Sonntag21. Dezember 2025

Demaart De Maart

EditorialDer spezielle Saisonauftakt im Damenbasketball ist ein wichtiger Schritt

Editorial / Der spezielle Saisonauftakt im Damenbasketball ist ein wichtiger Schritt
Am Sonntag gehört das Rampenlicht ganz den Damen und ihrem ersten Spieltag der neuen Saison Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Es war eine Nachricht, die kurz vor den Sommerferien den luxemburgischen Basketball hart traf. Mit dem Gréngewald Hostert hat sich der amtierende Meister und Pokalsieger aus der Enovos League der Damen zurückgezogen und freiwillig den Weg in die Nationale 2 gewählt. Damit hat sich der Trend der letzten Jahre nahtlos fortgesetzt. Denn zuvor gingen der höchsten Liga mit Etzella Ettelbrück und der Résidence Walferdingen, die in diesem Jahr sogar überhaupt keine Damenmannschaft mehr stellt, zwei Traditionsvereine verloren. Und so werden in dieser Saison nur noch sieben Mannschaften um den Meistertitel kämpfen. Ein Minusrekord, der auch die Kapitäninnen dieser Teams mit einem komischen Gefühl zurücklässt, wie sie bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Saison verrieten. Überrascht zeigten sie sich vor allem darüber, dass es um einen Klub geht, der in den letzten Jahren viel in sein Damenteam investierte, seinen Spielerinnen sogar ermöglichte, im EuroCup und damit auf der europäischen Vereinsbühne anzutreten. Auch bei Ettelbrück und Walferdingen handelt es sich um Vereine, die in den letzten zehn Jahren bei den Damen noch um die Titel mitspielten. Klar scheint, dass es bei einigen Rücktritten oder studienbedingten Abgängen am Ende einer Saison inzwischen fast jeden treffen kann.

Dass der Damenbasketball derzeit das Sorgenkind des Verbandes ist und dringend etwas unternommen werden muss, scheint inzwischen wohl jedem klar zu sein. Somit kommt der besondere Saisonauftakt an diesem Sonntag, bei dem alle Damenteams ihre Auftaktpartie der neuen Meisterschaftsrunde am selben Tag im INS bestreiten, gerade noch rechtzeitig. Auch wenn erste kritische Stimmen hinsichtlich des Austragungsortes schon die Runde machten, ist es wichtig, dass endlich etwas getan wird, und da ist es erst einmal egal, wo. Es ist ein Zeichen an die Spielerinnen, dass auch ihre Meisterschaft einen Stellenwert hat. Ein Eindruck, den die Spielerinnen in der Vergangenheit nicht immer hatten. Denn in den letzten Jahren mussten sie etwa ihre Finalbegegnungen oftmals parallel zu den Herren austragen. In diesem Fall eigentlich logisch, dass viele dieser Duelle schlussendlich vor einer Minimalkulisse stattfanden. Daher ist es ein starkes Zeichen, dass am Sonntag nicht eine Partie in der Enovos League der Herren gespielt wird und das Rampenlicht somit ausschließlich den Damen gehört. 

Das Wichtigste ist, dass sich getraut wird, etwas zu probieren, ein erster Schritt gegangen wird. Längst überfällig war hingegen das Rundtischgespräch, das in der letzten Woche organisiert wurde und bei dem rund 30 Personen, von Spielerinnen über Trainer bis hin zu Vorstandsmitgliedern, über Probleme und Lösungen diskutierten. Das Interesse ist jedenfalls da und auch die Herren sollte man bei dieser Problematik nicht aus dem Blick lassen, denn auch hier gehen mehr und mehr Spieler dem luxemburgischen Basketball immer früher verloren.