Der Bau war keine einfache Sache, erzählten Familienvertreter im Rahmen der großen Einweihungsfeier am Donnerstagvormittag. Es sei eine Geschichte voller Hürden und Herausforderungen gewesen, so Paul Giorgetti. Von „zehn Jahren Knochenarbeit“ redete sein Bruder Marc. Beide führen das Bauunternehmen Felix Giorgetti seit mehr als 20 Jahren.
2012 hatte die Familie das Grundstück in Wickringen erworben. Rund sieben Jahre später lagen alle nötigen Genehmigungen vor – 2020 begannen die Bauarbeiten. Die größte Herausforderung sei nicht nur gewesen, dass mit Veranstaltungshallen, Parkings und Hotel ganz unterschiedliche Gebäudetypen realisiert werden mussten, die jeweils eigenen Normen und Vorschriften unterliegen, so Paul Giorgetti. Gleich zu Beginn des Projekts habe man zudem mit Corona-bedingten Problemen zu kämpfen gehabt – etwa fehlendem Personal. Ein Jahr später „gab es eine riesige Überschwemmung und der ganze Standort stand ein Meter unter Wasser“. Die Aufräumarbeiten dauerten einen Monat. Im Jahr 2022 dann der russische Überfall auf die Ukraine, „und wir haben feststellen müssen, wie viel Material aus der Ukraine kam“. Die bis zu 450 Personen, die vier Jahre lang täglich auf der Baustelle arbeiteten, hätten „viele Stürme durchgemacht“.

Doch mit dem Ergebnis sei man zufrieden. Noch im November habe man sich Sorgen gemacht, da erst ein Drittel der zu vermietenden Fläche tatsächlich Mieter gefunden hatte. Das sei nun anders: „Aktuell sind 90 Prozent des Projektes vermietet“, so Paul Giorgetti. Man dürfe stolz über das ehrgeizige Projekt sein. Auch die Banken, die Anfangs nicht begeistert waren, um Finanzierungen anzubieten, seien jetzt mit dabei.
Automobil im Fokus
GridX sieht sich als „multi-experience“, wo Mobilität, Kunst, Spiel, Essen, Geschäft und Freizeit auf 42.000 m2 aufeinandertreffen. „Wir wollten etwas schaffen, das für jedes Mitglied einer Familie etwas bieten kann“, so Marc Giorgetti. Es gebe sowohl Aktivitäten für Kinder, Unterhaltungsmöglichkeiten wie Karaoke, Autos zum Anschauen und Einkaufsmöglichkeiten. „Man kann den ganzen Tag hier verbringen.“ Auch Konferenzen und große Veranstaltungen können hier organisiert werden. 10.000 m2 können als Büroräume gemietet werden. „Die Aktivitäten der unterschiedlichen Anbieter ergänzen sich“, erläuterte Marc Giorgetti.
„Hier kommt zusammen, was oft getrennt ist“, betonte auch Minister Claude Meisch. Besonders mit Blick auf die rund 50 Schülerinnen und Schüler, die hier, neben dem Hotel, seit Mittwoch in der Annexe der Diekircher Hotelschule die Schuldbank drücken. Langfristig ist ein Umzug in das Schloss Sanem geplant, doch noch ist das Zukunftsmusik.
Im Fokus bei GridX steht jedoch, wie geplant, alles um das Thema Automobil. Kaufen kann man Autos, Motorräder, Fahrräder sowie auch jedes erdenkliche Zubehör und Dienstleistungen. Es gibt ein „Contrôle technique“ und eine Fahrschule. Sammler können ihre Autos hier unterbringen und der Öffentlichkeit zeigen.
800
Mittelfristig sollen bis zu 800 Menschen bei GridX arbeiten, 200 hat Giorgetti selbst bereits eingestellt
Für die Unternehmensgruppe Giorgetti mit seinen rund 2.000 Mitarbeitern ist GridX mehr als nur ein weiteres Projekt. Es steht für den Aufbau eines ganz neuen Geschäftsfeldes: „Hospitality“. Man ist nun nicht mehr „nur“ Bauunternehmer und Projektentwickler, sondern auch Dienstleister, der die gebauten Gebäude selber nutzt.
Im Gegensatz zu den meisten ähnlichen Projekten „gibt es bei GridX alles aus einer Hand“, unterstrich Marc Giorgetti. Die größten, unterschiedlichen Teile des Projekts werden nicht an „gérants“ von außerhalb weitergegeben. Das Hotel betreibt man selbst. Die 15 Restaurants in der „Food Hall“ größtenteils auch. Etwa 200 Personen hat die Unternehmensgruppe hierzu hier am Standort bereits eingestellt.
Es ist die nächste Generation der Familie, auf die Aufgaben verteilt wurden. Von den fünf Kindern der beiden Brüder kümmert sich Maja Giorgetti um die Finanzen, Felix um das Projekt und die Vision, Alex um das Management, Pola um den Fitnessbereich und Celia um den Bereich „Fine Dining“.
Ibiza-Party und Monopoly
Zuversichtlich ist Alex Giorgetti, was das Zukunftspotenzial von GridX angeht. „Die Menschen in Luxemburg sind leidenschaftliche Autoliebhaber“ und verfügten über große Budgets. Auch in der Großregion und bei in Luxemburg arbeitenden Expats sehe man viel Potenzial. Langfristig soll der Standort zudem an die geplante schnelle Tram Luxemburg-Esch angebunden werden.
Die Einweihungsfeier von Donnerstag war dabei zwar die offizielle, aber nicht die erste und auch nicht die letzte. Bis der Standort ganz ausgebaut ist, wird noch etwas Zeit vergehen. Der Bereich mit den Restaurants ist seit etwa zwei Wochen geöffnet, die 133 Zimmer des Hotels bereits etwas länger. Die Eröffnung des Auto-Museums und der digitalen Erlebniswelt ist für November geplant. Die neun Karaoke-Räume seit dieser Woche. Weitere Unterhaltungsaktivitäten, etwas Renn-Simulatoren, sind im Januar geplant. Ein Zeitungsgeschäft und ein Optiker gibt es bereits, das große „Engelhorn Sports & Fashion“ will im März seine Türen öffnen. Ein Supermarkt könnte auch hinzukommen, hier laufen allerdings noch die Verhandlungen.
Mit Aktivitäten und Veranstaltungen will man nun Kunden anziehen. Geplant sind beispielsweise eine Roller-Disko, eine Ibiza-Party, ein Markt mit lokalen Produkten und ein Monopoly-Spiel in Lebensgröße. Informieren über Veranstaltungen und Eröffnungen kann man sich auf der Webseite gridx.lu.
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De Maart



































Ech gi léiwer bei de Kueb op der aner Säit vun der Autobunn.
Eng Iddi aus dem leschte Joerhonnert, déi definitiv kee brauch 🤷♂️
Das ganze wirkt doch recht banal...autos,shopping,billig restaurants,karaoke usw.
Gibt es doch schon ueberall.
15 Restaurants!? Ist das nicht zu viel, Größenwahn wie das ganze Industrie Gebäude, hässlich, Klimaschädlich, Flächen versiegelnd, Umwelt zerstörend!🧐🤔😱