Seit fast zwei Wochen sorgt ein stabiles Hoch über den Britischen Inseln und Nordeuropa für ruhiges, oft wolkenverhangenes Herbstwetter in Luxemburg. Inzwischen verlagert sich das Zentrum des Hochs jedoch nach Osten – ein schleichender, aber entscheidender Prozess. Während sich das Hoch am Wochenende zwischen Skandinavien und Osteuropa wiederfindet, rückt über dem Atlantik ein neues Tiefdrucksystem in Stellung.
Schon am Sonntag erreicht dessen Ausläufer Irland und nimmt Kurs auf Westeuropa. Für Luxemburg bedeutet das zunächst noch keinen Wettersturz, wohl aber den Anfang eines längerfristigen Umbruchs. Frühestens am Sonntagabend, spätestens in der Nacht auf Montag, könnte sich die Wetterlage spürbar verändern.
Bis dahin bleibt es noch einmal ruhig: Am Freitag wechseln sich Wolken und sonnige Abschnitte ab, bei Höchstwerten zwischen 12 und 15 Grad. Auch am Samstag scheint zeitweise die Sonne, ehe sich aus Westen mehr Bewölkung hereinschiebt. Erst am Sonntag wird es deutlich grauer – der Regen lässt aber noch auf sich warten. Nach aktuellem Stand könnte er frühestens am späten Abend einsetzen.
Umschwung mit Potenzial
Was danach geschieht, ist meteorologisch interessant: Mit dem Abzug des Hochs nach Osteuropa gelangt Luxemburg auf die Vorderseite des atlantischen Tiefdruckkomplexes. Damit dreht die Strömung auf Südwest, feuchte Meeresluft erreicht Mitteleuropa – und mit ihr deutlich mehr Dynamik.
Die langanhaltende Blockade durch das Hoch wird damit endgültig aufgelöst. Bereits ab Montag nimmt die Tiefdruckaktivität spürbar zu, und mehrere Modelle deuten auf einen wechselhaften, nassen Verlauf der kommenden Woche hin. Der amerikanische GFS-Modelllauf simuliert immer mal wieder, doch nicht konsistent, bis zum 26. Oktober 60 bis 85 Liter Regen pro Quadratmeter, während der europäische ECMWF-Lauf stellenweise sogar noch etwas höhere Mengen andeutet.
Eine solche Entwicklung wäre nach der trockenen Hochdruckphase durchaus willkommen, birgt aber auch Potenzial für kräftigere Regenphasen. Ob es wirklich so kommt, ist noch offen – die exakte Lage und Zugbahn der Tiefdruckkerne ist noch unsicher. Klar ist jedoch: Die stabile Wetterlage der letzten Zeit steht vor dem Ende.
Temperaturen weiter herbstlich
Vor dem Umschwung ändert sich bei den Temperaturen nur wenig. Am Freitag und Samstag liegen die Höchstwerte bei 12 bis 15 Grad, am Sonntag bei 11 bis 14 Grad. Mit dem Übergang zu Tiefdruckeinfluss könnte es zu Beginn der neuen Woche zunächst leicht milder werden, da die Strömung auf Südwest dreht. Diese Warmluftschübe sind nie von großer Dauer – werden aber wahrscheinlich noch öfter vorkommen, da wir es voraussichtlich immer wieder mit neuen Tiefdruckgebieten zu tun haben werden.
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