„Eine kleine Welt“, schmunzelte Serge Gnabry, als das Tageblatt ihn auf das Luxemburger Jugendturnier ansprach. In der Tat war der Offensivspieler schon damals ein Hoffnungsträger in der Talentschmiede des VfB Stuttgart. „Ich wusste damals ja nicht so richtig, was der Jeff Strasser Cup ist, aber das sind auf jeden Fall schöne Erinnerungen an damals. Es ist lange, lange her und ich weiß nicht mehr, wie wir abgeschnitten haben, aber ein paar Bilder sind noch im Kopf“, meinte der heutige Führungsspieler der DFB-Auswahl am Vortag des Duells gegen die „Roten Löwen“. Zudem verriet Gnabry, dass der brasilianische Ronaldo zu seinen Helden der Kindheit zählte.
Sein weiterer Weg ist bekannt. Nur Kimmich (103) und Kapitän Leon Goretzka (63) haben derzeit mehr Länderspiele auf dem Buckel, als Gnabry (53). Der 30-Jährige ist mit 23 Treffern der aktuell erfolgreichste Torschütze der Mannschaft. Mit dem FC Bayern spielte er sich zuletzt förmlich in den Rausch: Sechs Liga-Erfolge, zwei Champions-League-Siege – es läuft.
„In bestechender Form“, „im Bayern-Flow“, „auf der Erfolgswellen“: Serge Gnabry wurde bereits im Vorfeld der Pressekonferenz in höchsten Tönen gelobt. Der 30-jährige Linksaußen, der im Verein als hängende Spitze gesetzt ist, hatte vergangenes Wochenende sogar noch im aktuellen Sportstudio darüber geplaudert, wie überrascht er war, als ihn Joshua Kimmich als Trauzeugen haben wollte. Mit Albernheiten und außersportlichen Fragen war es bei der Pressekonferenz im Sinsheimer Stadion am Donnerstagabend allerdings (größtenteils) vorbei: „Klar helfen gute Leistungen im Fall von Offensivspielern immer, den Flow mitzunehmen. Man macht sich nicht ständig Gedanken, was man anders machen müsste. Das Wichtigste ist jetzt, Führungsqualitäten auf dem Platz zu zeigen.“
Ein Blick ins Regelheft
„Im 1.030. Länderspiel scheint ein Kantersieg programmiert.“ Der Sport-Informationsdienst SID glaubt wohl nicht an eine mögliche Überraschung der „Roten Löwen“. Fakt ist: Die DFB-Elf ist nach ihrem Patzer in der Slowakei gezwungen, etwas für das Torverhältnis zu tun. Anders als bei den Wettbewerben der UEFA, etwa die EM-Qualifikation oder der Nations League, zählt bei der WM-Qualifikation (nach FIFA-Regeln) zuerst die Tordifferenz bei Punktgleichheit (und erst später der direkte Vergleich).
De Maart
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