Freitag5. Dezember 2025

Demaart De Maart

BasketballDie Musel Pikes und der überraschende Auftakt nach Maß

Basketball / Die Musel Pikes und der überraschende Auftakt nach Maß
Tom Welter (l.) und die Musel Pikes überraschten am Samstag mit einem deutlichen Auftaktsieg gegen Walferdingen Foto: Editpress/Gerry Schmit

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Zwei schwere Spielzeiten, in denen das Team erst in der Relegation den Klassenerhalt sichern konnten, liegen hinter den Musel Pikes. Umso erleichterter sind Tom Welter und seine Teamkollegen, dass sie die neue Saison mit einem souveränen Auftaktsieg gegen Walferdingen beginnen konnten. Ein positives Gefühl, das die Moselaner so schon lange nicht mehr kannten.

Es war ein Ausrufezeichen, das die Musel Pikes am Samstagabend zum Auftakt der neuen Saison gegen Walferdingen setzten und das auch Tom Welter überraschte. „An einen Sieg hatte ich schon geglaubt, denn wir geben immer in jeder Partie alles und haben in der Vorbereitung sehr gut trainiert. Dass wir Walferdingen aber auf fast 20 Punkte schlagen würden, das hat mich ehrlich gesagt schon überrascht.“ Am Ende feierten die Moselaner, die in den letzten beiden Spielzeiten bekanntlich zweimal erst in der Relegation gegen Schieren den Klassenerhalt sichern konnten, einen souveränen 100:81-Sieg gegen ein Team, das in den vergangenen Jahren ein sicherer Play-off-Kandidat war, und können mit einem guten Gefühl in den zweiten Spieltag gehen. „Es ist wirklich schön, sofort mit einem Sieg in die neue Saison zu starten. Ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern, wann wir einen ähnlich guten Saisonauftakt hatten“, gibt das erfahrene Eigengewächs mit einem Lachen zu. 

Dass es dieses Mal bei den Musel Pikes nach dem ersten Spieltag zufriedene Gesichter statt Sorgenfalten gibt, führt der 31-Jährige auf die Kontinuität zurück. Denn der Klub hat sich entschieden, auch in die neue Saison mit Trainer Brian Carroll, der das Team im Laufe der letzten Spielzeit übernahm, sowie mit den beiden „alten“ US-Spielern Tristin Walley und Maurice Gordon zu gehen. „Es ist immer ein Vorteil, mit den beiden gleichen US-Amerikanern in die Saison zu starten. Man weiß, was man bekommt und wie man die Spielsysteme an sie anpasst. Das hat dann auch gleich am Samstag gut funktioniert.“ 

Kontinuität lohnt sich

Bei den Musel Pikes hoffen somit alle, dass sich die Mannschaft in den kommenden Spielen ähnlich gut präsentieren wird. Zu präsent ist noch die Erinnerung an die letzten Jahre, als es oftmals Probleme mit einem der Profis gab und man zwischenzeitlich sogar länger mit nur einem US-Spieler auflief oder ein neuer Coach im Endeffekt nicht die Impulse brachte, die sich von ihm erhofft wurden. Früh in der Saison verloren die Pikes damit den Anschluss an die Play-off-Plätze. Etwas, auf das der Verein jedoch immer, auch mitten im Abstiegskampf zählen konnte, war die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft. 

Wir wissen nur zu gut, dass es auf ein Spiel ankommen kann, um in die Play-offs einzuziehen

Tom Welter

Etwas, das auch Tom Welter, der in seiner gesamten Karriere nie den Klub verlassen hat, bestätigt. „Seit ich bei den Pikes spiele, egal wie gut oder wie schlecht die Saison verlaufen ist, sind wir nie als Mannschaft auseinandergefallen. Nie hat jemand mit dem Finger auf den anderen gezeigt, jemandem die Schuld gegeben. Dieses Jahr wird das nicht anders sein.“ So überrascht es dann auch nicht, dass Ange Konan Oth, nach einem Intermezzo von einem Jahr in Esch an die Mosel zurückgekehrt ist. Das große Talent steuerte gegen Walferdingen gleich 17 Punkte und 14 Rebounds bei. Ein echter Lichtblick im Verein, der auch den erneut langen Ausfall von Raphaël Martin kurzzeitig vergessen lässt. 

Mit beiden Füßen auf dem Boden

Dass eine Saison jedoch lang ist und sehr viel in den nächsten Wochen und Monaten passieren kann, dessen ist sich Tom Welter bewusst. Und so drückt er dann auch auf die Euphoriebremse. „Wir müssen mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben, das Beste aus diesem ersten Match herausnehmen und darauf aufbauen.“ Denn in den letzten Jahren sind die Moselaner immer wieder in eine Negativspirale gefallen, in der es so schnell kein Herauskommen mehr gab. „Wir wissen nur zu gut, dass es auf ein Spiel ankommen kann, um in die Play-offs einzuziehen. Somit wollen wir in jeder Partie Vollgas geben und nichts schenken.“ Dennoch ist das Fazit nach dem ersten Spieltag klar, wie Welter mit einem Schmunzeln meint: „Mit einem Sieg fängt man natürlich immer lieber an als mit einem verlorenen Spiel.“ Und vielleicht sind die zwei Punkte gegen die Résidence am Ende ja die entscheidenden?


29 Punkte für Baum, Kovac verliert Saisonauftakt

Auch wenn für die meisten Luxemburger die Saison mit ihren ausländischen Vereinen erst in den kommenden Wochen richtig startet, waren einige bereits am Wochenende im Einsatz. Einen erstklassigen Tag erlebte Joy Baum in den Niederlanden. Die Sportsoldatin, die sich in den vergangenen Jahren mit vielen Verletzungssorgen herumschlug, konnte gleich zum Saisonauftakt beeindruckende 29 Punkte erzielen und war damit treibende Kraft beim 66:61-Sieg von BAL Weert gegen Titelverteidiger Grasshoppers.
Weniger gut verlief der Saisonauftakt in der französischen Pro B, die in dieser Saison Elite 2 heißt, derweil für Ben Kovac und Alm Evreux. Das Team kassierte eine deutliche 72:89-Pleite gegen Quimper und steht nach dem ersten Spieltag damit am Tabellenende. Der Luxemburger zeigte dennoch eine gute Leistung, steuerte in 17 Minuten immerhin 14 Punkte, zwei Assists und sechs Rebounds bei. (J.Z.)