Immer wieder fallen Flüge am Findel aus, weil die Lande- und Startbahn Schäden aufweist. Insbesondere die Asphaltoberfläche sorgt für Kopfzerbrechen: Seit der Inbetriebnahme der renovierten Bahn Ende 2022 wurden bereits mehrere Reparaturen durchgeführt – ohne nachhaltigen Erfolg. Was ist da los? Mobilitätsministerin Yuriko Backes (DP) gibt in einer Antwort auf eine parlamentarische Frage des ADR-Abgeordneten Jeff Engelen einige Details preis.
Da ist zum Ersten die Frage nach den Kosten – wer trägt diese? – Backes’ Antwort: „Die Kosten für Reparaturen und Nachbesserungen an der Start- und Landebahn werden vom Operateur getragen.“ Der Operateur, also die Betreibergesellschaft, ist laut Eigenauskunft die „Société de l’aéroport de Luxembourg SA“ – besser bekannt unter dem Namen Lux-Airport. Das Unternehmen gehört zu 100 Prozent dem Luxemburger Staat. Backes erklärt, dass die Folgekosten der Sanierungsarbeiten keine Auswirkungen auf die Gebührenstruktur vom Flughafen haben sollen – und sich damit auch nicht auf die Ticketpreise auswirken.
Wenn nötig auch juristische Schritte
Die Arbeiten an der Landebahn fielen allesamt in den Zuständigkeitsbereich von Lux-Airport. Das Betreiberunternehmen sei auch der Vertragspartner mit den beteiligten Firmen und behalte sich alle weiteren Schritte vor, um sein Interesse in diesem Fall durchzusetzen, sagt Backes. „Wenn nötig auch juristische“.
Interne wie externe Bewertungen legen laut einem Presseschreiben von Lux-Airport vom von Ende Juni nahe, „dass die gelieferte Infrastruktur möglicherweise nicht den vertraglichen Vorgaben und Leistungserwartungen entspricht, insbesondere nicht der Anforderung, eine mangelfreie Bahn zu liefern, die keinen ständigen Reparaturbedarf hat.“ Der Flughafenbetreiber prüfe derzeit verschiedene Wege, um die Bauträger zur Verantwortung zu ziehen.
Nur ein Zufall?
Auch Piloten wunderten sich bereits über die häufigen Reparaturarbeiten. Erst im vergangenen Juni wurde ein Schaden im mittleren Bereich der Piste festgestellt, was zu einer vorübergehenden Sperrung der Start- und Landebahn führte. Sieben Flüge mussten infolgedessen annulliert werden, mehr als 1.000 Passagiere sollen davon betroffen gewesen sein.
Demnach verursachen Flugverspätungen und Ausfälle hohe Kosten für die Airlines – am Ende stellt sich demnach die Frage, wer die Verantwortung trägt und für Entschädigungen aufkommen muss.
Jeff Engelen verwies in seiner parlamentarischen Anfrage zudem auf einen anonymisierten Leserbrief im Tageblatt vom 31. Juli. Darin wird ein möglicher Interessenkonflikt angedeutet: Ein ehemaliger Mitarbeiter der Flughafenverwaltung in leitender Position soll nun bei einer der zuständigen Firmen tätig sein. Ministerin Backes äußerte sich dazu jedoch nicht: „Ich kann nichts kommentieren, von dem ich keine Kenntnis habe.“ Ob und inwiefern dieser angebliche Interessenkonflikt mit den mangelhaften Sanierungsarbeiten in Verbindung steht, ist bislang nicht belegt. (WiR)
Was Sie auch noch interessieren könnte:
– Flughafen Findel/ Auch Piloten wundern sich über häufige Reparaturarbeiten an der frisch sanierten Piste
– Luxairport/ Schäden an der Landebahn auf dem Findel sorgen am Freitagabend für Flugausfälle
– „Ständiger Reparaturbedarf“/ Lux-Airport erwägt Klage gegen Giorgetti und Co. wegen mangelhafter Landebahn
– Leserforum/ Der Pisten-Schreck: Ein Märchen aus Findelland
Villeicht sollte der Findelbetreiber mal im Ausland nachfragen ob es da eine seriöse Firma gibt die mal eine ordentliche Landebahn hinkriegen hann,,,,
Dann weist eis mol eng Photo vun engem Lach am Tarmac iirt et gefleckt gett !