Jeff Mariz hat mit Rümelingen schon fast alles erlebt. 2021, der erste Aufstieg seit 30 Jahren. Klassenerhalt, Relegationsgruppe, Abstieg, Last-Minute-Wiederaufstieg. Was allerdings noch fehlt, ist die Teilnahme an der Titelgruppe. „Das ist wahr“, sagt er, darauf angesprochen, mit einem Lachen. „Für mich persönlich und auch den Klub wäre das ein Riesenerfolg. Mein Ziel war es immer, etwas mit unserem kleinen Klub zu erreichen. Der Aufstieg 2021 war schon sehr cool, die Titelgruppe wäre sensationell.“
Mariz hat als Kind in Rümelingen angefangen, Handball zu spielen – damals in der Alterskategorie Minimes. Seitdem ist er seinem Herzensverein immer treu geblieben. Ein anderer Klub kam für ihn nie in Frage. „Ich habe damals mit Freunden angefangen, die meisten von ihnen spielen mittlerweile gar nicht mehr. Ich bin aber immer noch voll dabei“, erzählt der 29-Jährige. Damit zählt er längst zu den dienstältesten Spielern in der Rümelinger Mannschaft – und hat sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Stütze entwickelt.
„Vor ein paar Jahren war ich ein Bankspieler. Das hat mich nie wirklich gestört. Für mich zählte nur, dass die Mannschaft gut spielt. Ich stand dabei vielleicht 15 Minuten auf dem Platz“, erinnert sich Mariz. „Mittlerweile hat sich das aber drastisch geändert, ich spiele meistens mehr als 45 Minuten. Es macht Spaß, jetzt eine wichtigere Rolle zu spielen und ich bin froh, der Mannschaft weiterzuhelfen.“ Seine langjährige Verbundenheit zum Klub bringt zudem Verantwortung mit sich: „Andere Spieler haben sicherlich mehr Erfahrung, weil sie ein besseres Niveau gespielt haben – aber ich spüre schon eine gewisse Verantwortung, weil ich eben einer derjenigen bin, die am längsten dabei sind.“
„Wir müssen dieses Spiel gewinnen“
Die Chancen auf die Titelgruppe sind laut Mariz in dieser Saison so reell wie nie zuvor. „Wir hatten in der Vergangenheit vielleicht schon bessere und bekanntere Namen im Klub – aber ich denke, wir haben jetzt einen kompletteren Kader, der zusammenhält und solidarisch auf dem Platz ist. Wir haben den Kader, um oben reinzukommen, und das ist zu hundert Prozent unser Ziel.“
Am Samstag (20.15 Uhr) kommt es für dieses Vorhaben zu einem Schlüsselspiel. Nachdem Rümelingen an den ersten beiden Spieltagen gegen die Red Boys und Standard verloren hat, geht es gegen Diekirch nun um wichtige Punkte, um den Anschluss an die Titelgruppenplätze zu wahren. „Wir müssen dieses Spiel gewinnen. Diekirch ist ein direkter Gegner, den wir schlagen müssen, wenn wir in die Top sechs wollen“, sagt Mariz. „Wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen, aber ich glaube an unsere Mannschaft. Unser Mindset ist gut und ich blicke dem Spiel sehr positiv entgegen.“
Mit einem Sieg könnte Rümelingen in der Tabelle zu Diekirch aufschließen, bei einer Niederlage würde der Rückstand auf den direkten Konkurrenten auf vier Punkte anwachsen – und damit auch die Titelgruppe früh in der Saison in weite Ferne rücken. „Unsere Vorgabe ist ganz klar, zu gewinnen“, unterstreicht Trainer Yves Braconnier. Er rechnet seinem Team gute Chancen aus, wenngleich er die Schwere der Aufgabe betont. „Nach dem Sieg gegen Käerjeng wird Diekirch alles geben, um auch gegen uns zu gewinnen. Auf dem Papier haben sie auch den besseren Kader. Wir haben keine drei polnischen Topspieler im Rückraum und zwei kapverdische Nationalspieler. Wir versuchen aber, das als Team wettzumachen und es so jedem Gegner schwer zu machen.“
Dazu ist Diekirch eine Mannschaft, gegen die Rümelingen in den letzten Jahren immer wieder gute Ergebnisse erzielt hat. Mariz weiß demnach, worauf es ankommt: „Wir müssen von Anfang an Gas geben, eine aggressive Verteidigung spielen und unsere Tore schießen. Dazu ist es wichtig, einen klaren Kopf zu behalten und zusammenzuhalten.“
De Maart

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