Dienstag4. November 2025

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Zwei Monate nach AngriffenChamenei: „Der Iran wird sich nicht den USA beugen“

Zwei Monate nach Angriffen / Chamenei: „Der Iran wird sich nicht den USA beugen“
Chameini bei einer schiitischen Zeremonie in Teheran am Sonntag Foto: AFP

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Irans Oberhaupt attackiert die USA verbal – und warnt einmal mehr vor westlicher Einflussnahme. Parallel starten EU-Staaten neue Gespräche zum Atomprogramm, mit möglichen Sanktionen als Druckmittel.

Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat den USA Bestrebungen zur Unterwerfung seines Landes vorgeworfen und seine Landsleute zur Einigkeit aufgerufen. Ziel der US-Regierung sei es, den Iran „gehorsam zu machen“, sagte Chamenei nach Angaben auf seiner Website am Sonntag in einer Rede in einer Teheraner Moschee. Er äußerte sich zwei Monate nach den Angriffen Israels und der USA auf den Iran.

Die Bombardements hätten darauf abgezielt, den Iran zu destabilisieren, sagte Chamenei. Einen Tag nach dem Beginn des Großangriffs hätten sich „amerikanische Agenten“ in Europa getroffen, um zu diskutieren, welche Regierung nach dem Ende der Islamischen Republik die Macht im Iran übernehmen solle. Der Iran habe seinen Feinden aber „einen schweren Schlag versetzt“, sagte Chamenei.

Waffenruhe nach zwölf Tagen

Die israelische Armee hatte im Juni tagelang Atom- und Militäranlagen in dem Land bombardiert. Der Iran griff Israel daraufhin mit Raketen und Drohnen an. Die USA schalteten sich an der Seite ihres Verbündeten Israel in den Krieg ein und bombardierten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan. Nach zwölf Tagen Krieg trat schließlich eine Waffenruhe in Kraft.

Das geistliche Oberhaupt des Iran verurteilte in seiner Rede angebliche Versuche der USA und Israels, „Zwietracht“ im Iran zu säen. Doch sein Land sei geeint. „Es gibt unterschiedliche Meinungen, aber wenn es darauf ankommt, das System und das Land zu verteidigen und sich gegen den Feind zu erheben, sind die Menschen vereint“, sagte Chamenei.

Die USA und ihre Verbündeten werfen dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben. Teheran bestreitet dies. Ende Juli hatten Deutschland, Frankreich und Großbritannien erstmals seit den Angriffen auf iranische Atomanlagen wieder Atomgespräche mit dem Iran geführt. Am Dienstag sollen die Beratungen fortgesetzt werden.

Die drei europäischen Länder erklärten in der vergangenen Woche, dass sie im Fall eines Scheiterns der Atomverhandlungen mit dem Iran bereit seien, die Sanktionen gegen das Land wieder einzusetzen.