.

Vereinigte Arabische Emirate: Die sudanesische Armee beschuldigt die Vereinigten Arabischen Emirate, die RSF mit Waffen und Söldnern zu unterstützen. Die armeenahe sudanesische Regierung brach deshalb im Mai die diplomatischen Beziehungen zu dem Golfstaat ab. UN-Berichte und öffentlich zugängliche Quellen belegen die Verwicklung der Emirate, Abu Dhabi bestreitet sie dennoch.

Libyen: Im Juni bezichtigte die sudanesische Armee die Truppen des Machthabers im Osten Libyens, Chalifa Haftar, die siegreiche Offensive der RSF in einem strategisch wichtigen Gebiet an der Grenze zu Ägypten und Libyen unterstützt zu haben. Haftar soll im Auftrag der Vereinigten Arabischen Emirate Waffen und Treibstoff an die RSF geliefert haben, was er leugnet.

Tschad: Auch die Regierung von Präsident Mahamat Idriss Déby Itno im Tschad sorgt nach Angaben der sudanesischen Armee für Nachschub für die RSF-Miliz – im Auftrag der Vereinigten Arabischen Emirate. Déby bestreitet das, doch die mutmaßliche Allianz mit der Miliz im Sudan spaltet den Clan des Präsidenten und seine Armee.

Türkei: Als wichtiger Rivale der Vereinigten Arabischen Emirate bekundete die Türkei von Beginn des Krieges an ihre Unterstützung für die sudanesische Armee. Mehreren Medienberichten zufolge lieferte Ankara Drohnen, mit denen Stellungen der RSF angegriffen wurden.

Iran: Nach jahrelangem Zerwürfnis nahmen der Sudan und der Iran im Oktober 2023 wieder diplomatische Beziehungen auf. Seitdem wirft die RSF Teheran vor, der sudanesischen Armee Drohnen zur Verfügung zu stellen.

Russland: Während der drei Jahrzehnte der Herrschaft Al-Bashirs stützte sich der Sudan militärisch auf Russland. Moskau und Khartum verhandelten über den Bau eines russischen Marinestützpunktes am Roten Meer. 2021 erklärte das sudanesische Militär, das Abkommen werde „überprüft“, doch laut russischen Medien war das Projekt in den vergangenen Monaten wieder Thema bei hochrangigen Gesprächen. Vor Kurzem schlossen die beiden Länder mehrere Abkommen über eine militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Kenia: Im Juni behauptete die Armee-Regierung, in RSF-Lagern in der Hauptstadt Khartum Waffen und Munition mit der Aufschrift „Made in Kenya“ gefunden zu haben. Sie warf Nairobi vor, „die Spaltung des Sudan zu fördern“, indem sich Kenia als Umschlagplatz für die von den Emiraten gelieferte Militärausrüstung zur Verfügung stelle. Im Februar fand in der kenianischen Hauptstadt Nairobi die Gründungsversammlung des politischen Arms der RSF statt.

fraulein smilla
6. November 2025 - 18.48

Auf der Liste fehlt die Ukraine . Im Sudan kaempfen ukrainische Spezialeinheiten gegen Wagener Soeldner und mischen so in dieser humanitaeren Katastrohe munter mit .