Montag22. Dezember 2025

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Kultur-NewsKinepolis veröffentlicht Besuchszahlen in Luxemburg und am Wochenende steigt das Crowfield-Festival

Kultur-News / Kinepolis veröffentlicht Besuchszahlen in Luxemburg und am Wochenende steigt das Crowfield-Festival
Neuigkeiten aus der luxemburgischen Kulturszene Foto: Pexels

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Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.

ZITAT DER WOCHE

Die Stipendiatin der „Bourse Bert-Theis“: Laura Mannelli
Die Stipendiatin der „Bourse Bert-Theis“: Laura Mannelli Copyright: Laura Mannelli
Le jury remarque avec intérêt la manière que les outils numériques sont mobilisés tout en les questionnant – en particulier l’intelligence artificielle, qui est abordée avec autant de fascination que de scepticisme. Enfin, le jury souligne aussi l’approche collaborative, l’engagement dans la recherche, et la capacité à créer des environnements qui articulent poésie et art numérique de façon sensible et intelligente. Il y a là une vraie curiosité pour la société contemporaine, une volonté de traiter des questions actuelles, avec un regard politique, notamment sur les questions liées aux défis du digital.

Justification du jury de la „Bourse Bert-Theis“, attribuée à Laura Mannelli

KUNST „Bourse Bert-Theis“ geht an Laura Mannelli

Die luxemburgische Architektin und Künstlerin Laura Mannelli erhält die „Bourse Bert-Theis“, dotiert mit 15.000 Euro – das teilt der „Fonds culturel national“ diese Woche mit. Das Stipendium wurde 2017 mit einem privaten Mäzen und dem Bert Theis Archive ins Leben gerufen. Sie soll Kunstschaffende auszeichnen, deren Werk eine kollektive, politische oder soziale Dimension aufzeigt. Mannelli, Mitbegründerin des VR-Festivals Atopic, kandidierte mit dem Projekt „Je vous salue, Maria, pleine de grâce“. Die Künstlerin befasst sich darin mit den Herausforderungen der Digitalisierung. Ihr Gesamtwerk verbindet plastische Kunst, Architektur, Videospiele, Architektur und virtuelle Realität. Die Jury, bestehend aus Enrico Lunghi (Kulturhistoriker), Serge Ecker (Künstler, Gewinner 2024), Mariette Schiltz (Präsidentin des Bert Theis Archive) und Stilbé Schroeder heben in ihrer Begründung Mannellis kritische Herangehensweise hervor. Seit der Einführung des Stipendiums erhielten Jeff Weber, das Kollektiv Common Wealth, Filip Markiewicz, Vera Kox und der bereits erwähnte Serge Ecker die Fördergelder.


ZAHL DER WOCHE

320.000


Menschen besuchten im ersten Semester 2025 eines der drei Kinos der Kinepolis-Gruppe in Luxemburg

KINO Kinepolis-Gruppe publiziert Besuchszahlen in Luxemburg

Kassenschlager in den Kinepolis-Kinos: „A Minecraft Movie“
Kassenschlager in den Kinepolis-Kinos: „A Minecraft Movie“ Quelle: Kinepolis Group

Belval, Kirchberg und Limpertsberg: Das sind die drei Standorte der belgischen Kinokette Kinepolis in Luxemburg. Die Besuchszahlen waren dort im ersten Semester 2025 rückläufig, wie aus einem aktuellen Zwischenbericht von Kinepolis hervorgeht. Im Vergleich zu 2024 begaben sich rund fünf Prozent weniger Menschen in die entsprechenden Säle. Nur im zweiten Trimester nahm das Publikum im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2024 um 9,4 Prozent zu. Insgesamt besuchten 2025 bisher 320.000 Menschen die Kinepolis-Kinos im Großherzogtum. Die Kinokette berichtet, der Jahresbeginn sei allgemein schwer gewesen – „dû à une offre limitée de blockbusters“. Der Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte sei vor allem erfolgreichen Blockbustern wie „A Minecraft Movie“ und „Lilo & Stitch“ geschuldet. Auch in Luxemburgs Regionalkinos zählten diese Streifen zu den Kassenschlagern.


FESTIVAL Crowfield-Festival in Remerschen 

Was passiert, wenn eine Gruppe musikbegeisterter Freund*innen beschließt, ihrer Region eine eigene Plattform für alternative Kultur zu schenken? Es entsteht ein Festival: das Crowfield-Festival – mitten in einem kleinen Wald, zwischen Feldern, fernab vom Mainstream, aber ganz nah an dem, was zählt: Musik, Kunst und Gemeinschaft. „Wir wollten einfach etwas für die alternative Musikszene hier in der Gegend machen“, sagt Kevin von De Späicher Asbl, dem Kollektiv hinter dem Festival. Und genau das passiert am Samstag – ab 12 Uhr mittags und noch bis 1 Uhr nachts – mit einem Line-up, das sich sehen lassen kann: Corbi & David Fluit von De Läb, Dystate, Boy From Home, Les caniches de l’enfer, Blont, Horny Henry und die Waffle Killers bringen frische Sounds auf die Bühne. „Wir wollen den Bands eine Chance geben, die noch nicht so groß rausgekommen sind“, erklärt Kevin. Doch auch abseits der Musik hat das Festival eine Menge zu bieten: Im Art Corner gibt’s Live-Painting von Sare, Workshops mit Gianmarco, Werke von Jessica Frascht, Noé, Simone Lazzaretti und anderen. Gude Laune Tattoo sticht spontane Designs, Filmreakter zeigt einen Kurzfilm. Und dann wäre da noch der Häkel-Workshop – ein nachhaltiges Highlight. „Jede*r kennt diesen Korb voller Wollreste, der seit zehn Jahren rumsteht.“ Jetzt wird er gebraucht: Einfach Reste mitbringen und dabei helfen, altes Handwerk neu zu beleben. Das Crowfield ist kein Hochglanz-Festival – und genau das macht es besonders: DIY, lokal verwurzelt, mit viel Herz aufgebaut. (Carole Theisen)


LOKALES Renovierung der Cinémathèque rückt näher

In der Cinémathèque stehen Arbeiten an
In der Cinémathèque stehen Arbeiten an Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Ab September schließt die Cinémathèque in Luxemburg-Stadt voraussichtlich bis 2029 ihre Türen für den Ausbau und Renovierungen in Höhe von rund 44 Millionen Euro. Im Oktober und November dieses Jahres finden Projektionen in Zusammenarbeit mit dem Cercle Cité und dem Théatre des Capucins statt. Das komplette Programm wird Ende September vorgestellt. Bis dahin können sich Fans historischer Streifen unter anderem noch auf „L’homme au cigare“ in Anwesenheit von Andy Bausch (3. September, 19.00 Uhr) und auf den Abschlussabend „Until We Meet Again“ (5. September, ab 17.00 Uhr) freuen. Wer sich für den bevorstehenden Umbau interessiert, sollte sich den 11. September vormerken: Ab 19.00 Uhr stellt das zuständige Architekturbüro Fabeck Architectes gemeinsam mit dem „Service architecture“ der Stadt Luxemburg das Projekt vor: Geplant sind unter anderem ein Neubau mit weiterem Kinosaal, Maßnahmen zur Barrierefreiheit und die Entstehung einer Brasserie. Im Anschluss sind sowohl eine Fragerunde mit dem Publikum als auch die Präsentation des Programms „hors les murs“ der Cinémathèque vorgesehen. Weitere Informationen und Details gibt es auf vdl.lu. 


EXPO Das läuft im September im Escher Resistenzmuseum

Eindruck von der Vernissage der Ausstellung „Résistance, Répression, Déportation: Femmes de France et du Luxembourg au camp de concentration de Ravensbrück, 1942-1945“
Eindruck von der Vernissage der Ausstellung „Résistance, Répression, Déportation: Femmes de France et du Luxembourg au camp de concentration de Ravensbrück, 1942-1945“ Foto: Editpress/Julien Garroy

Im Herbst stehen im Escher „Musée national de la résistance et des droits humains“ (MNRDH) vor allem Frauen im Mittelpunkt. Den Auftakt macht ein Filmabend (3. September, 19.30 Uhr) in Anwesenheit der Regisseurin Loretta Walz: Sie befragte über 25 Jahre hinweg Frauen aus West- und Osteuropa zu ihren Lebenserfahrungen sowie zu ihren Erlebnissen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Daraus entstand 2005 der Dokumentarfilm „Die Frauen von Ravensbrück“, der im Folgejahr mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Ein weiterer Höhepunkt im September dürfte die Vernissage von „Ugegraff“ (25. September, 19.30 Uhr) sein. Das Projekt von Lëtz Art befasst sich mit häuslicher Gewalt, ihrem Einfluss auf betroffene Frauen und die Gesamtgesellschaft. 50 Kunstschaffende unterschiedlicher Disziplinen beteiligen sich an der Ausstellung, zu der es ein Rahmenprogramm gibt. Die Schau läuft bis zum 20. Dezember. Darüber hinaus bietet das Museum mehrere Kunstworkshops, Führungen und einen Konzert-Vortrag des Sängers und Kulturhistorikers Guy Schons (16. September, 19.30 Uhr im Escher Ariston) zur Geschichte „israelitischer Kolonien, der jüdischen Sprache und dem Zusammenleben zwischen Juden und Christen seit dem Mittelalter“ an. Weiterführende Informationen zu allen Events gibt es unter anderem auf mnr.lu.