Dienstag21. Oktober 2025

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KunstturnenRang 35: Quentin Brandenburger hat wichtige Erfahrung für die Zukunft gesammelt

Kunstturnen / Rang 35: Quentin Brandenburger hat wichtige Erfahrung für die Zukunft gesammelt
Quentin Brandenburger ist mit seinem ersten Mehrkampf bei einer WM durchaus zufrieden Foto: AFP/Yasuyoshi Chiba

72,732 Punkte und Rang 35: Quentin Brandenburger lieferte bei der WM in Jakarta eine ordentliche Mehrkampf-Premiere ab und hat wichtige Erfahrung für die Zukunft gesammelt. 

Post-olympisches Jahr, neuer Wertungscode: Vor der WM, die am Sonntag im indonesischen Jakarta startete, stand nicht nur Quentin Brandenburger vor vielen Fragezeichen. Der Sportsoldat bestritt zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft einen kompletten Mehrkampf und wusste, genauso wie die Konkurrenz, nicht so genau, wie die Wertungsrichter benoten würden. „Sie waren richtig streng“, so das Fazit des 21-Jährigen nach der Qualifikation, die bei den Herren in acht Subdivisionen eingeteilt war und über anderthalb Tage ging. „Man hat gemerkt, dass sie auf diesem Niveau jeden Fehler nehmen, den sie finden können. Vor allem, wenn man sich als Turner aus einem kleinen Land wie Luxemburg noch keinen Namen gemacht hat.“

Auch wenn er mit seinem Wettkampf und seiner Gesamtwertung von 72,732 Punkten – etwas mehr als bei der EM im Frühling (72,331) – insgesamt zufrieden ist, so haderte Brandenburger am Montag dennoch etwas mit seiner Übung an den Ringen uns seinem Sturz an diesem Gerät. „Mit den Ringen tat ich mich die gesamte Woche über recht schwer.“ Etwas, das er auf die neuen TaiShan-Geräte zurückführt, an denen er zuvor noch nie geturnt hat. „Ich mag es eigentlich nicht, Ausreden zu suchen, doch die Umstellung fiel mir besonders an den Ringen schwer. Eigentlich sollte das aber nicht so sein.“ Gerade in dieser Hinsicht ist der 21-Jährige überzeugt, dass die WM-Erfahrung eine wertvolle ist. „Ich muss lernen, bereit für solche Sachen zu sein und mich besser auf solche Situationen einstellen zu können.“ Dennoch ist der Luxemburger nicht der Einzige, der in der Qualifikation derartige Probleme hatte, denn es gab viele Stürze zu beobachten, auch von bekannten Turnern. 

Einiges an Stress

Da die Ringe, an denen er mit 11,000 Punkten seine niedrigste Wertung erhielt, gemeinsam mit dem Barren in den letzten Monaten das stärkste Gerät des Sportsoldaten war, fehlten am Ende gerade hier Punkte in der Gesamtwertung. „Dennoch bin ich zufrieden, denn ich konnte zeigen, woran ich in den letzten Monaten gearbeitet habe. Noch nicht so sauber, wie ich kann. Doch ich glaube, da machte sich auch der Stress bemerkbar.“ Eine WM, die Zeitverschiebung, viele der besten Turner der Welt, eine Subdivision um 20.20 abends: Alles Faktoren, die Einfluss hatten, aus denen der 21-Jährige aber auch für kommende Aufgaben gelernt hat, wie er betont. 

Beeindruckt zeigte sich Brandenburger aber auch davon, mit einigen seiner Idole, etwa dem Japaner Daiki Hashimoto und dem US-Amerikaner Brody Malone, trainieren und sprechen zu können. „Man redet mit ihnen, als würde man sie schon zehn Jahre kennen. Man erfährt von ihnen wirklich Respekt, da schaut niemand, nicht einmal ein Olympiasieger, auf einen herab“, zeigt sich der 21-Jährige begeistert, der jeden Moment bei der WM genossen hat, wie er weiter erklärt. 

Der FLGym-Turner, dessen großes Ziel die Olympischen Spiele in drei Jahren in L.A. sind, sieht den Wettkampf in Indonesien somit als wichtige Erfahrung in seiner Entwicklung und blickt positiv in das kommende Jahr. 

Im Überblick

Mehrkampf, Herren:
Quentin Brandenburger: 
Gesamtwertung:
72.732 Punkte (35. Rang)
Boden: 12,400 
Pauschenpferd: 11,833
Ringe: 11,000
Sprung: 13,066
Barren: 12,433 
Reck: 12,000