Sonntag19. Oktober 2025

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„Wahllose Angriffe“Mindestens 17 Tote in Kiew: Russland überzieht Ukraine mit massiver Angriffswelle

„Wahllose Angriffe“ / Mindestens 17 Tote in Kiew: Russland überzieht Ukraine mit massiver Angriffswelle
Insgesamt wurde die Ukraine nach Angaben der Luftabwehr in der Nacht mit 598 Drohnen sowie 31 ballistischen Raketen und Marschflugkörpern attackiert. Foto: AFP/Genya Savilov

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In der Nacht zum Donnerstag sind bei russischen Attacken laut Rettungskräften allein in der Hauptstadt Kiew mindestens 17 Menschen getötet worden. Es war offenbar die zweitgrößte Welle russischer Luftangriffe auf die Ukraine seit Kriegsbeginn. Getroffen wurden in Kiew neben Wohngebäuden auch die Büros der EU-Delegation in der Ukraine und der britischen Kulturorganisation British Council. Westliche Spitzenpolitiker verurteilten das Vorgehen Russlands mit scharfen Worten.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurde ein Großteil der russischen Flugkörper abgefangen: 563 von 598 Drohnen und 26 von 31 Raketen hätten unschädlich gemacht werden können. Trotzdem hatte die Angriffswelle tödliche Folgen. Unter den 17 in Kiew Getöteten waren laut Rettungskräften vier Kinder. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor erklärt, mehr als 30 weitere Menschen seien in der Hauptstadt verletzt worden, unter ihnen vier Kinder und ein Teenager.

Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, waren am Donnerstagmorgen in Kiew Einsatzkräfte und Anwohner damit beschäftigt, Glasscherben und Baumaterialien von mehreren Straßen im Stadtzentrum zu entfernen. Auf von Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichten Aufnahmen war ein Wohnhaus zu sehen, in das ein Angriff einen fünf Stockwerke tiefen Riss geschlagen hatte. Die Fenster mehrerer Wohnhäuser und Ladenlokale wurden zerstört. Matratzen hingen von Balkonen herab, die durch einen Treffer zerstört worden waren. 

Das russische Verteidigungsministerium bezeichnete die Angriffswelle am Donnerstag als „Großangriff“ gegen „Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes und Militärflugplätze in der Ukraine“. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, die russische Armee erledige „ihre Aufgaben“. Russland bleibe „zugleich an einer Fortsetzung des Verhandlungsprozesses interessiert“, sagte Peskow und fügte an: „Das Bestreben ist es, unsere Ziele mit politischen und diplomatischen Mitteln zu erreichen.“

In Kiew wurden bei der Angriffswelle nach übereinstimmenden Angaben auch das Gebäude der EU-Delegation und die Büros des British Council getroffen. EU-Ratspräsident António Costa schrieb im Onlinedienst X von einem „vorsätzlichen russischen Angriff“. Auf Bildern der EU-Gesandtschaft, welche die Botschafterin der EU in der Ukraine, Katarina Mathernova, teilte, waren geborstene Fensterscheiben sowie eingestürzte Deckenpaneele und verbogene Metallstreben zu sehen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, das EU-Delegationsteam in der Ukraine sei „unversehrt“. Sie forderte Russland auf, seine „wahllosen Angriffe auf zivile Infrastruktur“ sofort zu stoppen und „Verhandlungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden“ aufzunehmen. Die Räumlichkeiten des British Council – das in Russland im Juni zur unerwünschten Organisation erklärt worden war – wurden nach dessen Angaben schwer beschädigt.

Russland lehnt Waffenruhe weiter ab

Aus Protest gegen die Angriffe kündigte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas auf X an, den russischen Gesandten bei der EU einzubestellen. Der britische Außenminister David Lammy gab die Einbestellung des russischen Botschafters bekannt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron warf Russland „Terror und Barbarei“ vor. Der britische Premierminister Keir Starmer sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus und warf Putin vor, Kinder und Zivilisten zu töten und so die Hoffnung auf Frieden „zunichte“ zu machen.

Der ukrainische Präsident Selenskyj bewertete den nächtlichen Angriff Russlands als Zeichen dafür, dass sein russischer Amtskollege Wladimir Putin nicht zu einer Einstellung der Kämpfe bereit sei. „Russland entscheidet sich für Raketen anstelle des Verhandlungstischs“, schrieb er in einer auf Online-Netzwerken verbreiteten Erklärung. Putin habe kein Interesse an „echter Diplomatie“. Selenskyj forderte insbesondere Moskaus Verbündeten China und das Russland freundlich gesinnte EU-Land Ungarn auf, klar Position zu beziehen.

Forderungen nach einer Waffenruhe hat Putin bislang stets zurückgewiesen. Selenskyj hatte am Mittwoch erklärt, Mitglieder seiner Regierung würden am Freitag zu weiteren Gesprächen mit der US-Regierung nach New York reisen. In Kopenhagen treffen sich am Freitag und Samstag die Verteidigungs- und Außenminister der EU zu informellen Gesprächen. (AFP)

CG
29. August 2025 - 11.23

Bei den Angriffen Russlands auf die Ukraine ist der Aufschrei berechtigterweise gross, da diese Angriffe die Zivilbevölkerung treffen. Bei den Angriffen Israels auf die Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens bleibt dieser Aufschrei grösstenteils aus. Hier wird mit zweierlei Mass zugunsten Israels gemessen. Neu Sanktionen werden berechtigterweise gegen Russland ergriffen, gegen Israel wurden bisher keine Sanktionen ergriffen.

Mire
29. August 2025 - 9.10

„Wahllose Angriffe“ auf Kiew. Liebe Russen sowas darf nur Israel. Nur Israel darf humanitäre Arbeiter, internationale Schulen, Journalisten, Krankenhäuser bombardieren, Zivilisten unter Hunger stellen und weitere Kriegsverbrechen verüben.
Sogar UN organisationen darf Israel ausserhalb von Israel verbieten.

Nomi
28. August 2025 - 21.45

An vun der UNO ass weider, wei' seit 9 Johr, komplette Funkstille.

D'UNO misst dach awer, och wann russegen Veto, dei' Ugreff ob Zivilisten kondamnei'eren. Putin vun der ganzer Welt enner Drock setzen !
All Kei'er an allen Laenner den russegen Ambassadeur an den Aussenministaer zitei'eren !
Et muss een dem Putin all Daag ob d'Stremp go'en !

Jenseits des Unsichtbaren
28. August 2025 - 19.52

Mehr Sanktionen gegen Russland, mehr Aufrüstung gegen den ewigen Feind führt nicht zu Frieden in Europa! 🕊️😈😱