Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu wird am Montag von US-Präsident Donald Trump zu Beratungen über die Lage im Nahen Osten empfangen – ein Treffen, an das sich hohe Erwartungen knüpfen. Trump deutete am Sonntag einen Durchbruch in den Bemühungen um ein Ende des Gaza-Krieges an: „Alle sind bereit für etwas Besonderes, das erste Mal überhaupt. Wir werden es schaffen“, schrieb er in Großbuchstaben in seinem Onlinenetzwerk Truth Social.
Netanjahu und Trump werden sich im Weißen Haus in Washington treffen. Der US-Präsident hatte nach Angaben seines Sondergesandten Steve Witkoff vor einigen Tagen Vertretern arabischer Staaten einen aus 21 Punkten bestehenden Nahost-Friedensplan vorgelegt. Darin sind nach Angaben aus diplomatischen Kreisen unter anderem eine dauerhafte Waffenruhe und die Freilassung aller Geiseln vorgesehen.
Zentrale Rolle für Blair?
Zudem sollen auch der Rückzug der israelischen Truppen und ein Regierungsmodell für den Gazastreifen ohne Beteiligung der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas Teil des Plans sein. Britische Medien berichteten, dass der frühere britische Premierminister Tony Blair eine zentrale Rolle in einer Übergangsregierung des Gazastreifens spielen könnte.
In seiner Botschaft auf Truth Social fügte Trump am Sonntag hinzu, es bestehe eine „echte Chance auf etwas Großartiges im Nahen Osten“. Am Freitag hatte Trump mit Blick auf eine Waffenruhe im Gazastreifen bereits gesagt: „Ich glaube, wir haben einen Deal.“ Kurz zuvor erklärte allerdings Netanjahu in seiner Rede bei der UN-Generaldebatte, dass Israel den Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen unerbittlich fortsetzen werde.
Das israelische Militär setzte derweil seine Mitte September gestartete Bodenoffensive in der Stadt Gaza fort. Die Hamas erklärte am Sonntag, sie habe infolge der israelischen Angriffe seit 48 Stunden „den Kontakt“ zu zwei der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln „verloren“. Das Leben der beiden sei in „echter Gefahr“. In Tel Aviv demonstrierten am Samstag tausende Menschen für eine Beendigung des Krieges.
De Maart
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