Strenge Sicherheitsmaßnahmen riegeln seit Tagen das Königsschloss westlich von London ebenso ab wie den Landsitz des Premierministers, Chequers Court, wo Trump morgen zu politischen Gesprächen erwartet wird. Der Mittwoch aber stand ganz im Zeichen royaler Prachtentfaltung. Die sehnsüchtigen Blicke des Königs in den grau verhangenen Himmel wurden beantwortet, die zuvor teils heftigen Regenschauer versiegten rechtzeitig zur Ankunft von Trumps Hubschrauber Marine One im ausgedehnten Schlosspark.
Sechs Schimmel zogen die irische Staatskutsche, in der König und Präsident Platz nahmen, knapp zwei Kilometer durch den Park zum Schlosshof; vier Pferde verliehen der schottischen Staatskutsche mit der Königin und Melania Trump Fahrt, gefolgt von weiteren Gefährten mit dem Kronprinzenpaar William und Kate sowie Mitgliedern von Trumps Entourage. Um Camillas Teilnahme war vorab gebangt worden, weil sie am Dienstag beim Trauergottesdienst für die Herzogin von Kent gefehlt hatte. Hunderte von Soldaten standen Ehrenspalier, berittene Soldaten begleiteten die Kutschen; einige hatten Mühe, ihre Tiere unter Kontrolle zu halten. Ob die aus der Reihe tänzelnden Vollblüter auf subtile Weise ihren Protest gegen den umstrittenen Besucher verdeutlichen wollten?
Wenig subtil hatten bereits am Dienstagabend Aktivisten der Gruppe „Led by Donkeys“ gegen Trump demonstriert. Sie projizierten Bilder an einen Turm von Schloss Windsor, die den Immobilienkaufmann mit Jeffrey Epstein zeigen. Der später als Sexualverbrecher verurteilte New Yorker Finanzhai pflegte um die Jahrhundertwende beste Beziehungen zu amerikanischer Politik- und Business-Prominenz; zu seinen Freunden zählten sich damals auch der Königsbruder Prinz Andrew sowie Peter Mandelson, der vergangene Woche wegen seiner Epstein-Connection als britischer Botschafter in Washington abgelöst wurde. Trump beteuert, er habe 2004 zum letzten Mal mit Epstein zu tun gehabt. Vier Männer wurden wegen der Aktion festgenommen.
An die Spitze der Protestierer gegen Trump setzte sich im Guardian Londons Bürgermeister Sadiq Khan, dessen Verhältnis zum US-Präsidenten seit langem von herzlicher gegenseitiger Abneigung geprägt ist. Die Bürger seiner Stadt sollten Trump zeigen, „dass wir seine Politik der Furcht ablehnen“. Der New Yorker Millionär habe „rund um die Welt spaltende Rechtsaußen-Politik verbreitet“. Sein Vorgehen in den USA sei mit westlichen Werten unvereinbar: „Das stammt aus den Regieanweisungen für Autokraten.“
Investitionen im Wert von 35,7 Milliarden Euro
Nachmittags folgte der Besuch des Präsidentenpaares in der Georgskirche, wo die Trumps am Grab von Queen Elizabeth II. (1926-2022) einen Kranz niederlegten, und die festliche Militärparade mitsamt dem Vorbeiflug britischer und amerikanischer Kampfjets.
Die Einladungsliste zum abendlichen Staatsbankett verdeutlichte die Prioritäten der britischen Gastgeber. Geladen waren die Vorstandschefs großer Tech-Konzerne wie Apple und Google, Nvidia und OpenAI. Im Rahmen eines anglo-amerikanischen Abkommens zu Digitaltechnik und Künstlicher Intelligenz (KI) haben ihre Unternehmen Investitionen auf der Insel im Wert von 35,7 Milliarden Euro versprochen. Zwei Drittel davon gehen auf das Konto von Microsoft. Dessen CEO Satya Nadella erwartet von KI eine Produktivitätssteigerung und Wachstum der britischen Wirtschaft, wie er der BBC sagte. Nvidia-Boss Jen-Hsun Huang schwärmt vom Königreich als einer zukünftigen „KI-Supermacht“.
Fachleute sorgen sich über die Frage, wie sehr sich das Königreich von der einstigen Kolonie jenseits des Atlantiks abhängig macht; KI-Skeptiker und Umweltaktivisten warnen vor dem enormen Wasser- und Stromverbrauch der geplanten Datenzentren. Zur Energiegenerierung soll ein anglo-amerikanisches Projekt von Mini-Atomreaktoren beitragen. Dessen Entwicklung wird durch den Turbinenbauer Rolls-Royce vorangetrieben, dessen CEO Tufan Erginbilgic ebenso zum Bankett geladen war wie die Chefs großer britischer Rüstungs- und Pharma-Konzerne.
Die Briten haben gute Wirtschaftsnachrichten bitter nötig. Am Mittwoch bestätigte die Statistikbehörde, dass die Teuerungsrate bei 3,8 Prozent verharrt und die Volkswirtschaft zuletzt Nullwachstum verzeichnete.

De Maart
Trumpi könnte auf den Geschmack kommen und sich demnächst zum König ausrufen.
"dass die Teuerungsrate bei 3,8 Prozent verharrt " Anstatt teuren Banketts zu finanzieren sollte Charly mal ein paar mehr Torf Briketts finanzieren, sagt Freund Gregory aus Manchester. Gregory war beim Nachbarn eingeladen, TV Evening, er hat ja sein Gerät verschrotten müssen, wollte Tramp sehen. Hat sich nach der Show übergeben müssen. Wusste nicht ob es vom schlechten Whisky war.