25. Oktober 2025 - 10.42 Uhr
Akt.: 25. Oktober 2025 - 11.35 Uhr
Paul Philipp beim FLF-Kongress„Wir haben die Tragweite und die Dynamik des Falls Gerson Rodrigues unterschätzt“
In seiner Ansprache zu Beginn des Kongresses ließ Paul Philipp das Fußballjahr Revue passieren und ging dabei noch einmal auf den „Fall Gerson Rodrigues“ ein. Der Verband stand wochenlang in der Kritik – wegen seiner Entscheidungen, aber auch wegen seiner Kommunikation. Am Samstagmorgen in Junglinster räumte der Verbandspräsident Fehler ein: „Ich kann ohne Probleme zugeben, dass die Tragweite und Dynamik dieser Affäre von uns allen unterschätzt wurde.“
Philipp und der damalige Nationaltrainer Luc Holtz hatten sich zunächst hinter den verurteilten Spieler gestellt. Der Druck aus Gesellschaft und Politik führte jedoch dazu, dass die FLF im August entschied, Gerson Rodrigues vorläufig zu sperren. Wie Philipp in Junglinster noch einmal zu Protokoll gab, hätte sich der Angreifer öffentlich entschuldigen und das „Spiel mitmachen“ müssen, um weiterhin für die FLF-Auswahl auflaufen zu können. Dies ist bis heute nicht geschehen.
Auch COSL-Präsident Michel Knepper ging auf diese Causa ein: „Ich habe es damals abgelehnt, mich öffentlich zu diesem Thema zu äußern. Jeder hat das Recht, Fehler zu begehen, aber die Probleme sollten zunächst intern diskutiert werden.“ Knepper sagte, dass die neue Ethikkommission, die im Zuge dieser Affäre entstand, in einigen Wochen ihre Arbeit aufnehmen werde. Sie wird dann Teil der ALIS („Agence luxembourgeoise pour l’intégrité dans le sport“, zuvor: ALAD) sein.
Sportminister Georges Mischo hätte sich ein „mea culpa“ von Gerson Rodrigues erwartet, zollte Philipp jedoch Respekt für seine einsichtigen Aussagen in Junglinster ein: „Das Problem, dass sich Menschen auf und neben dem Platz danebenbenehmen, gibt es nicht nur im Fußball, sondern auch in anderen Sportarten.“
Im weiteren Verlauf des Kongresses dankte Philipp dem ehemaligen Nationaltrainer Luc Holtz, der im August nach 15 Jahren als Nationaltrainer zurücktrat und einen Vertrag beim SV Waldhof Mannheim unterschrieb. Das Publikum – die Vertreter der 101 anwesenden Vereine – spendete Holtz Applaus.
Zuschüsse von rund 17,5 Millionen Euro
Der FLF-Präsident ging außerdem auf den Strategieplan ein, der 2022 begann und 2026 endet. Philipp hob dabei vor allem drei Hauptsäulen hervor: die Entwicklung des Frauenfußballs, den Ausbau der Infrastruktur sowie das Merchandising. Eine Zahl stach besonders hervor: Seit 2024 wurden fast 10.200 Trikots der „Roten Löwen“ verkauft.
Philipp appellierte an die verschiedenen Kommissionen, noch weiter in die Zukunft zu blicken: „Jeder sollte sich überlegen, was wir nachhaltig ändern können, um unseren Fußball für die kommenden Jahre zu verbessern.“
Alle Berichte wurden von den Vereinen abgesegnet. Bei den Finanzen hat die FLF ihre Bilanzsumme 2025 im Vergleich zu 2024 um rund 1,15 Millionen Euro erhöht (25 Millionen Euro) und einen kleinen Überschuss erzielt. Die Nationalmannschaft der Herren hat einen Bonus von fast zwei Millionen Euro erzielt.
Wie in den Jahren zuvor wurde wieder viel Geld in die Infrastruktur gesteckt. „Aber nicht unser Geld“, wie Philipp betonte. Die FLF habe in den vergangenen Jahren rund 17,5 Millionen Euro an Zuschüssen von der FIFA und UEFA bekommen und damit alle Kosten für Infrastruktur gedeckt. Das Budget 2025/26 liegt bei rund 13 Millionen Euro. Rund 5,3 Millionen Euro kommen vom europäischen Fußballverband. Alle Finanzberichte wurden von den Vereinen abgesegnet.
Vor dem Kongress hatte der Ligaverband LFL einen Mangel an Transparenz moniert. Dieses Problem wurde aber bereits in den vergangenen Wochen geregelt, sodass der Kongress ohne größere Diskussionen zu Ende ging.
De Maart

Laut Paul Philippe hatten die alten weissen Männer der FLF also die "Tragweite und die Dynamik" der Rodrigues-Affäre unterschätzt, eine Aussage, welche tief blicken lässt. Sehr aufschlussreich auch seine Äusserung, dass Rodrigues sich hätte öffentlich entschuldigen und das "Spiel hätte mitmachen" müssen.
Demnach, NULL Einsicht bei Herrn Philippe. dass die Entscheidung, Gerson Rodrigues, einen verurteilten Verbrecher, weiterhin für die Nationalmannschaft spielen zu lassen, ein grundsätzlicher Fehler seitens der FLF war und eindeutig eine Verharmlosung von gegen Frauen gerichteter Gewalt darstellte.
Herr Knepper spricht davon, "dass jeder das Recht habe Fehler zu begehen".
Dazu Folgendes: Herr Philippe und die FLF haben mit der Nominierung von Gerson Rodrigues Fehler begangen, Herr Rodrigues hat hingegen ein Verbrechen begangen, für welches er rechtskräftig verurteilt wurde, demnach kann bei ihm von "Fehlern" nicht die Rede sein.
"..jeder hat das Recht Fehler zu begehen.." Das klingt wie eine Einladung. Wie der gute Katholik.Man kann sündigen denn da ist ja die Beichte. 3 Vater unser und die Sache ist vom Tisch. Wenn es so einfach ist.....