Die Handballerinnen des HB Käerjeng sind so in die neue Saison gestartet, wie sie die alte beendet hatten. Mit einem Sieg gegen den HB Düdelingen und dem nächsten Titel. „Es ist schön, dass wir mit einem Titel starten können. Unsere Körpersprache und Attitüde waren heute top und sehr vielversprechend für die Saison“, freute sich Jenny Zuk nach dem Sieg. Nachdem die Käerjengerinnen das Ligafinale der vergangenen Saison überraschend deutlich gegen Düdelingen gewonnen hatten, war auch der Supercup lange eine einseitige Angelegenheit – vor allem dank HBK-Neuzugang Daria Milek, die in der ersten Halbzeit aufdrehte und sieben Tore zur 16:9-Pausenführung ihrer Mannschaft beisteuerte. Auch Torhüterin Zorana Jurcevic hatte mit zehn Paraden in der ersten Halbzeit einen starken Tag erwischt. Nach dem Seitenwechsel zog Käerjeng dann zunächst auf zehn Tore davon (19:9 in der 36. Minute), ehe Düdelingen allmählich besser ins Spiel fand.

Während Käerjeng in der zweiten Halbzeit nicht mehr so konsequent agierte, zeigte auch der HBD ein anderes Gesicht und kam nach und nach heran. In der 58. Minute betrug der Rückstand nur noch drei Tore (23:26) – für mehr sollte die Aufholjagd am Ende aber nicht mehr reichen. „Wir haben in der zweiten Halbzeit nachgelassen und nicht mehr die gleichen Lösungen im Angriff gefunden. Daran müssen wir arbeiten, sodass wir in Zukunft trotz Müdigkeit weiter gut spielen können“, so Zuk. Das Fazit von HBD-Trainer Mikel Molitor war schnell gezogen. „Erste Halbzeit Flop, zweite Halbzeit top“, sagte er. „Auf die zweite Halbzeit bauen wir auf. Das ist das Gesicht, das wir über die Saison zeigen wollen.“ Auch weil am Samstag mit den Geschwistern Kim und Joy Wirtz sowie Lara Steffen, Valerie Gomes und Zoya Hummel noch fünf Spielerinnen fehlten, blickt Molitor zuversichtlich auf die neue Saison.

Klarer als erwartet
Auch bei den Herren setzte sich am Ende der Meister durch – womit der neue Red-Boys-Trainer Marc Breser einen gelungenen Einstand feierte. „Es ist zu 100 Prozent ein guter Start“, so Breser. „Die Jungs haben heute alles gegeben, um diesen Titel zu gewinnen, und ich bin sehr stolz, dass sie das auf diese Weise gemacht haben.“ Die Red Boys hatten sich im Mai am letzten Spieltag der vergangenen Saison den Meistertitel mit einem überraschend deutlichen Sieg gegen Berchem gesichert. Auch der Supercup lief am Samstag klarer als erwartet. Nach einer temporeichen und umkämpften Anfangsphase nutzten die Red Boys zwischen der 11. und 15. Minute ein Tief im Berchemer Spiel aus, um sich erstmals einen Vier-Tore-Vorsprung zu erarbeiten (10:6). Der HCB lief diesem Rückstand für den Rest der ersten Halbzeit nach – auch weil die Differdinger Abwehr und Torhüter Guillaume Felici phasenweise unüberwindbar schienen. Nach der Pause konnten Lé Biel und Raphael Guden mit einem Doppelpack die Lücke zwar zunächst innerhalb von vier Minuten schließen und die Partie ausgleichen (17:17). Doch wer gedacht hatte, der Favorit würde die Partie nun in die Hand nehmen, wurde getäuscht. Die Berchemer machten immer wieder Eigenfehler und fanden einfach nicht in ihren Rhythmus, was die Differdinger nutzten, um bis zur 40. Minute erneut auf vier Tore davonzuziehen (22:18). Den Vorsprung bauten sie fortan aus und setzten sich am Ende erneut klar durch.

„Im Angriff sind uns die Sachen gelungen, die angesagt wurden. Ein großer Faktor war auch die Verteidigung. Wir standen sehr kompakt. Zudem war der Wille, diesen Titel unbedingt zu gewinnen, entscheidend“, so Breser. Bei Berchem hätte man den Supercup gerne genutzt, um den verlorenen Meistertitel der vergangenen Saison aus den Köpfen zu bekommen. „Ein Titel am Anfang der Saison gibt einem immer viel Selbstvertrauen – so haben wir diese Niederlage jetzt im Hinterkopf, wissend, dass die nächsten schwierigen Spiele in der Meisterschaft kommen“, sagte Ben Weyer. „Heute war unsere Verteidigung am Anfang okay, dann kam Semedo rein, der uns viele Schwierigkeiten bereitet hat. In der zweiten Halbzeit haben wir uns rangekämpft, das Spiel durch eigene technische Fehler aber sofort wieder aus der Hand gegeben, wodurch eigentlich nie Hoffnung aufkam.“
Statistik: Herren
Red Boys – Berchem 36:29 (17:14)
Red Boys: Felici (1-60’, 16 Paraden), Garcia – Nanque 3, Tako 9/4, Meyffret 3, Picco 1, Ballet 1, Bouret, Semedo 7, Togno, Jean Louis 7, Murera 2, Rac 2, Guerreiro, Leleux, Ouzrour 1
Berchem: K. Meyers (1-17’, 50-60’, 2 P.), Czapiewski (17-50’, 3 P.) – Moyen 1, Guden 6, Mitev 1, Weyer 7, Georges 2, Ciota 1, C. Brittner, Pereira 2, Ervacanin 1, Scheid 3, B. Brittner, Schmale, Biel 4, Vrgoc 1
Schiedsrichter: Weber/Weinquin
Zeitstrafen: Red Boys – Berchem 7
Rote Karte: Vrgoc (42’, dritte Zeitstrafe)
Siebenmeter: Red Boys 4/4 – Berchem 0/0
Zwischenstände: 5’ 2:3, 10’ 5:5, 15’ 9:6, 20’ 12:8, 25’ 13:10, 30’ 17:14, 35’ 18:17, 40’ 22:18, 45’ 25:21, 50’ 28:23, 55’ 33:26
Zuschauer: 427 zahlende
Statistik: Frauen
Käerjeng – HBD 27:23 (16:9)
Käerjeng: Jurcevic (1-30’, 51-60’, 15 Paraden), Huberty (30-51’, 5 P.) – Weibel 2, Galic 2, Milek 9/2, Zuk 8, Reiter, Monteiro, Dascalu, Melchior, Kirtz 4/1, Pirrotte, Jentges, Gustowska 2
HBD: Hoe (1-22’, 30-47’, 10 P., davon 1 7m), Sequeira (22-30’, 1 P.), Fangueiro (47-60’, 2 P.) – Ciufoli 3, Mputu, Dickes 5/1, Jominet, Willems 2, Dautaj 6, Gambini 4, Krier 1, Steichen 1, Borrelli, Caruso 1
Schiedsrichter: De Waha/Morim Simoes
Zeitstrafen: Käerjeng 4 – HBD 4
Siebenmeter: Käerjeng 3/4 – HBD 1/1
Zwischenstände: 5’ 3:1, 10’ 4:2, 15’ 9:5, 20’ 12:5, 20’ 13:7, 30’ 16:9, 35’ 18:9, 40’ 21:13, 45’ 23:17, 50’ 24:19, 55’ 26:22
Zuschauer: 233 zahlende
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