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Millionen erhielt „den Atelier“ – nach ersten offiziellen Angaben – für die Organisation des Volksfestes „Dem Grand-Duc seng feierlech Tournée“ zum Thronwechsel Anfang Oktober

KUNST Wer Luxemburg beim „Prix Robert Schuman“ vertritt
Die zeitgenössischen Kunstwerke wollen in einen Dialog mit den Verwerfungen unserer Epoche treten: soziale Entfremdung, Identitätssuche, eine latente Dystopie sowie die Illusion einer von unseren Wahrnehmungen bestimmten Realität. Darüber hinaus spiegeln die ausgewählten Künstler*innen die Vielfalt Luxemburgs sowie seine große kulturelle Diversität, charakterisiert durch Kosmopolitismus und Mehrsprachigkeit.
Luxemburg-Stadt, Metz, Saarbrücken und Trier (Städtenetzwerk QuattroPole“) vergeben alle zwei Jahre den Kunstpreis Robert Schuman, eine Auszeichnung in der Großregion. Diese vier Kunstschaffenden vertreten Luxemburg bei der 17. Ausgabe: Bruno Oliveira („Sanfins“), Jil Lahr („Das Haus ist mir ein Traum“), Maïté Seimetz („Decepticles“) und Zoriana Tymtsiv („Beneath the Surface: The Skin We Wear, The Skin We Share“). Oliveira befasst sich in seinem Projekt mit seiner Kindheit in dem portugiesischen Dorf Sanfins; Lahr erstellt Installationen aus Alltagsgegenständen; Seimetz hinterfragt durch absurde Möbelstücke den Stellenwert von Objekten in unserem Leben und Tymtsiv beleuchtet durch Malerei die menschliche Haut als geteilte Oberfläche. Insgesamt beteiligen sich 16 Künstler*innen an dem Wettbewerb. Wer die jeweilige Stadt repräsentiert, entscheiden lokale Kurator*innen. In Luxemburg-Stadt waren das Liliana Francisco und Steven Cruz der ASBL „La Concierge“. Sie wurden von den „2 Musées de la Ville de Luxembourg“ beauftragt. Neugierig? Vom 13. November bis zum 11. Januar 2026 findet eine Gruppenausstellung der Teilnehmenden in der Galerie Octave Cowbell, der Galerie der „Ecole supérieure d’art de Lorraine“ sowie der Ausstellungsgalerie des Arsenal Jean-Marie Rausch (alle in Metz) statt. Zur Vernissage wird bekannt gegeben, wer den Preis in Höhe von 10.000 Euro erhält. Weitere Infos: quattropole.org.

CARTE BLANCHE Mike Bourscheid erhält „Bourse Francis-André“
„Le Fonds culturel national [Focuna, d.R.] est heureux d’annoncer l’attribution de la Bourse Francis-André 2025 à l’artiste luxembourgeois Mike Bourscheid“, teilt Focuna mit. Das Stipendium richtet sich seit 2016 an Kulturschaffende und Kunstkollektive aus Luxemburg, die seit mindestens fünf Jahren professionell tätig sind. Mike Bourscheids Kunst bewegt sich zwischen Performance, Video und Skulptur. Das Team von Focuna schreibt, er inspiriere sich an der Mode und Fiktion, hinterfrage Gender-Rollen und die Darstellung von Männlichkeit. Die „Bourse Francis-André“, dotiert mit 10.000 Euro, fließe in ein neues Projekt. Es soll Bourscheids erste Novelle, Kostüm- und Marionettentheater sowie Bauchreden umfassen. „Ce travail s’articule autour de la réécriture du personnage du chasseur de Blanche-Neige, imaginé comme une figure de transformation émotionelle et corporelle, en écho aux questions contemporaines autour de l’identité, du soin et des masculinités non normatives“, steht in der Pressemitteilung zur Vergabe. Die Jury lobt unter anderem die „réflexion profonde“ und den partizipativen Ansatz des Projekts. Und weiter: „Le jury souligne également que Mike Bourscheid se distingue des projets précédents tout en restant fidèle à sa ligne artistique, affirmant ainsi une belle continuité et une maturité créative dans son parcours.“
AUFRUFE Komposition und Freiwillige gesucht
Das Kulturministerium und das Luxembourg City Film Festival (5. bis 15. März 2026) lancieren zwei Aufrufe: Bei dem einen gibt es Geld, bei dem anderen Einblicke in Luxemburgs Festivallandschaft. Beginnen wir mit dem Kulturministerium – jenes schreibt noch bis zum 16. November einen Kompositionsauftrag aus. Gesucht wird ein Stück (Mindestdauer: 8 Minuten) für diese zehn Ensembles und Orchester: Ensemble Vocal de Luxembourg, Kammerata, Jazz Orchestra, Musique Militaire Grand-Ducale, Orchestre de Chambre du Luxembourg, Orchestre Estro Armonico, Luxembourg Philharmonic (OPL), Luxembourg Philharmonic Academy, Solistes Européens Luxembourg, United Instruments of Lucilin. Die künstlerischen Leitungen der jeweiligen Institutionen entscheiden, wer den Zuschlag erhält. Die Gage variiert zwischen 4.000 und 12.000 Euro, je nach Orchester beziehungsweise Ensemble. Wer sich bewirbt, muss die luxemburgische Staatsbürgerschaft besitzen oder im Land wohnen. Alle Infos gibt es unter mcult.gouvernement.lu in der Rubrik „Appels à projets“. Sucht das Kulturministerium nach Kompositionen, braucht das Luxembourg City Film Festival hingegen freiwillige Helfer*innen, unter anderem in den Bereichen Gästebetreuung, Ticket-Management oder Schulvorstellungen. Klingt gut? Das Team sichtet ab sofort Kandidaturen via Mail an [email protected]. Bis zum Jahresende fällt eine Entscheidung, es folgt eine Informationsveranstaltung für die Beteiligten. Weitere Details: luxfilmfest.lu.
TIPPS Auf den letzten Drücker zum CinEast und Charity im Kinepolis

Am Wochenende noch nichts vor? Filmfans könnten unter anderem bei zwei Sonderveranstaltungen auf ihre Kosten kommen. Zum einen laufen die letzten Filme im Rahmen des CinEast-Festivals (Central and Eastern European Film Festival) – das Programm ist auf cineast.lu einsehbar. Zum anderen findet am Sonntag, dem 26. Oktober, um 10.30 Uhr im Kinepolis Kirchberg und Belval die Vorpremiere von „Lief fir mech“ (Ko-Produktion Tarantula) statt. Der Film von Mark de Cloe, der auf einer wahren Begebenheit beruht, kreist um zwei Freundinnen (siehe Foto, Mitte). Eine ist sterbenskrank, der anderen droht die Abschiebung nach Afghanistan. Das Screening findet im Rahmen der Charity-Veranstaltung „Espoir en tête“ statt, bei dem die Rotary-Clubs Spenden für den guten Zweck sammeln. Die Einnahmen fließen in die Gehirnforschung in Luxemburg. Der Film läuft am 12. November regulär in Luxemburgs Kinos an. Infos zur Vorpremiere gibt es unter espoir-en–tete.lu.
De Maart

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