Tageblatt: Warum kann eine professionelle Fellpflege vorteilhaft sein?
Gregory Schmit: Professionelle Fellpflege ist weit mehr als nur Ästhetik – sie ist ein wichtiger Faktor für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Tieres. Besonders beim Fellwechsel im Sommer hilft regelmäßiges Bürsten, abgestorbene Unterwolle zu entfernen. Das verhindert Hitzestau und beugt Verfilzungen vor, während die Hautdurchblutung gefördert wird. Je nach Rasse, Felltyp und Pflegezustand empfiehlt es sich, Hunde und Katzen durchschnittlich alle sechs bis acht Wochen von einem Tierfriseur pflegen zu lassen.
Weshalb ist das Kürzen von Fell gelegentlich notwendig?
Um das Fell gesund zu erhalten, ist es wichtig, dass das Kürzen sachkundig erfolgt. Nur so bleibt die natürliche Schutzfunktion des Haarkleids gegen Hitze, Kälte und Nässe vollständig bestehen. Gerade im Sommer kann es bei langhaarigen Hunderassen sinnvoll sein, das Fell zu kürzen, um sie vor Überhitzung zu schützen. Das Fell sollte so gepflegt werden, dass es luftdurchlässig bleibt und dennoch seinen Schutz vor UV-Strahlung, Insekten und mechanischen Reizen bewahrt. Auch Maine Coons oder Perserkatzen können von einem professionellen Haarschnitt profitieren.

Welche zusätzlichen Aspekte berücksichtigt ein Tierfriseur?
Ein Tierfriseur arbeitet routiniert und stressfrei, stets mit einem geschulten Blick für Haut und Fell. Dadurch erkennt er oft frühzeitig Parasiten, Hautirritationen oder kleine Verletzungen. Ergänzend werden auch die Ohren, Krallen und Analdrüsen gepflegt. Bei älteren oder empfindlichen Tieren sind Ruhe, Geduld und Erfahrung von entscheidender Bedeutung.
Wie oft kann man Hunde im Sommer baden?
Im Prinzip gilt die Regel: So selten wie möglich, so oft wie nötig. Übermäßiges Baden kann den natürlichen Fettfilm der Haut entfernen und so zu Trockenheit oder Irritationen führen. Ist ein Bad unumgänglich – etwa bei unangenehmen Gerüchen oder sichtbarem Schmutz im Fell – empfiehlt sich stets ein mildes, pH-neutrales Tier-Shampoo.
Weshalb ist eine durchgehende Parasitenkontrolle besonders wichtig?
Parasiten können nicht nur Juckreiz auslösen, sondern auch ernsthafte Krankheiten wie Borreliose oder Hautentzündungen übertragen. Daher ist ein individuell abgestimmter Parasitenschutz unerlässlich. Bei Hunden ist eine regelmäßige Fellkontrolle ratsam, insbesondere nach jedem Spaziergang. Wird ein Parasit entdeckt, sollte er umgehend entfernt und der Befall im Zweifel tierärztlich abgeklärt werden.
Wie schützt man die Haut der Vierbeiner vor der Sonne?
Gesundes Fell bietet zwar einen gewissen natürlichen Sonnenschutz, doch die Gefahr eines Sonnenbrands sollte keinesfalls unterschätzt werden. Besonders gefährdet sind kurzhaarige Rassen mit heller Haut, wie Dalmatiner, Boxer, Nackthunde oder auch weiße Katzen. Für diese Tiere ist es ratsam, empfindliche Stellen wie Ohren, Nasenspiegel und den Bauch bei Bedarf mit einer speziellen Sonnencreme einzureiben. Ergänzend dazu sollten Spaziergänge in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Tagsüber ist es wichtig, stets Zugang zu einem schattigen Rückzugsort zu gewährleisten. Dies schützt nicht nur vor Hitzschlag, sondern trägt auch zum allgemeinen Wohlbefinden des Tieres bei.
Welche zusätzlichen Vorkehrungen sind unerlässlich, um die Gesundheit der Haustiere zu gewährleisten?
Ein glänzendes Fell beginnt mit einer gesunden Ernährung und erfordert hochwertige Proteine, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren (zum Beispiel aus Lachsöl) sowie Vitamin A und E. Ebenso entscheidend ist ausreichend frisches Wasser. Wenn es heiß ist, kann man Tiere zusätzlich zum Trinken anregen, indem man beispielsweise Eiswürfel mit Leckerlis anbietet oder etwas ungewürzte Brühe ins Wasser gibt.

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