21. Oktober 2025 - 13.38 Uhr
Akt.: 21. Oktober 2025 - 13.49 Uhr
ViruspräventionGesundheitsministerium startet Aufruf zur Impfung gegen Atemwegsinfektionen

Mit der kalten, feuchten Jahreszeit treten auch Atemwegsinfektionen wie Grippe oder Bronchiolitis vermehrt auf. In diesem Zusammenhang lanciert das Gesundheitsministerium seine Winterkampagne zu Atemwegsinfektionen und ruft zur Prävention durch Impfungen auf. So könnten Infektionen mit RSV, Grippe-, Keuchhusten-, Pneumokokken- und Covid-19-Erregern verhindert werden.
Impfungen gelten weiterhin als eines der wirksamsten Mittel gegen solche Infektionen, schrieb das Gesundheitsministerium in einer Pressemitteilung am Dienstag. Daher sollte der Impfschutz regelmäßig aufgefrischt werden – insbesondere bei Risikogruppen, also älteren Menschen, chronisch Kranken oder Personen mit geschwächtem Immunsystem. Das Gesundheitsministerium empfiehlt hier Impfungen gegen Grippe, Pneumokokken und Covid-19. Schwangere sollten sich gegen Grippe, Keuchhusten und RSV impfen lassen, um sich selbst und ihr Baby ab der Geburt sowie während der ersten sechs Lebensmonate zu schützen.
Der Oktober sei der ideale Zeitpunkt, um sich impfen zu lassen, da der Schutz so über den gesamten Winter – die Phase mit der höchsten Viruszirkulation – gewährleistet sei.
Neue Empfehlungen
Ab der Saison 2025/26 gibt der „Conseil supérieur des maladies infectieuses“ (CSMI) zwei neue Empfehlungen ab. Personen ab 65 Jahren sollten sich mit sogenannten „hochdosierten“ oder „adjuvierten“ Impfstoffen gegen die Grippe impfen lassen. Erstere enthalten mehr Antigene und fördern so eine stärkere Immunantwort, während Letztere ein Molekül enthalten, das die Wirksamkeit des Vakzins erhöht. Beide Varianten wurden entwickelt, um älteren Menschen, deren Immunsystem oft weniger reaktiv ist, einen besseren Schutz zu bieten. Sind diese Impfstoffe nicht verfügbar, könne auch eine Standarddosierung den Schutz gegen Atemwegsinfektionen erhöhen.
Auch für Zwei- bis 17-Jährige empfiehlt der CSMI eine Grippenimpfung – zum einen, um die Viruszirkulation in dieser Altersgruppe zu reduzieren, und zum anderen, um Komplikationen und Übertragungen auf gefährdete Personen zu vermeiden. Für Kinder und Jugendliche reiche grundsätzlich eine Standarddosierung aus. Interessierte sollten sich jedoch ärztlich beraten lassen. Das Vakzin ist in Luxemburgs Apotheken gegen Vorlage eines ärztlichen Rezepts kostenlos erhältlich.
Altbekannte Schutzmaßnahmen
Das Gesundheitsministerium erinnert zudem daran, dass einfache Schutzmaßnahmen die Verbreitung von Viren eindämmen können:
– regelmäßiges Waschen der Hände mit Wasser und Seife;
– tägliches Lüften von Räumen – auch bei Kälte;
– bei Symptomen engen Kontakt mit gefährdeten Personen meiden;
– bei Husten, Fieber oder beim Besuch einer medizinischen Einrichtung eine Atemschutzmaske tragen;
– beim Husten und Niesen Nase und Mund bedecken.
Rückblick auf die Wintersaison 2024/25
Was die Verbreitung von Atemwegsinfektionen 2024 betrifft, wurden einige Tendenzen deutlich – etwa, dass es erstmals seit der Pandemie keine bedeutende Covid-Welle in der Winterzeit gegeben hat. Zudem seien die Infektionszahlen im Vergleich zum Vorjahr „stark zurückgegangen“, schreibt das Gesundheitsministerium.
Dafür verlief die Grippesaison besonders intensiv: Mehrere Virusvarianten zirkulierten gleichzeitig, was zu Spitzenwerten von über 2.500 Fällen pro Woche geführt hat.
Auch 1.600 Fälle von Bronchiolitis wurden während der Winterzeit 2024/25 registriert – meist bei Kleinkindern. Diese oft durch das Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) hervorgerufene Erkrankung bleibe eine häufige Ursache für Atemnot bei Babys. Dank der Immunisierung schwangerer Frauen und der Gabe monoklonaler Antikörper an Neugeborene ging die Zahl der Krankenhausaufenthalte laut Ministerium jedoch „stark zurück“.
Zudem wurden 2024 mehr als 1.200 Menschenvon einer „schweren“ Keuchhusten-Epidemie getroffen – darunter vor allem Jugendliche. Die Santé erinnert daran, dass diese hochansteckende Infektion gefährlich für Säuglinge und auch bei Erwachsenen zu Komplikationen führen kann. Impfungen und Auffrischungen gemäß Impfplan blieben daher essenziell.
Weitere Informationen zu Atemwegsinfektionen, Symptomen, Risiken und Präventionsmaßnahmen finden sich im Themendossier auf santsecu.lu. (WiR)
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