Dienstag11. November 2025

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Grippeimpfung für SeniorenLuxemburgs Apotheker kritisieren verspätete Empfehlung des „Conseil Supérieur des Maladies Infectieuses“

Grippeimpfung für Senioren / Luxemburgs Apotheker kritisieren verspätete Empfehlung des „Conseil Supérieur des Maladies Infectieuses“
Der „Conseil Supérieur des Maladies Infectieuses“ empfiehlt hoch dosierte Grippeimpfstoffe für Senioren. Luxemburgs Apotheker kritisieren, dass ihnen die Maßnahme erst spät mitgeteilt wurde und sie nicht darauf vorbereitet sind.  Symbolfoto: Editpress/Julien Garroy

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Der „Conseil Supérieur des Maladies Infectieuses“ (CSMI) empfiehlt hoch dosierte Grippeimpfstoffe für Senioren. Das trifft Luxemburgs Apotheken unvorbereitet und sorgt für Kritik: Laut dem „Syndicat des pharmaciens du Luxembourg“ könnte die Grippe-Impfkampagne darunter leiden.

Die Gesundheitskasse CNS hat am Montag ein Rundschreiben mit einer Empfehlung des „Conseil Supérieur des Maladies Infectieuses“ (CSMI) zur Grippeimpfung an Luxemburgs Gesundheitsfachleute geschickt. „Ab Beginn der Impfkampagne für 2025-2026 wird empfohlen, für Personen ab 65 Jahren hoch dosierte (HD) oder adjuvierte (ADJ) Grippeimpfstoffe zu bevorzugen“, heißt es in dem Schreiben, das dem Tageblatt vorliegt. Klinischen Studien zufolge würden HD- und ADJ-Impfstoffe der betroffenen Altersklasse einen höheren Schutz bieten als Standardimpfstoffe. Auch andere Länder wie Frankreich, Belgien und Deutschland würden diese empfehlen.

Doch genau diese Empfehlung kritisiert das „Syndicat des pharmaciens du Luxembourg“ (SPL) am Dienstag in einer Pressemitteilung. Denn: Die Maßnahme sei ohne vorherige Absprache mit den Apothekern angekündigt worden. Der Gesundheitsdirektor habe sich nicht vergewissert, „dass die Großhändler über ausreichende Vorräte verfügen“ – diese seien erst am Vorabend des Schreibens informiert worden. Dabei seien in Luxemburg aktuell „keine hoch dosierten Impfstoffe verfügbar“. Weder die Apotheker noch die Großhändler seien von der Gesundheitsbehörde in die Entscheidung einbezogen worden – für das SPL ein „Zeichen der Missachtung der Akteure vor Ort“.

SPL: Mögliche Engpässe nicht den Apotheken anzulasten

Eine solch verspätete Mitteilung „mitten in der Startphase der Kampagne 2025/26“ zeuge von einem „eklatanten Mangel an Planung“ und könne die Grippe-Impfkampagne schwächen. Zehntausende Dosen herkömmlicher Impfstoffe seien bereits an Apotheken verteilt worden. Ältere Menschen hätten bereits begonnen, sich mit den verfügbaren Dosen impfen zu lassen und könnten ihr Vertrauen in den Nutzen der Impfung verlieren. Außerdem könnten „plötzliche und schlecht vorbereitete Kursänderungen“ das allgemeine Vertrauen der Öffentlichkeit in die Gesundheitsbehörden schwächen. Im Vergleich zu Luxemburg habe Deutschland bereits im Oktober 2024 eine Empfehlung ausgesprochen. 

Der SPL betont, dass mögliche Engpässe oder Unzufriedenheit nicht den Apotheken anzulasten seien, sondern „ausschließlich auf die mangelnde Professionalität und Weitsicht des Gesundheitsdirektors und seiner Dienststellen“ zurückgingen. (les)


Anmerkung der Redaktion: In der ursprünglichen Version des Artikels stand, es handele sich um eine Empfehlung der CNS. Die Empfehlung stammt jedoch vom „Conseil Supérieur des Maladies Infectieuses“. Die Information wurde nachträglich korrigiert. Wir bitten um Entschuldigung für den Fehler.