Chris Rodesch war am Montag um 17.00 Uhr in New York gleich im ersten Match des Tages auf Court neun im Einsatz. Auf dem Papier schien es ein Duell auf Augenhöhe zu werden: Der 21-jährige Coleman Wong ist in der ATP-Weltrangliste als Nummer 174 nur knapp hinter Rodesch (ATP 159) platziert. Doch der Spieler, der an der Rafael-Nadal-Akademie trainiert, hatte in diesem Jahr bereits bewiesen, wie gefährlich er auf Hartplatz ist – unter anderem bei den Miami Masters, wo er sowohl den Deutschen Daniel Altmaier (ATP 56) als auch den US-amerikanischen Shootingstar Ben Shelton (ATP 6) besiegte.
Rodesch, der bei den US Open aus einer mehrwöchigen Verletzungspause zurückkehrte, war entsprechend gewarnt und fand zunächst gut ins Match. Mit einem starken Aufschlag von bis zu maximal 228 km/h holte sich der Luxemburger souverän das 1:0 im ersten Satz. Aber auch Wong war von Beginn an stabil und ließ kaum etwas zu. Bis zum 4:4 hielten beide Spieler ihre Aufschlagspiele ohne größere Probleme. Dann kippte jedoch das Momentum zugunsten von Wong. Rodesch geriet unter Druck, sein Gegner konnte die erste Breakchance nutzen – und servierte anschließend zum 6:4-Satzgewinn.
Knieschmerzen bereiten Probleme
Im zweiten Durchgang legte Wong sofort nach und nahm Rodesch gleich das erste Aufschlagspiel ab. Der Luxemburger verlor in dieser Phase zunehmend seinen Rhythmus. Er konnte in der Folge zwar in dem Satz noch auf 1:2 und 2:3 verkürzen, doch ein Comeback gelang ihm nicht mehr. Stattdessen holte sich Wong ein weiteres Break zum 5:2 und verwandelte nach nur 65 Minuten seinen ersten Matchball zum 6:2.
Für Rodesch, der nach seinem sensationellen Einzug ins Hauptfeld von Wimbledon mit großen Hoffnungen in seine erste US-Open-Qualifikation gegangen war, war damit das frühe Aus in Flushing Meadows besiegelt und der Traum vom Hauptfeld geplatzt.
„Ich hatte während des ganzen Spiels Knieschmerzen, es war nicht einfach. Ich war nicht bei 100 Prozent und konnte nicht richtig Gas geben“, blickte Rodesch mit ein paar Stunden Abstand auf das Aus zurück. Die Knieschmerzen sind immer noch die Folge einer Verletzung, die sich Rodesch Anfang Juli bei den luxemburgischen Interklub-Meisterschaften zugezogen hatte. „Ich habe trotzdem versucht, im Match zu bleiben. Wenn der Körper aber nicht mitmacht, geht es leider nicht“, so der FLT-Spieler, der eigentlich geplant hatte, nach den US Open weitere Turniere in Amerika zu spielen. „Ich werde aber jetzt einige Turniere absagen und muss schauen, dass mein Körper wieder in Ordnung kommt.“
Mit seinem aktuellen ATP-Ranking dürfte ihm aber bereits jetzt die Teilnahme an der nächsten Grand-Slam-Qualifikation, den Australian Open im Januar 2026, nicht mehr zu nehmen sein.
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