Dienstag4. November 2025

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UkraineKiew feiert Unabhängigkeitstag – Russisches AKW von ukrainischer Drohne getroffen

Ukraine / Kiew feiert Unabhängigkeitstag – Russisches AKW von ukrainischer Drohne getroffen
„Kinder lassen Papierboote ins Wasser“ heißt das Monument in Kiew, das zum Unabhängigkeitstag mit der ukrainischen Flagge dekoriert wurde Foto: AFP

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Am ukrainischen Unabhängigkeitstag spricht Präsident Selenskyj von Kampfgeist. Derweil attackiert der russische Außenminister den Westen.

Begleitet von ukrainischen Drohnenangriffen auf Russland hat die Ukraine am Sonntag den Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der einstigen Sowjetunion begangen. „So schlägt die Ukraine zu, wenn ihre Aufrufe zum Frieden ignoriert werden“, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Blick auf die Drohnenangriffe in seiner Botschaft zum Jahrestag der Unabhängigkeit von 1991.

Zuvor hatte die Ukraine eine Reihe von Drohnen auf Russland abgefeuert, nach russischen Angaben brachen Brände im Atomkraftwerk Kursk in der Grenzregion zur Ukraine und in einem Erdölterminal in der Nähe von St. Petersburg aus.

Russland fährt AKW herunter

Im Atomkraftwerk Kursk sei eine abgeschossene ukrainische Drohne „detoniert“, teilte der Betreiber der Anlage am Sonntag mit. Der dadurch entstandene Brand sei gelöscht worden, es gebe keine erhöhte Radioaktivität. Es habe auch keine Opfer gegeben. Die Atomanlage, die nahe der 440.000-Einwohner-Stadt Kursk in der gleichnamigen westrussischen Region liegt, sei heruntergefahren worden.

Beim Abfangen von zehn ukrainischen Drohnen über dem russischen Ostseehafen Ust-Luga nahe St. Petersburg brach außerdem ein Feuer in einem Erdölterminal aus, wie der Regionalgouverneur Alexander Drosdenko im Onlinedienst Telegram erklärte. „Die Feuerwehr und das Ministerium für Notfälle sind im Einsatz, um das Feuer zu löschen“

Selenskyj erklärte: „Die Ukraine ist kein Opfer; sie ist ein Kämpfer.“ Er betonte anlässlich der Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit, zu denen der kanadische Premierminister Mark Carney und der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellog, nach Kiew gereist waren: „Die Ukraine hat ihre Unabhängigkeit gesichert.“ Selenskyj fügte hinzu: „Heute stimmen die USA und Europa überein: Die Ukraine hat noch nicht vollständig gewonnen, aber sie wird sicherlich nicht verlieren.“

Lawrow mit Vorwürfen gegen den Westen

Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf den westlichen Verbündeten der Ukraine am Sonntag vor, Friedensgespräche zur Beendigung des Konfliktes zu verhindern. „Sie suchen nur nach einem Vorwand, um Verhandlungen zu blockieren“, sagte Lawrow in einem im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Interview mit dem staatlichen TV-Sender Rossija.

Zugleich kritisierte er Selenskyj dafür, dass er „hartnäckig darauf besteht, Bedingungen stellt und um jeden Preis ein sofortiges Treffen“ mit Kremlchef Wladimir Putin verlange. Die bisherigen Treffen zwischen Putin und US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Ukraine-Konfliktes hätten „sehr gute Ergebnisse gebracht“, sagte er weiter. Wenn andere Staaten mit weiteren Sanktionen drohten, dann sei dies „der Versuch, diesen Prozess zu stören“.