Samstag18. Oktober 2025

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HandballEine besondere Auswärtsreise: Red Boys und Petrit Cakaj vor Europapokal-Duell in Kosovo

Handball / Eine besondere Auswärtsreise: Red Boys und Petrit Cakaj vor Europapokal-Duell in Kosovo
Petrit Cakaj (r.) und die Differdinger Mannschaft vor Abflug Foto: Privat

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Die Red Boys treten am Freitag und Samstag (jeweils um 20.00 Uhr) auswärts im Europapokal gegen die kosovarische Mannschaft KH Kastrioti an. Für Teammanager Petrit Cakaj wird es eine emotionale Rückkehr in seine Heimat. Der 38-Jährige ist zuversichtlich, dass sie erfolgreich verläuft.

Für Petrit Cakaj wird das Auswärtsduell der Red Boys ein besonderer Moment. Als er am Donnerstagmittag mit der Mannschaft in Richtung Kosovo aufbrach, begann für den 38-Jährigen, der zusammen mit Claude Reder Teammanager der Red-Boys-Herren ist, nämlich auch eine Reise in die Vergangenheit. Cakaj wuchs nur wenige Kilometer von der Stadt im Süden des Landes, in Vushtrri, auf. Dort erlernte er selbst als Kind auch das Handballspielen, ehe er in Pristina Profi wurde und 2007 nach Luxemburg kam. Er spielte zunächst für Petingen und Strassen, ehe er sich 2013 den Red Boys anschloss. Nach einem Abstecher nach Berchem und seinem Karriereende bei Petingen kehrte Cakaj 2020 zurück nach Differdingen – zu dem Verein, bei dem er sich im Großherzogtum auf Anhieb so richtig wohlgefühlt hatte. Seitdem setzt er sich bei den Red Boys als ehrenamtlicher Helfer ein.

„Ich habe als Spieler immer davon geträumt, einmal im Europapokal gegen eine kosovarische Mannschaft zu spielen und den Menschen im Differdinger Klub, um den damaligen Präsidenten John Scheuren, die mir viel geholfen haben, meine Heimat zu zeigen“, so Cakaj. „Leider ging der Traum als Spieler nicht in Erfüllung. Jetzt als Teammanager dorthin zurückzukehren, ist für mich aber auch ein sehr emotionaler Moment.“

Die Reise der Red Boys in seine Heimat hat Cakaj zusammen mit dem Vorsitzenden der Differdinger Europapokal-Kommission, Thierry Wagner, organisiert. Vor Ort ist er neben Reiseführer auch gemeinsam mit den Komitee-Mitgliedern Joe Dahm und Paulo De Sousa mitverantwortlich für den Ablauf. Eine kurzfristige Änderung der Halle sorgte am Donnerstag noch für Probleme.

Gute Omen

Sportlich erwartet Cakaj gegen Kastrioti eine Herausforderung – aber eine machbare. Ein gutes Omen dürfte auch der Sieg des HBD am vergangenen Wochenende sein. Düdelingen traf in der zweiten Runde des European Cup mit KH Rahoveci ausgerechnet auf den ärgsten Konkurrenten von Kastrioti in Kosovo. Der HBD gewann beide Begegnungen klar mit 41:34 und 45:27 (beim Gegner fehlten zwei wichtige Spieler). Kastrioti und Rahoveci standen sich in der laufenden Meisterschaft zwar noch nicht gegenüber, trafen aber im September im Supercup aufeinander. Diesen entschied Rahoveci, kosovarischer Meister der beiden vergangenen Jahre, knapp mit 31:30 gegen Kastrioti, Pokalsieger der beiden vergangenen Jahre, für sich. Ein gutes Vorzeichen – doch Cakaj warnt auch: „Es wird keine leichte Aufgabe. Zu den Heimspielen von Kastrioti kommen immer viele Zuschauer. Die Mannschaft wird alles daransetzen, ihre Fans glücklich zu machen. Es wäre für uns wichtig, sofort den Unterschied zu machen, damit keine allzu hitzige Stimmung aufkommt. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir eine Runde weiterkommen werden.“

Ein gutes Omen ist auch ein Blick in die Vergangenheit, in der es bereits zweimal zum Duell zwischen einer luxemburgischen Mannschaft und KH Kastrioti kam. 2010 traf Düdelingen im EHF Cup auf die Kosovaren und gewann beide Spiele klar mit 30:17 und 28:23. Davor spielte der HB Esch 2005 im damaligen Winner’s Cup gegen Kastrioti und setzte sich mit 36:22 und 36:34 durch.

Auch sein allerletztes Spiel mit Pristina vor seinem Wechsel nach Luxemburg im Jahr 2007 hat Cakaj gegen Kastrioti bestritten – und gewonnen. Ein weiteres gutes Vorzeichen.

Der Kader

Tor: Guillaume Felici, Ivan Garcia, Hakim Jarrar, Ivan Pavlovic
Feldspieler: Enzo Jean Louis, Elledy Semedo, Miroslav Rac, Cham Togno, Younes Ouzrour, Guillaume Ballet, Fabio Picco, Lucas Meyffret, Romuald Murera, Adama Nanque, Diogo Guerreiro, Daniel Tako, Ewen Leleux, Hugo Bouret, Ilian Goedert
Trainer: Marc Breser