Jeff Strasser ist Vollblut-Fußballtrainer. Frühere Wegbegleiter schwärmen von akribischer Vorbereitung, hochwertigen Analysen und enormem Sachverstand. An seiner Fachkompetenz besteht kein Zweifel. Er ist aber auch Vollgas-Fußballtrainer. Weshalb an dem neuen Übungsleiter der „Roten Löwen“ die unschöne Vergangenheit haftet: Man hat ihn als lauten Trainer-Rowdy in der BGL Ligue kennengelernt. Inwiefern ihm dieser Charakterzug als FLF-Chefcoach an der Seitenlinie zum Verhängnis werden könnte, ist nicht absehbar.
Sicher ist aber auch, dass es wohl nicht viele andere Trainer gibt, welche die „Roten Löwen“ so verkörpern, wie es Jeff Strasser tut. Der einstige FLF-Kapitän und Rekordnationalspieler stammt aus einer Generation, die nicht erfolgsverwöhnt war, das Wappen dennoch mit großem Stolz und Respekt trug. Für diesen Job als FLF-Nationaltrainer braucht es jetzt – aufgrund der Qualität des Kaders – einen Namen, eine Respektperson, eine Persönlichkeit. Das ist Strasser definitiv.
Der 50-Jährige hat nur wenige Tage Zeit, um sich auf seine ersten beiden Termine vorzubereiten. Schon im September wird er als Nationaltrainer im Rampenlicht stehen – und dabei zählt dann nicht nur das Ergebnis auf der Anzeigetafel, sondern auch das mustergültige Verhalten an der Seitenlinie. Das weiß wohl keiner besser als er selbst.
De Maart

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