Montag27. Oktober 2025

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Verkehrssicherheit„Von einer Sekunde auf die andere alles anders“ – „Sécurité routière“ zum tragischen Unfall auf der N15

Verkehrssicherheit / „Von einer Sekunde auf die andere alles anders“ – „Sécurité routière“ zum tragischen Unfall auf der N15
Bei dem Unfall zwischen Heiderscheid und Feulen sind am Montagabend fünf Menschen gestorben Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Bei einem tragischen Unfall auf der N15 sind am Montag fünf Menschen gestorben – der schlimmste Verkehrsunfall seit Jahrzehnten. „Sécurité routière“-Präsident Paul Hammelmann mahnt alle Verkehrsteilnehmer zur Vorsicht. Und erinnert an Luxemburgs Ziel: null Verkehrstote.

Fünf Menschen haben am Montagabend bei einem schweren Unfall auf der N15 ihr Leben verloren. Laut ersten Erkenntnissen waren ein Auto und ein Lieferwagen frontal aufeinandergeprallt, beide Fahrzeuge brannten komplett aus. Der Crash auf der N15 zwischen Heiderscheid und Feulen ist der schlimmste Verkehrsunfall in Luxemburg seit Jahrzehnten. Wir haben am Mittwoch mit Paul Hammelmann gesprochen, Präsident der „Sécurité routière“ – der Organisation, die seit 1969 für den Schutz von Verkehrsteilnehmern in Luxemburg eintritt und Unfälle verhindern will. 

„Der Unfall war für mich eine absolute Katastrophe, wie sie glücklicherweise nicht oft in Luxemburg passiert“, sagt Hammelmann. Er könne verstehen, warum das Interesse an dem tragischen Ereignis so groß ist. „Und auch, dass die Bevölkerung schockiert darauf reagiert.“ 

„Unsägliche Einschnitte“

Hammelmann nimmt die Gelegenheit wahr, auf die Gefahren auf Luxemburgs Straßen hinzuweisen. „Es passieren täglich ähnliche Katastrophen, vielleicht mit weniger Opfern – allerdings mit Schwerverletzten.“ Die „Sécourité routière“ wolle, dass sich die Menschen dessen bewusst werden: „Im Straßenverkehr kann von einer Sekunde auf die andere alles ganz anders werden, alles ein Ende haben.“ Schwere Unfälle seien „unsägliche Einschnitte“ in das Leben von Familien und das der Opfer selbst. „Dessen muss man sich permanent bewusst sein – und man muss sich dementsprechend benehmen“, sagt Hammelmann. 

Hammelmann erinnert an die „Vision Zero“, eine Strategie, der sich Luxemburg verpflichtet hat und deren Ziel es ist, dass es keine Toten und Schwerverletzten mehr auf den Straßen gibt. „Ein Ziel, das nicht utopisch ist“, sagt Hammelmann. „Helsinki hat uns das vorgeführt.“ Tatsächlich meldete die finnische Hauptstadt Anfang August, dass dort seit einem Jahr kein Mensch mehr im Straßenverkehr gestorben ist (siehe Kasten).

Vision Zero in Helsinki Realität

Die finnische Hauptstadt Helsinki hat laut dem nationalen Statistikamt ähnlich viele Einwohner wie Luxemburg: 684.018. Im Großraum leben 1,7 Millionen Menschen. Ende der 80er-Jahren verunglückten dort noch rund 30 Menschen tödlich im Straßenverkehr, im August 2025 meldeten die Behörden, dass seit Juli 2024 kein Mensch mehr im Straßenverkehr gestorben sei. Experten führen das vor allem auf mehr Tempo-30-Zonen im Stadtgebiet zurück. Hinzu kommen drakonische Strafen für Alkohol am Steuer – und auch große Einschränkungen für Fahrer von Elektrorollern. 

Laut Statec sind im vergangenen Jahr in Luxemburg 18 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben, ein historisch niedriger Wert. Aber, sagt Hammelmann: „Die Statistik ist angesichts der geringen Zahlen nicht aussagekräftig.“ Ein einzelner Unfall mit fünf Todesopfern würde sie ruinieren. Und: „Die Toten sind weniger, aber die Schwerverletzten mehr.“ Dass weniger Menschen sterben, läge auch an besser ausgestatteten Autos, besserer Infrastruktur und schnelleren Interventionen. „Aber wir haben noch immer die Schwerverletzten.“ Es gebe immer noch viele Unfälle mit „schwachen“ Verkehrsteilnehmern: Fußgängern, Radfahrern, Rollerfahrern. 

Der „Sécourité routière“-Präsident appelliert an alle Verkehrsteilnehmer – egal, ob auf vier oder zwei Rädern, im Auto oder auf dem Roller –, die Regeln zu respektieren. „Sie sollen sich bewusst werden, welche Katastrophen auf sie zukommen könnten.“ 

Muller Christian
4. September 2025 - 10.58

Katastrophe, Unfall...

Dës Wierder verharmlosen dat wat geschitt ass als eppës inevitables, quasi vun Uewe gestéiert, wéi wa kee Responsabel gewiescht wär.

Deem ass awer net esou a grad d'Sécurité routière hätt Intérêt, hiere Vocabulaire kloer unzepassen.

goelff jean-pierre
4. September 2025 - 6.54

Dann träumen sie mal schön weiter,Mr.Hammelmann!