Mittwoch31. Dezember 2025

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HaustiereDie richtige Auslastung für mehr Wohlbefinden: So bleiben Hunde aktiv, gesund und glücklich

Haustiere / Die richtige Auslastung für mehr Wohlbefinden: So bleiben Hunde aktiv, gesund und glücklich
Erfahrene Hundetrainer wie Didier Rotmans vom Gaspericher Dressurverein helfen Hunden, artgerecht ausgelastet zu werden. Auch Vierbeiner, die trotz Auslastung unerwünschte Verhaltensweisen zeigen, werden dort unterstützt. Fotos: Deborah Rimi

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Wie Didier Rotmans weiß, ist die richtige Auslastung von Hunden der Schlüssel zu ihrem Wohlbefinden. Der erfahrene Hundetrainer verrät wertvolle Tipps, wie man Vierbeiner sowohl körperlich als auch geistig optimal fördern kann, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten. 

Tageblatt: Warum ist eine ausgewogene Auslastung für Hunde so wichtig? 

Didier Rotmans: Hunde sind von Natur aus aktive und intelligente Tiere. Um ausgeglichen und zufrieden zu sein, benötigen sie eine Kombination aus körperlicher Bewegung und mentalen Herausforderungen. Eine angemessene Auslastung ist essenziell, um Langeweile, Frustration und unerwünschtes Verhalten zu verhindern. Leider kommt die geistige Stimulierung im Alltag vieler Vierbeiner oft zu kurz. 

Welche Anzeichen deuten auf Unterforderung hin? 

Auffällige Verhaltensweisen wie Zerstörungswut können ein deutliches Zeichen für Unterforderung sein. Wenn ein Hund Möbel anknabbert, den Mülleimer ausräumt oder Kissen zerfetzt, ist das oft ein Indiz für mangelnde geistige und körperliche Auslastung. Auch zwanghaftes Lecken und Knabbern an den eigenen Körperstellen kann auf quälende Langeweile hindeuten. 

Hundetrainerin Pasqualine Zwick vom Gaspericher Dressurverein und die belgische Schäferhündin Akira bilden ein tolles Team
Hundetrainerin Pasqualine Zwick vom Gaspericher Dressurverein und die belgische Schäferhündin Akira bilden ein tolles Team

Wie viel Bewegung braucht ein Hund? 

Die Bedürfnisse nach körperlicher Bewegung und geistiger Beschäftigung sind bei Hunden individuell und hängen von Rasse, Alter und Gesundheitszustand ab. Im Durchschnitt sind zwei bis drei Rundgänge pro Tag empfehlenswert. Um die Vierbeiner fit zu halten, kann man ebenfalls kurze Suchspiele oder Sprünge über Hürden in den täglichen Spaziergang integrieren. Für hyperaktive Rassen eignen sich verschiedene Aktivitäten, darunter Mantrailing (Personensuche), Agility (Geschicklichkeitstraining) und Obedience (Gehorsamkeitstraining). Zudem bieten sich auch Longieren, Trickdogging (Erlernen von Kunststücken), Dummy-Training (Finden und Apportieren) sowie die Ausbildung zu Gebrauchs- oder Jagdhunden an. 

Wie kann man sicherstellen, dass die körperliche Auslastung sicher und verletzungsfrei ist? 

Die Wahl der Aktivität sollte zu den Veranlagungen des Hundes passen und auch dem Halter Freude bereiten. Ein bis zwei längere Trainingseinheiten pro Woche sind oft ausreichend. Wenn täglich geübt wird, sollten diese in kurzen Sequenzen von zehn bis 20 Minuten erfolgen. Hundetrainer oder auf Verhaltensmedizin spezialisierte Tierärzte können bei Unsicherheiten bezüglich der passenden Balance zwischen körperlicher und geistiger Auslastung helfen. 

Welche Spiele eignen sich, um Hunde geistig zu fördern? 

Gehorsamkeitstraining und das Erlernen von Tricks sind hervorragende Methoden, um die geistige Auslastung zu fördern und die Bindung zum Hund zu stärken. Durch die positive Verstärkung lernen Vierbeiner nicht nur neue Kommandos, sondern verbessern auch ihre Konzentration und Problemlösungsfähigkeiten. Gute Beispiele hierfür sind „Gib Pfote“, „Dreh dich“ und das Target-Training, bei dem der Hund lernt, ein Ziel mit der Nase oder Pfote zu berühren. 

Wie kann man eine gute Balance zwischen Auslastung und Ruhephasen finden? 

Für eine artgerechte Haltung ist es entscheidend, die individuellen Bedürfnisse des Hundes zu kennen und eine ausgewogene Mischung aus körperlicher und geistiger Beschäftigung sowie ausreichende Ruhephasen anzubieten. Oft passen Besitzer die Aktivitäten nicht an die Persönlichkeit ihrer Vierbeiner an, was zu Über- oder Unterforderung führt. Häufige Fehler sind Stress und Hektik, denn die Beschäftigung sollte nicht unter Druck oder Zeitnot stattfinden. Auch übermäßige Ballspiele und ständiges Hetzen können Gelenkprobleme verursachen und einen ungesunden Jagdtrieb fördern. Ein Hund ist optimal ausgelastet, wenn er nach der Aktivität sowohl zufrieden als auch entspannt ist. 

Agility ist eine Funsportart, die vor allem bewegungsfreudige Vierbeiner, etwa Hütehunde, begeistert. Schon mit sieben Monaten beweist die belgische Schäferhündin Malinois Akira ihr Können im Agility-Training, wo sie die A-Wand mit Geschick meistert.
Agility ist eine Funsportart, die vor allem bewegungsfreudige Vierbeiner, etwa Hütehunde, begeistert. Schon mit sieben Monaten beweist die belgische Schäferhündin Malinois Akira ihr Können im Agility-Training, wo sie die A-Wand mit Geschick meistert.