Für die FLF-Auswahl ist das Duell mit der Slowakei auch eine Begegnung mit der jüngeren Fußballgeschichte. Im vorentscheidenden Duell um das Ticket für die EM 2024 dominierte Luxemburg den Gegner, ging aber am Ende als Verlierer vom Platz. Die Slowakei reiste zur Endrunde, qualifizierte sich in Deutschland für das Achtelfinale und schied in diesem nur knapp nach Verlängerung gegen England aus (1:2). Luxemburg blieb bekanntlich zu Hause. „Die Spieler müssen dieses Gefühl nutzen, um diesmal ein anderes Resultat zu erzielen“, sagte Jeff Strasser vor seinem zweiten Länderspiel als Nationaltrainer.
Doch zunächst muss die Premiere verdaut werden. Bei der 1:3-Niederlage am Freitag gegen Nordirland war alles dabei. Ein Elfmeter, ein Platzverweis und ein abgefälschter Schuss. „Die Spieler hatten nicht das Gefühl, dass sie von Nordirland besiegt wurden, sondern, dass sie sich selbst geschlagen haben“, so Strasser.
Dem Nationaltrainer stand der Frust am Freitag noch ins Gesicht geschrieben. Der 50-Jährige nutzte die Nacht nach der Niederlage jedoch, um sich sofort auf den nächsten Gegner zu konzentrieren. Nach der Ankunft im Hotelzimmer sah er sich den überraschenden Sieg der Slowakei gegen Deutschland an (2:0). „Wenn man sich die 90 Minuten angesehen hat, dann war es keine Überraschung. Deutschland hatte Glück, dass sie nicht höher verloren haben“, sagte Strasser, der sich sehr angetan von der Leistung der Slowaken zeigte. Seiner Meinung nach ist der Gegner noch besser als beim letzten Duell 2023. „Wenn sie so spielen wie gestern (Freitag) und bei der EM, dann ist es ein sehr schwer zu spielender Gegner mit viel Qualität. Eine Qualität, die sie aber nicht immer auf den Platz bringen. Wir müssen uns sehr intensiv auf diesen Gegner vorbereiten.“
Viel Zeit hatte Strasser nach seinem Amtsantritt nicht, um die Mannschaft vorzubereiten. Und auch jetzt hat er nur zwei Trainingseinheiten zur Verfügung. Strasser will die positiven Elemente gegen Nordirland mit in die Partie gegen die Slowakei nehmen: „Es ist sehr schwer auf mentaler Ebene, nach so einer Partie wieder in die Spur zu kommen, aber ich werde mich auf die Sachen konzentrieren, die wir gut gemacht haben. Die erste Halbzeit hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass die Spieler sich mit meiner Spielidee identifiziert haben und sich auf dem Platz wohlgefühlt haben“, so Strasser.
Der Ex-Bundesliga-Profi muss auch am Sonntag auf Mittelfeldmotor Christopher Martins verzichten. Die Adduktorenbeschwerden wurden nicht besser, weshalb der Leistungsträger am Samstag nach Russland zu seinem Verein Spartak Moskau zurückreisen wird, um seine Rehabilitation dort fortsetzen zu können. Er wurde im Kader durch Sébastien Thill ersetzt. Der Mittelfeldspieler bestritt am Freitag noch ein Testspiel mit seinem Verein Stal Rzeszow und wird am Samstag zur Mannschaft stoßen.
In der Abwehrzentrale muss Strasser Seid Korac ersetzen, der sich am Freitag einen Platzverweis einhandelte und gesperrt ist. Eine mögliche Alternative ist Vahid Selimovic, der aktuell Stammspieler beim rumänischen Erstligisten Herrmannstadt ist. Die FLF-Auswahl könnte wieder mit einer Fünferkette auflaufen. Eine Viererkette ist jedoch nicht ausgeschlossen. „Gegen die Slowakei war es die richtige taktische Wahl und es hat gut geklappt“, sagt Strasser.
In der Offensive sollte Aiman Dardari wieder seine Chance erhalten. Der 20-Jährige überzeugte gegen Nordirland mit einem Tor und einer insgesamt guten Leistung.
Gegner Slowakei kann auf eine erfahrene und qualitativ hochwertige Zentrale setzen. In der Abwehr stehen mit Milian Skriniar (Fenerbahçe/TUR) und David Hancko (Atletico Madrid/ESP) zwei hochklassige Spieler. Das Mittelfeld wird von Napoli-Star Stanislav Lobotka zusammengehalten. Dem italienischen Trainer Francesco Calzona stehen mit David Strelec (FC Middlesbrough/ENG) und Robert Bozenik (Stoke City/ENG) zwei gefährliche Stürmer zur Verfügung.
Damit gegen die Slowakei ein gutes Ergebnis herausspringen kann, muss die Konzentration diesmal 90 Minuten auf der Höhe des Geschehens sein. Gegen Nordirland hatte Luxemburg Schwächeperioden zu Beginn der Partie, vor dem Ende der ersten Halbzeit und zu Beginn der zweiten Halbzeit. Dies deutet gemeinhin auf Konzentrationsprobleme hin. „Ich war sehr überrascht, dass wir mit diesen Problemen zu kämpfen hatten, ich dachte, das würde der Vergangenheit angehören“, so Strasser.
Will Luxemburg in der Gruppe A der WM-Qualifikation noch eine Rolle spielen, muss am Sonntag mindestens ein Punkt her. Passiert dies nicht, könnte es unbequeme Monate bis November geben.
 
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