Mittwoch5. November 2025

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Drogenrazzia unweit von LuxemburgPolizei stellt 700 illegale Cannabispflanzen sicher

Drogenrazzia unweit von Luxemburg / Polizei stellt 700 illegale Cannabispflanzen sicher
Die Polizei hat eine größere Cannabisplantage in Wawern an der Saar unweit von Luxemburg entdeckt Foto: Michael Brandt/dpa

Ein Polizeieinsatz in Wawern an der Saar unweit der Luxemburger Grenze lässt die Gerüchteküche brodeln. Warum die Ermittler bisher schweigen und was sie auf Nachfrage bekannt geben.

Die Polizei ist laut Zeugenangaben in den vergangenen Tagen häufig in Wawern – nicht weit von Luxemburg entfernt – unterwegs. Mehrfach sei sie an einem Haus gewesen. Die Vermutung ist, dass sie weiter Beweise sammeln nach einem ersten größeren Einsatz Ende Oktober.

Das Zielobjekt der Beamten soll laut Zeugen ein Haus sein, das mitten im Ort eingerahmt von Nachbargrundstücken steht. Die Einsätze sind längst nicht mehr nur Gespräch in Wawern, sondern auch in den Nachbargemeinden. Über die Hintergründe lässt die Polizei die Menschen in der Region jedoch nur spekulieren. Offizielle Informationen, etwa in Form einer Polizeimeldung gibt es bisher nicht zu der Sache.

Anwohner bittet Redaktion um Aufklärung

Um Klarheit zu schaffen, hat sich ein Bewohner Wawerns an den Volksfreund gewandt. „In der Gemeinde wird erzählt, dass es in der Angelegenheit wohl diesen Polizeieinsatz wegen eines Deliktes um Cannabis ging“, schreibt er mit der Bitte, der Sache nachzugehen. Die Polizei habe eine sehr große Stückzahl illegaler Cannabispflanzen gefunden, gibt er den Inhalt des Dorfgesprächs wieder. Es seien etwa 700 gewesen.

Ein Polizeipressesprecher bestätigt, dass die Ermittler eine illegale Drogenplantage hochgenommen haben. „Am 25. Oktober hat die Polizei ein Wohnhaus in Wawern durchsucht und darin eine professionelle Cannabisplantage aufgefunden“, sagt er. „Meine Kollegen fanden dort mehrere Hundert Cannabispflanzen in verschiedenen Wachstumsstadien.“ Wie die Polizei dem Mann auf die Spur gekommen ist, verrät der Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

Die Beamten hätten einen 41-jährigen Mann vor Ort festgenommen. Dieser befinde sich nach der Vorführung beim Ermittlungsrichter in Untersuchungshaft. In Wawern wird der Mann vermutlich nicht vermisst. Am Dorfleben soll er sich ohnehin nicht beteiligt haben. Der Mann, der sich wegen des Einsatzes an den Volksfreund gewandt hat, beschreibt den Festgenommenen als „überhaupt nicht integriert“.

Was über die Plantage bekannt ist

Das Haus, in der die Plantage war, steht mitten im Dorf an einer wichtigen Straße. Das Grundstück sei zugewuchert gewesen. Es gebe eine Einfahrt mit einem Tor. „Tor auf, Auto rein, Tor zu“, sei der Ablauf gewesen. Mehr habe man von dem Bewohner nicht mitbekommen. Andere im Dorf bestätigen diese Darstellung. Das Haus habe lange zum Verkauf gestanden, irgendwann sei das Schild weg gewesen. Der Bewohner sei nicht aufgefallen.

Der Mann, der sich mit dem Thema an den Volksfreund gewandt hat, berichtet noch von einem weiteren Gerücht. Im Dorf werde auch erzählt, dass der Festgenommene den Strom für die Plantage – wegen der Belüftung, Heizung und Beleuchtung wird davon bei einer Cannabisplantage eine Menge gebraucht – von den Nachbarn abgezapft habe. Auf Nachfrage, ob das stimme, sagt der Polizeisprecher: „Dazu haben wir keine Informationen.“ Dieses Gerücht scheint somit nicht zu stimmen.

Polizei ermittelt weiter nach möglichen Komplizen

Abgeschlossen sind die Ermittlungen laut dem Polizeisprecher noch nicht. Und genau das ist auch der Grund, warum die Polizei bisher noch keine Informationen zu dem Ermittlungserfolg veröffentlicht hat. Die Ermittlungen nach möglichen Mittätern laufen laut dem Sprecher noch. „Um diese nicht zu konterkarieren, haben wir keine Mitteilung gemacht“, sagt er.

Da das Dorfgespräch ohnehin die Fakten offenlegt, bestätigt die Polizei jedoch, dass die Beamten mehrfach vor Ort waren. Samstags am 25. Oktober sei der erste größere Einsatz gewesen. Am Montag danach hätten die Ermittler die Plantage abgebaut. „Es kann sein, dass die Kollegen im Rahmen der Ermittlungen noch Dinge vor Ort prüfen müssen“, sagt der Polizeisprecher. Es seien auch häufiger als sonst Streifen in Wawern unterwegs gewesen.