Samstag1. November 2025

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Von Rekordnässe zu HerbstfrischeLuxemburg steht ein wechselhaftes Wochenende bevor

Von Rekordnässe zu Herbstfrische / Luxemburg steht ein wechselhaftes Wochenende bevor
Lichtblicke am Mittwoch, doch der nächste Regen naht … Foto: Editpress/Guido Romaschewsky

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Luxemburg hat zu Wochenbeginn eine außergewöhnliche Unwetterlage erlebt. Innerhalb weniger Stunden fielen teils Regenmengen, wie sie bislang noch nie gemessen wurden. Während die Aufräumarbeiten mancherorts noch laufen, richtet sich der Blick nun aufs Wochenende, das unter wechselhaftem Tiefdruckeinfluss stehen wird.

Bereits am späten Montagnachmittag hatten sich über Teilen des Landes kräftige Schauer und Gewitter gebildet, die dann in ein ausgedehntes Regengebiet übergingen. Diese Kombination führte zu enormen Niederschlagsmengen. Besonders stark betroffen waren Beringen mit 186 Litern pro Quadratmeter, Mersch mit 154 Litern sowie mehrere Stationen im Zentrum und Süden des Landes, wo Werte zwischen 100 und 150 Litern registriert wurden.

Selbst an der staatlichen Wetterstation am Findel wurden Rekorde gemessen: Innerhalb von zwölf Stunden kamen 123,2 Liter pro m2 zusammen – mehr als jemals zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. Auf Basis von fünf weiteren Zeitspannen gab es ebenfalls Rekorde. Zum Vergleich: Im gesamten September fallen im Durchschnitt lediglich rund 66 Liter. Viele Orte erlebten damit innerhalb eines halben Tages das Zwei- bis fast Dreifache eines ganzen Monatsniederschlags.

Die Wetterdienste hatten im Vorfeld bereits vor großen Regenmengen gewarnt, die tatsächlichen Spitzenwerte übertrafen die Prognosen jedoch deutlich. Lokale Modelle, die zunächst nur als Ausreißer galten, erwiesen sich schließlich als realistisch. So mussten die Warnstufen in der Nacht zum Dienstag noch einmal nach oben korrigiert werden. Um 23.15 Uhr riefen sowohl die staatlichen Stellen als auch Météo Boulaide die höchste Warnstufe aus. Trotz höheren Regensummen als im Juli 2021 kam es diesmal nicht zur Katastrophe: Die geringere Flächigkeit des Unwetters, die allgemein bis dahin niedrigen Flusspegel sowie auch die geringere Sättigung der Böden spielte eine entscheidende Rolle.

Wetter weiter wechselhaft

Nach diesem außergewöhnlich nassen Start in die Woche beruhigte sich das Wetter zunächst etwas, nun kommt erneut Schwung ins Geschehen: Der große Tiefdruckkomplex über den Britischen Inseln, Island und Skandinavien bestimmt weiterhin die Wetterküche. Damit bleibt die Großwetterlage unbeständig, Luxemburg liegt in der sogenannten Frontalzone, wo es immer wieder zu Schauern und zeitweise kräftigem Wind kommt.

Der Freitag dürfte noch am ruhigsten verlaufen. Abgesehen von einigen Restwolken und örtlichen Niederschlägen am Morgen ist mit einem Mix aus Sonne und Wolken zu rechnen, weitgehend trocken bei Höchstwerten zwischen 14 und 18 Grad. In der Nacht zu Samstag nimmt die Schauerneigung wieder zu.

Der Samstag selbst bringt wechselhaftes Wetter mit häufigeren Regenfällen und örtlich auch Gewittern. Begleitet werden diese von spürbarem bis starkem Wind, in Böen teils bis 65 Stundenkilometern. Erst gegen Abend soll die Schaueraktivität langsam nachlassen. Am Sonntag ziehen zwar ebenfalls Wolken durch, dazwischen zeigt sich aber auch zeitweise die Sonne. Viele Modelle rechnen am ehesten am Abend wieder mit neuen Schauern. Die Temperaturen bewegen sich über das gesamte Wochenende hinweg zwischen 15 und 20 Grad – kalendarisch ist noch Sommer, doch gefühlt herrscht eher herbstliche Frische.

Aktuell sind keine neuen Regenextreme wie zu Wochenbeginn in Sicht. Dennoch bleibt die Witterung wechselhaft, größere und länger anhaltende trockene Phasen zeichnen sich nicht ab. Wer in den kommenden Tagen unterwegs ist, sollte also den Regenschirm griffbereit haben – dabei aber auch auf den Wind achten: Am Montag könnte uns ein Sturmtief über der Nordsee örtliche Sturmböen bescheren.