Samstag1. November 2025

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3.000 Meter HindernisRuben Querinjean steht im WM-Finale

3.000 Meter Hindernis / Ruben Querinjean steht im WM-Finale
Ruben Querinjean belegte in seinem Vorlauf den vierten Platz Foto: FLA

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Ruben Querinjean hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio den Einzug ins Finale geschafft. Der Luxemburger belegte am Samstagmorgen in seinem Vorlauf über 3.000 Meter Hindernis den vierten Platz und gehört damit zu den insgesamt 16 besten Athleten, die am Montag im Finale um den WM-Titel kämpfen. Patrizia Van der Weken, Vera Bertemes-Hoffmann und Charel Grethen sind dagegen in den Vorläufen ausgeschieden.

Ruben Querinjean hat am Samstagmorgen aus luxemburgischer Sicht die Weltmeisterschaften in Tokio eröffnet – und es war ein Auftakt nach Maß. Über 3.000 Meter Hindernis war in den drei Vorläufen jeweils ein Platz unter den ersten fünf nötig, um sich für das Finale zu qualifizieren. Keine einfache Angelegenheit – denn Querinjean war in einer hochkarätig besetzten Serie mit unter anderem dem amtierenden Weltmeister und Paris-Olympiasieger Soufiane El Bakkali (MAR), Vizeweltmeister Lamecha Girma (ETH) und Vize-Europameister Djilali Bedrani (F). Doch mit seinem Diamond-League-Sieg in Brüssel vor drei Wochen hatte der 23-Jährige bereits gezeigt, zu welchen Leistungen er gegen die starke internationale Konkurrenz imstande ist.

Im Rennen in Tokio zeigte sich der Luxemburger dann von Beginn an aufmerksam und hielt sich an den vorderen Positionen des Feldes auf. Nach 1.000 Metern lag er auf dem zweiten Platz. Das Feld, in dem es auch einige Stürze gab, war zu dem Zeitpunkt dicht zusammen, denn das Tempo war nicht besonders hoch und das Rennen taktisch. Erst 800 Meter vor dem Ziel zogen die Favoriten um El Bakkali an und arbeiteten sich an die Spitze vor. Querinjean hielt stark dagegen und lag 500 Meter vor Schluss an fünfter Stelle – und auf Finalkurs, da sich nun hinter ihm eine kleine Lücke auftat. Auf den letzten Metern schob er sich dann sogar noch auf Rang vier vor und sicherte sich in 8:29,42 Minuten souverän den Finaleinzug. Den Vorlauf gewann El Bakkali in 8:26,99 Minuten. Das Finale, in dem die 16 besten Hindernisläufer den WM-Titel unter sich ausmachen, findet am Montag um 14.55 Uhr statt.

Knapp das Halbfinale verpasst

Patrizia Van der Weken (l.) neben Sprintlegende Shelly-Ann Fraser-Pryce
Patrizia Van der Weken (l.) neben Sprintlegende Shelly-Ann Fraser-Pryce  Foto: AFP/Jewel Samad

Querinjean sollte dann der einzige luxemburgische Athlet bleiben, der sich in Tokio für die nächste Runde qualifizieren konnte. Charel Grethen, Patrizia Van der Weken und Vera Bertemes-Hoffmann sind am Wochenende alle in den Vorläufen ausgeschieden.

Patrizia Van der Weken verpasste das Halbfinale über 100 Meter nur hauchdünn. Die Luxemburgerin wurde am Samstagmittag in ihrem Vorlauf Vierte in einer Zeit von 11,29 Sekunden. Ihr fehlten nur drei Hundertstelsekunden auf den dritten Platz, der für den Halbfinaleinzug gereicht hätte. Den Vorlauf von Van der Weken gewann die Ivorerin Marie-Josée Ta Lou-Smith in 11,05 Sekunden, gefolgt von Sprintlegende Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika (11,09) und Liranyi Alonso aus der Dominikanischen Republik (11,26). Van der Weken landete mit ihrer Zeit in der Gesamtwertung auf dem 29. Platz. „Nicht das, was ich zeigen wollte, aber nach dem schwierigen Sommer waren wir trotzdem da und haben alles gegeben, was möglich war“, kommentierte Van der Weken ihre Leistung bei Instagram. „Jetzt ist es an der Zeit, gesund zu werden und nächste Saison stärker zurückzukommen.“ Nach ihrer starken Wintersaison mit Medaillen bei der Hallen-WM und -EM war die Luxemburger Sportlerin des Jahres im Sommer immer wieder von gesundheitlichen Problemen zurückgeworfen worden.

Vera Bertemes-Hoffmann belegte Platz 25 der Gesamtwertung
Vera Bertemes-Hoffmann belegte Platz 25 der Gesamtwertung Foto: FLA

Auch Vera Bertemes-Hoffmann konnte sich am Samstag über 1.500 Meter nicht fürs Halbfinale qualifizieren. In 4:06,11 Minuten blieb sie in ihrem Vorlauf zwar nur 53 Hundertstelsekunden über ihrem Landesrekord, belegte damit aber Platz neun – nur die ersten sechs jeder Serie qualifizierten sich für das Halbfinale. Während Olympiasiegerin Faith Kipyegon (KEN) in dem Rennen an der Spitze das Tempo diktierte, hielt sich Bertemes-Hoffmann stets in der Mitte des kompakten 15-köpfigen Feldes auf. Erst kurz vor der letzten Runde setzten sich vorne acht Athletinnen ab und die Luxemburgerin musste abreißen lassen, weil eine Läuferin vor ihr die Lücke aufgehen ließ, die sie anschließend nicht mehr schließen konnte. In der Gesamtwertung belegte Bertemes-Hoffmann am Ende mit ihrer Zeit den 25. Platz. Es ist nach ihrem Landesrekord von 4:05,58 Minuten, die schnellste Zeit ihrer Karriere.

„Merci Champion“

Das 1.500-Meter-Rennen von Charel Grethen stand in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Zeichen des Abschieds. Der Luxemburger hatte gehofft, bei seinem letzten großen internationalen Auftritt vor seinem Karriereende das Halbfinale zu erreichen – dazu sollte es aber nicht kommen. „Das Wunder ist ausgeblieben“, schreibt der nationale Leichtathletik-Verband (FLA) in einer Pressemitteilung mit dem Titel „Merci Champion“. Eine Zeit von 3:41,18 Minuten und ein zwölfter Platz in seinem Vorlauf reichten nicht aus, um ins Halbfinale zu kommen. Die internationale Reise von Charel Grethen endet damit mit dem 26. Gesamtplatz bei der WM in Tokio.

„Die FLA möchte ihm für alles danken, was er dem luxemburgischen Sport – und insbesondere der Leichtathletik – gegeben hat“, so die FLA weiter in ihrer Pressemitteilung. „Mit seinen Olympiateilnahmen, darunter ein Finaleinzug im Jahr 2021, seinen zahlreichen Qualifikationen für kontinentale und weltweite Meisterschaften sowie seiner regelmäßigen Teilnahme an den Wettkämpfen der Kleinen Staaten oder im Teamwettbewerb, hat er eine Generation von Athletinnen und Athleten inspiriert, die sich ermutigt fühlten, sich auf internationalem Niveau zu messen. Charel, du hast – auf deine Weise – zum Ansehen einer ganzen Nation beigetragen. Merci.“

Charel Grethen hatte in Tokio seinen letzten großen internationalen Auftritt
Charel Grethen hatte in Tokio seinen letzten großen internationalen Auftritt Foto: FLA