Die Fifth Avenue Mile in New York zieht jedes Jahr tausende Läuferinnen und Läufer an, die KÖ-Meile in Düsseldorf verwandelt eine der bekanntesten Einkaufsstraßen Deutschlands in eine Laufarena. Nun bekommt auch Diekirch ein Pendant: die „Sauermeil“.
Für Vera Bertemes-Hoffmann ist die Organisation ein Herzensprojekt, das sie parallel zu ihrer Vorbereitung auf die in drei Wochen stattfindende Leichtathletik-WM stemmt. „Wir haben im April letzten Jahres unseren Lauftreff ‚Sauerbeen‘ ins Leben gerufen. Wir haben dann immer mehr gemerkt, dass uns der Community-Gedanke – dass das Laufen verbindet – Spaß macht und wir das auch vermitteln wollen“, erklärt die Olympiateilnehmerin von 2024 und beschreibt damit, wie die Idee entstand.
Sie selbst ist schon die bekannten Meilen-Läufe in New York und Düsseldorf gelaufen – ein Konzept, das ihr auf Anhieb gefiel. „Man versucht dort wirklich, mehr daraus zu machen als nur einen Laufwettbewerb.“ Genau das will sie mit ihrem Team auch erreichen. Die „Sauermeil“ soll mehr sein als ein gewöhnlicher Laufwettbewerb.
Menschen zusammenbringen
„Unser Ziel ist es, viele verschiedene Menschen zusammenzubringen“, erklärt Bertemes-Hoffmann. „Die Meile ist dafür eine attraktive Distanz. Wir wollen ein Event machen, wo man läuft und sich messen kann – das aber nicht alles ist.“ Das Konzept wurde darauf ausgelegt.
„Bei den Rennen im Ausland, an denen ich bisher teilgenommen habe, gab es immer ein separates Eliterennen. Das wollten wir nicht machen. Wir wollen die beiden Aspekte verbinden, dass es für jedermann offen ist und dass diejenigen, die es seriöser angehen wollen, das auch tun können“, so die 28-Jährige. Statt eines Elitelaufs werden in Diekirch alle Teilnehmer zunächst im Zufallsprinzip in Vorläufe aufgeteilt. Die Stecke entlang der Sauer ist zugänglich, sodass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität starten können. „Die Läufer, die es wirklich als Wettbewerb nehmen, können sich dann für das Finale qualifizieren und am Nachmittag noch einmal starten.“

Zudem werden mit einem „Village“ im Diekircher Stadtpark die Aspekte Sport und Geselligkeit kombiniert: Ein DJ sorgt für Stimmung, Besucher können essen und trinken, Kinder finden eine Hüpfburg und einen Gratislauf zur Mittagszeit, während Sportbegeisterte neue Laufschuhe testen oder sich sogar vor dem Start bei einem Friseur frisieren lassen können. „Es geht darum, für das Laufen zusammenzukommen und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen.“
Die Distanz verbreiten
Dass die Meile in Luxemburg eine eher ungewohnte Distanz ist, ist den Organisatoren dabei bewusst. „Wir merken, dass die Leute damit noch nicht so viel anfangen können, aber wir hoffen, dass sich das mit unserem Event ändert.“ Bertemes-Hoffmann rechnet mit 100 bis 150 Teilnehmern. „Da es nicht nur ums Laufen geht, hoffen wir, dass auch noch Leute vorbeikommen, um das Ganze im Village mitzuerleben. Wer weiß, vielleicht kommen sie dann ja auf den Geschmack und nehmen nächstes Jahr teil.“
Nach der „Sauermeil“ in Diekirch wird es in knapp einem Monat in Luxemburg-Stadt mit der LëtzMile des CSL bereits eine weitere Straßenmeile, also ein Rennen über die 1.609-Meter-Distanz, geben.
„Wir hoffen, die Distanz näher an die Menschen zu bringen“, sagt Bertemes-Hoffmann. Ob sie selbst am Sonntag starten wird, hängt von der Organisationsarbeit am Tag selbst ab.
Das Programm
Am Sonntag:
10.30 Uhr: Vorläufe
12.30 Uhr: Kinderlauf (<12 Jahre)
13.30 Uhr: Finale Frauen
13.45 Uhr: Finale Männer
14.00 Uhr: Podium
Anmeldefrist: Mittwoch, 27. August
De Maart

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