Seit über einer Woche bestimmt ein Hochdruckgebiet über den britischen Inseln das Wetter in Luxemburg. Tiefdruckgebiete aus Westen werden durch dieses Hoch blockiert, während die über Osteuropa und Russland liegenden Tiefs ebenfalls nur begrenzt Einfluss nehmen können. Das Resultat ist ruhiges Herbstwetter – trocken, oft wolken- oder nebelverhangen und nur selten mit einzelnen, schwachen Niederschlägen.
Besonders bis zur Wochenmitte sind örtlich leichte Störungen möglich, etwa in Form von etwas Sprühregen oder dichter Bewölkung. Grund dafür sind schwache Ausläufer eines Tiefs über Westrussland, die sich bis nach Mitteleuropa ausdehnen. Viel kommt dabei allerdings nicht zusammen: „Weil das Wetter derzeit so monoton ist, fällt selbst ein bisschen Regen schon auf“, könnte man sagen.
Ab Donnerstag und Freitag bleibt es weitgehend beim gleichen Bild. Nach morgendlichem Nebel oder Hochnebel kann sich immer wieder die Sonne durchsetzen – je nachdem, wie rasch sich die feuchten Luftschichten auflösen. Typisch für den Herbst steht die Prognose allerdings auf wackligen Beinen: Wann und wo sich Nebel lichtet, ist schwer vorherzusagen.
Später Temperaturanstieg nicht ausgeschlossen
Die Werte bleiben in den kommenden Tagen verhalten: Am Montag liegen die Höchsttemperaturen zwischen 15 und 17 Grad, am Dienstag und Mittwoch bei 14 bis 16 Grad. Auch am Donnerstag und Freitag ändert sich daran kaum etwas. Zum Wochenende hin könnte es jedoch etwas milder werden. Ein Tief über dem Atlantik beginnt dann, das blockierende Hoch langsam nach Osten zu verdrängen. Damit dreht die Strömung allmählich auf Südwest, wodurch mildere Luftmassen aus Südwesteuropa nach Luxemburg gelangen.
Sollte sich diese Entwicklung durchsetzen, sind am Wochenende vielleicht lokal bis zu 19 oder 20 Grad möglich – allerdings nur vorübergehend.
Heftige Unwetter im Mittelmeerraum
Während hierzulande ruhiges Herbstwetter dominiert, sorgt dieselbe Großwetterlage im Mittelmeergebiet für massive Niederschläge. Dort treffen derzeit kalte Luftmassen aus höheren Schichten auf das noch immer rund 23 Grad warme Mittelmeer – ein idealer Nährboden für kräftige Gewitter und Starkregen. Ein sogenannter Kaltlufttropfen, also ein abgeschnürtes Höhentief, lag in den vergangenen Tagen über der spanischen Mittelmeerküste. Die Temperatur in der Höhe betrug dort rund –14 Grad, wodurch sich die Luft über dem warmen Meer stark destabilisierte. In der Region Murcia wurden am Freitag 156 Liter Regen pro Quadratmeter in nur 24 Stunden gemessen – mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Jahresniederschlags. Auf Ibiza fielen über 100 Liter, in Valencia kamen innerhalb von drei Tagen bis zu 240 Liter zusammen.
Das Höhentief verlagert sich nun ostwärts: Ab Mittwoch wird Sardinien erreicht, zum Wochenende auch Teile Siziliens und Kalabriens. Der deutsche ICON-Modelllauf rechnet über dem Tyrrhenischen Meer mit bis zu 300 l/m² Niederschlag bis Sonntagabend, während selbst in Küstenregionen von Apulien und Sizilien 100 bis 250 Liter möglich sind. Lokal drohen somit erneut Überflutungen.
De Maart
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