Donnerstag16. Oktober 2025

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FLF-NationalmannschaftDan Santos gibt Aufgebot bekannt: Keine Experimente in Ungarn

FLF-Nationalmannschaft / Dan Santos gibt Aufgebot bekannt: Keine Experimente in Ungarn
Charlotte Schmit genießt ihre ersten Wochen in Portugal in vollen Zügen Foto: Editpress/Fernand Konnen

Für die FLF-Auswahl von Dan Santos beginnt 2026 ein neues Kapitel. Nach dem Aufstieg in die Liga B beginnt die heiße Testphase mit einem Duell in Ungarn. Beim Testspiel wird der Trainer aber keine Experimente wagen. 

Die Termine: Am 24. Oktober treffen die „Roten Löwinnen“ in Budapest in einem Testspiel auf Ungarn. Anstoß ist um 18.00 Uhr im Hidegkuti-Nandor-Stadion, der Heimstätte des MTK Budapest. Einen Monat später finden zwei weitere Freundschaftsspiele auf Zypern statt. Zu diesem Zeitpunkt wissen die Spielerinnen von Trainer Dan Santos bereits, wie ihr Programm im Frühling aussehen wird. Fest steht, dass die FLF-Auswahl am 4. März das erste Duell in der Liga B bestreiten wird. Die Gruppen werden am 4. November ausgelost.

Das Aufgebot: Mit Lisi Oberweis, Andreia Machado, Leticia Mateus, Edina Kocan, Leila Schmit, Lena Alves und Vera Villegas stehen gleich eine ganze Reihe von Spielerinnen nicht mehr auf der Liste des Nationaltrainers. Prüfungen, Staatsexamen und berufliche, aber auch sportliche Gründe seien die Erklärung, gab der Trainer zu verstehen. Die Jüngeren werden zudem für die Qualifikationsspiele der U19 zur Verfügung gestellt. Hannah Griffin, die eigentlich auf ein Debüt für Luxemburg hinfieberte, zog sich einen Kreuzbandriss zu. Anders als sonst verzichtet Santos in Ungarn auf eine dritte Torhüterin. An der Hierarchie im Tor ändert sich nichts. Lucie Schlimé, die beim SC Sand die Nummer zwei ist, genießt bei der FLF weiterhin ihre Leaderrolle. 

Die Qual der Wahl: Die einzige Exotin, was die Vereine im Ausland betrifft, ist Charlotte Schmit. Vor drei Wochen wechselte sie nach Portugal und fühlt sich dort pudelwohl. „Sie hatte wirklich viele Angebote. Es war ihre eigene Entscheidung. Für ihr Privatleben, die Studien und den Kopf war es am Ende genau das, was sie haben wollte. Alles, was sie tut, ist wohlüberlegt. Wer sie kennt, weiß, dass sie intelligent ist. Ich finde ihre Entscheidung gut. Aus ihren Nachrichten liest man heraus, wie zufrieden sie ist“, berichtete Santos.

Die wichtigen Erkenntnisse: Auf die Frage, ob das Länderspiel in Ungarn eine gute Option für unterschiedliche Tests bezüglich Taktik und Personal sei, meinte Santos: „Ein wichtiger Punkt ist schon einmal, dass wir wieder als Team zusammenkommen. Es wäre nicht gut gewesen, wenn wir dieses Spiel nicht hätten organisieren können. Die Begegnung in Ungarn ist ein offizielles Testspiel und zählt zudem für die UEFA-Koeffizienten, weshalb beispielsweise auch nur fünf Wechsel erlaubt sind. Das ist also kein Spiel, bei dem man irgendwelche Dinge ausprobieren kann. Zudem ist es ein Gegner, der auf dem Niveau der Mannschaften der Liga B spielt. Es ist ein guter Maßstab, um zu sehen, was ab März auf uns zukommt. Ich werde in Ungarn Kleinigkeiten testen und profitiere dann wahrscheinlich von den beiden Spielen auf Zypern, um etwas mehr auszuprobieren.“ 

Die Luxemburger Meisterschaft: Besonders der Racing profitierte im Sommer, um sich eine Reihe von Luxemburgerinnen ins Boot zu holen. Der RFCU Lëtzebuerg ist neben Déifferdeng 03 bislang die einzige Mannschaft ohne Punktverlust und erneut großer Titelkandidat. Santos erklärte, warum die Nationalspielerinnen zurück in die Heimat kamen: „Bei einigen war es die Schule oder die Arbeit. Es gab auch andere Gründe. Racing dominiert die Meisterschaft klar. Das ist gut für sie und den Verein, man muss allerdings schauen, welchen Rhythmus sie haben, wenn sie zum Team stoßen. Es reichen teilweise 80 Prozent – gegen Ungarn sind allerdings 120 nötig. Ich bin froh, dass sie Spielpraxis bekommen. Es ist kein Rückschritt, wenn man zurückkommt. Es ist in Ordnung. Diesen Übergang vom Liga-Alltag zur internationalen Bühne müssen wir vorbereiten. Ich bin zuversichtlich, das haben wir auch vorher hinbekommen.“

Eine Verkleinerung als Option? Er lobte die Vereine für ihre Arbeit, um Spielerinnen auf ein gutes Niveau zu bekommen. „Es gibt aber riesige Unterschiede. Die Spielerinnen wollen ihre Rückkehr als Trampolin nutzen. Bei Joy Jung war es beispielsweise nicht ihre eigene Schuld, da Standard Liège ihr drei Tage vor dem Ende der Transferperiode mitgeteilt hatte, dass sie sich einen neuen Klub suchen müsste. Das ist absolut nicht korrekt gewesen, aber so ist halt dieses Business. Die Luxemburger Liga bleibt der Platz, aus dem wir schöpfen können, da wir als Trainer jedes Wochenende unterschiedliche Spielerinnen beobachten können. Aber, und das ist nicht neu: Es wäre besser und attraktiver, wenn nur acht statt zehn Teams in der ersten Liga wären. Racing und Differdingen haben noch kein Spiel verloren. Dennoch gibt es Verfälschungen, weil der eine oder andere Klub das Niveau nicht hat.“

Das Aufgebot

Tor: Joy Jung (Hesperingen), Lucie Schlimé (SC Sand/D)
Verteidigung: Ana Barbosa (RFCUL), Amal Cherkane (SC Bettemburg), Kimberly dos Santos (1. FC Saarbrücken/D), Andreia Faria (Hesperingen), Liane Freymann (SV Deutz/D), Emma Kremer (Vorwärts Spoho Köln/D)
Mittelfeld: Marta Estevez (RFCUL), Gioia Fiorucci (Käerjeng), Olivia Konsbruck (Hesperingen), Catarina Lavinas (SV Elversberg/D), Ana Miny (TuS Issel/D), Laura Miller (Nürnberg/D), Charlotte Schmit (Sporting/P)
Angriff: Hannah Dietrich (1. FC Saarbrücken/D), Caroline Jorge (RFCUL), Charlie Jorge (Junglinster), Rachel Kirps (SV Elversberg/D), Joana Lourenco (Diekirch), Amy Thompson (Déifferdeng 03), Barbara Serra (Ell)