Mittwoch5. November 2025

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90 Prozent weniger Emissionen bis 2040EU-Länder einigen sich vor COP30 auf abgeschwächte Klimaziele

90 Prozent weniger Emissionen bis 2040 / EU-Länder einigen sich vor COP30 auf abgeschwächte Klimaziele
Ein Schriftzug für den bevorstehenden UN-Klimagipfel COP30 steht vor dem Pressezentrum in Belem im brasilianischen Bundesstaat Para Foto: Eraldo Peres/AP/dpa

Die EU-Länder wollen den Treibhausgasausstoß bis 2040 um 90 Prozent reduzieren. Um den Kompromiss zu erzielen, mussten allerdings einige Zugeständnisse gemacht werden.

Die EU-Umweltminister haben sich kurz vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Brasilien auf verbindliche Klimaziele für 2040 geeinigt. Die Mitgliedstaaten vereinbarten nach langwierigen nächtlichen Verhandlungen eine Absenkung der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent im Vergleich zu 1990. Um den Kompromiss zu erzielen, mussten allerdings einige Zugeständnisse gemacht werden, um skeptische EU-Länder zu überzeugen.

So können die Mitgliedstaaten fünf Prozentpunkte des 90-Prozent-Ziels durch CO₂-Zertifikate aus dem Ausland ausgleichen. Der Kompromiss bietet den Ländern zudem die Möglichkeit, weitere Emissionszertifikate aus Drittländern auf ihre Kontingente anzurechnen. Der Vorschlag der EU-Kommission hatte insgesamt drei Prozentpunkte vorgesehen.

Luxemburgs Umweltminister Serge Wilmes (CSV) sagt dazu gegenüber 100,7: „Wir haben es in der Nacht geschafft, uns nach zähen Verhandlungen auf das Minus-90-Prozent-Ziel zu einigen – das Ziel, das auch die Luxemburger Regierung gefordert hatte.“ Trotz Verwässerung sei der Kompromiss eine große Leistung. „27 Staaten mit sehr unterschiedlichen Interessen haben sich auf ein gemeinsames Ziel geeinigt. Das Minus-90-Prozent-Ziel entspricht dem, was die Wissenschaft für notwendig hält, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern.“

Die EU-Umweltminister bestätigten zudem ein zuvor ausgehandeltes Klimaziel für 2035, das sie bei den UN-Klimaverhandlungen in Belém vorlegen wollen. Die Mitgliedstaaten hatten ihre Zusage an die UNO im September als Spanne formuliert: 66,25 bis 72,5 Prozent weniger Emissionen. Auch bei den nächtlichen Verhandlungen in Brüssel gelang es nicht, sich auf eine konkrete Zahl zu einigen oder die genannte Spanne einzuschränken.

Zudem sprachen sich die Minister dafür aus, die Ausweitung des EU-Emissionshandels auf den Straßenverkehr und Gebäude um ein Jahr von 2027 auf 2028 zu verschieben.