Montag10. November 2025

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Tour de LuxembourgPräsident Andy Schleck zieht sein Fazit: „Wir können uns fünf Sterne geben“

Tour de Luxembourg / Präsident Andy Schleck zieht sein Fazit: „Wir können uns fünf Sterne geben“
Tour-de-Luxembourg-Präsident Andy Schleck mit Luxemburgs Landesmeister Arthur Kluckers im Gespräch Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Die 85. Ausgabe der Tour de Luxembourg ist Geschichte. Brandon McNulty (UAE) aus den Vereinigten Staaten hat gewonnen. Doch die Luxemburg-Rundfahrt überzeugte insgesamt mit tollen Bildern aus dem Großherzogtum, spannenden Rennen und vor allem einheimischen Fahrern, die das Rennen animierten. Tour-de-Luxembourg-Präsident Andy Schleck zieht sein Fazit.

Tageblatt: Andy Schleck, wie lautet Ihr Fazit zur diesjährigen Tour de Luxembourg?

Andy Schleck: Wir sind sehr froh. Wenn man ein solches Rennen organisiert, dann hat man andere Fragen im Kopf als, wer das Rennen gewinnt. Wir haben so viele Kilometer im Großherzogtum absolviert und hatten Etappen für alle Fahrer. Eine für Sprinter, eine für Kletterer, ein Zeitfahren und heute (Sonntag) für Puncher. Und es blieb bis zum Ende spannend. Einen Moment waren Healy und Grégoire auf der letzten Etappe 1:30 Minute vorne. Dahinter mussten sie wirklich fahren. In puncto Qualität des Niveaus können wir uns fünf Sterne geben. Ohne dabei arrogant klingen zu wollen. Wir sind wirklich auf einem hohen Niveau angekommen. Auch die Jahre vorher schon. 

War das Zeitfahren am Samstag mit 26,3 Kilometern nicht etwas zu lang?

Am Ende haben wir zwei Fahrer, die dort eine außerordentliche Zeit gefahren sind. Dahinter wurde es enger. Ja, es war vielleicht fünf bis sechs Kilometer zu lang, aber wir müssen uns anpassen. Wenn wir ein kürzeres Zeitfahren organisiert hätten, wären wir bei elf Kilometern rausgekommen. Wir können keine Straßen bauen. Aber im nächsten Jahr könnte es vermutlich kürzer werden. 

In diesem Jahr waren große Namen wie Matias Skjelmose, Richard Carapaz oder auch Gesamtsieger Brandon McNulty am Start. Wie wichtig ist das für eine Rundfahrt?

Wer hier startet, ist am Ende eine Lotterie. Die einen geben die Tour de France auf und kommen deswegen hierhin, andere fahren kurzfristig die Vuelta und sagen ab. Wir sind aber extrem stolz auf die Nationalmannschaft. Wir bieten ihnen eine Bühne, aber sie müssen liefern. Und das haben sie gemacht – fast jeden Tag. Sie haben die Bergwertung gewonnen, eine Etappe, und sich immer gezeigt. Wir sind zwar ein internationales Rennen, aber wir bleiben hier in Luxemburg. Selbst wenn wir nicht jedes Jahr einen bei der Tour haben oder bei großen Rennen auf dem Podium, dann gilt es für uns, zu zeigen, dass wir noch da sind. Und wenn wir als Organisatoren dabei helfen können, dann können wir stolz darauf sein.

Können Sie schon Informationen zur Strecke des nächsten Jahres sagen?

Ich habe nicht alle Verträge mit den Gemeinden im Kopf. Sicher wird es aber auch Neuigkeiten geben. Nach Vianden will ich unbedingt zurück, das ist sicher. Selbst die Fahrer kommen zu mir und beglückwünschen mich für diese Etappe. Wir müssen aber auch auf dem Boden bleiben. Wir fahren mit 120 Fahrern im Peloton. Mit 160 Radsportlern wäre diese Etappe nicht möglich. Dafür ist zu wenig Platz. Die Burg in Vianden ist historisch, da können wir nicht einfach Mauern zerschlagen (lacht). 

Wie konkret sind Ihre Pläne einer Tour für Frauen?

Wir sprechen ernsthaft darüber. Nach der Tour ist vor der Tour. Wir werden jetzt ein Debriefing machen und dann werden wir schauen, wie wir dieses Projekt angehen. Wir haben junge luxemburgische Damen, die jetzt in Afrika die WM fahren. Auch denen wollen wir eine Chance geben. Ich denke, wir haben genug Möglichkeiten, um dieses Projekt zu realisieren.