Dienstag28. Oktober 2025

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KlimakriseEuropa brennt: Ein Sommer der Waldbrände und Hitzewellen – vor allem im Süden

Klimakrise / Europa brennt: Ein Sommer der Waldbrände und Hitzewellen – vor allem im Süden
Im Juli wütet ein Brand in einem Waldgebiet in der Nähe des Dorfes Cavuslar im Bezirk Karabuk im Nordwesten der Türkei Foto: Ridvan Bostanci/IHA/dpa

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Seit Wochen häufen sich Meldungen von Bränden und Hitzewellen, vor allem im Süden Europas. Nach Angaben des europäischen Waldbrand-Informationssystems (EFFIS) sind bis Ende Juli bereits knapp 300.000 Hektar Land auf dem Kontinent verbrannt – eine Fläche größer als ganz Luxemburg. Eine Übersicht.


Frankreich

Nahe Ribaute, zwischen Carcassonne und Narbonne, fingen Anfang August 16.000 Hektar Waldfläche innerhalb weniger Stunden Feuer – der größte Brand Frankreichs seit 1949. Ein mehrtägiger Löscheinsatz mit mehr als tausend Feuerwehrleuten brachte die Feuer unter Kontrolle. Durch eine selten dagewesene Trockenheit ist der Südwesten Frankreichs unter akuter Brandgefahr. Nach einer starken Hitzewelle im Juli wartet das Land nun wieder auf Temperaturen bis zu 40 Grad rund um das Rhônetal. Auch im Norden und Osten steigt das Thermometer erneut deutlich über 35 Grad.

Ein verbranntes Fahrzeug in einem von einem Waldbrand verwüsteten Gebiet im Südwesten Frankreichs
Ein verbranntes Fahrzeug in einem von einem Waldbrand verwüsteten Gebiet im Südwesten Frankreichs Foto: Lionel Bonaventure/AFP/dpa

Spanien

Spanien steckt derzeit in der längsten Hitzewelle seit Jahren: Schon der Juni dieses Jahres war der heißeste Juni, der in Spanien je registriert wurde. Aktuell sind Temperaturen weit über 35 Grad erwartet, am kommenden Dienstag soll ein Höchstwert von 44 Grad im Südwesten des Landes erreicht werden. Die Konsequenz: Waldbrände rund um die Hauptstadt und in weiten Teilen Andalusiens. Im 20 Kilometer nordöstlich von Madrid gelegenen Ort Tres Cantos kam es am Montagabend zu einem Großbrand, bei dem die gesamte Stadt evakuiert werden musste. Ein Mann kam dabei ums Leben. Auch nahe des beliebten andalusischen Urlaubsorts Tarifa entfachten große Buschfeuer, welche mittlerweile unter Kontrolle sind.


Portugal

Im Nordosten Portugals wüten derzeit heftige Waldbrände. Für das gesamte Land wurde der Alarmzustand verhängt. Mehr als 1.500 Einsatzkräfte kämpften zuletzt gegen die sechs größten Brände auf dem Festland. Besonders besorgniserregend war das Feuer im Kreis Trancoso rund 150 Kilometer entfernt von Porto, nahe der Grenze zu Spanien, wo mehr als 500 Kräfte im Einsatz waren. Erst vor wenigen Wochen stand ein Eukalyptuswald in Arouca im Zentrum des Landes in Flammen.

Feuerwehreinheiten bekämpfen einen Waldbrand im Gebiet Parada Monte im Norden Portugals
Feuerwehreinheiten bekämpfen einen Waldbrand im Gebiet Parada Monte im Norden Portugals Foto: Elena Fernandez/ZUMA Press Wire/dpa

Griechenland

In Griechenland wird die drittgrößte Stadt Patras von einem Waldbrand bedroht. Ein großes Feuer lodert in der Nähe der antiken Ausgrabungsstätte Voundeni rund sieben Kilometer vor der Stadt, das Gebiet sei von einer dichten Rauchwolke eingehüllt. Etliche Brände auf der Halbinsel Peloponnes und umliegenden Inseln beschäftigen die griechischen Behörden – Löschflugzeuge der EU wurden zur Hilfe angefordert. Derweil fachen heftige Winde die Feuer an und behindern die Wasserbeschaffung der Löschkräfte auf See. Griechenland ist seit einigen Jahren an verheerende Waldbrände gewöhnt. Zwischen 2021 und 2024 verbrannte im ganzen Land eine Fläche von knapp 370.000 Hektar.

In Griechenland bedrohen Waldbrände Patras, die drittgrößte Stadt des Landes
In Griechenland bedrohen Waldbrände Patras, die drittgrößte Stadt des Landes Foto: Giannis Androutsopoulos/AP/dpa

Balkan

Auch die Balkanstaaten kämpfen mit Hitze und gegen Waldbrände. In Montenegro und Albanien (40 Brände) starb ein Mensch in den Flammen, der Kosovo verzeichnet Extremtemperaturen. In der Stadt Klina wurde mit 42,4 Grad die höchste gemessene Temperatur des Landes seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1987 bestätigt. Der vergangene Monat sei „in der Klimageschichte des Landes beispiellos“, so das Meteorologische Institut.

Feuerwehrleute bekämpfen einen Waldbrand in der Nähe der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica
Feuerwehrleute bekämpfen einen Waldbrand in der Nähe der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica Foto: Risto Bozovic/AP/dpa

Türkei

In der Türkei wüten seit mehreren Wochen in verschiedenen Regionen verheerende Waldbrände – Antakya im Südosten, Teile der Mittelmeerküste bei Antalya, in den Mittelgebirgen des Nordens und zuletzt im Nordwesten bis an die ägäische Küste. Tausende Menschen wurden evakuiert, Dutzende in Krankenhäuser gebracht. Zeitweise brannte es in 85 Wäldern gleichzeitig. In der Ferienregion Bodrum wurden mehrere Dörfer evakuiert, Menschen wurden mit Booten übers Meer in Sicherheit gebracht. Nachdem sich die Lage zu beruhigen schien, ist im westtürkischen Canakkale Anfang der Woche erneut ein Waldbrand ausgebrochen, der sich aufgrund starker Winde schnell ausbreitet. Der Flughafen musste für die zivile Luftfahrt gesperrt werden, der Schiffsverkehr in der Dardanellenstraße war nur eingeschränkt möglich.

In der Türkei kämpfen Einsatzkräfte seit Tagen in verschiedenen Regionen des Landes gegen vom Wind angefachte Brände
In der Türkei kämpfen Einsatzkräfte seit Tagen in verschiedenen Regionen des Landes gegen vom Wind angefachte Brände Foto: Uncredited/AP/dpa

Mitteleuropa

Auch Mitteleuropa erlebt zurzeit eine außergewöhnliche Hitzewelle. In Deutschland und Österreich steigt das Thermometer ab Mitte der Woche stetig an, am Freitag sollen Temperaturen bis 38 Grad gemessen werden. Die sogenannte „Sahara-Glut“ legt sich über weite Teile der beiden Länder, besonders betroffen sind Großstadträume. Bedingt durch extreme Tagestemperaturen bleiben die Nächte tropisch.


Italien

Durch einen schweren Waldbrand südlich von Neapel standen die Hänge des Vesuvs und weite Teile der umgebenden Weinberge letzte Woche in Flammen. Mehr als 500 Hektar Land brannten ab, eine Person kam ums Leben, die Rauchwolke war deutlich aus dem Weltall zu erkennen. Auch in den Regionen Toskana, Apulien und Sardinien herrscht Brandgefahr. Im Juli mussten Badegäste vor einem Waldbrand im Süden der italienischen Mittelmeerinsel in Sicherheit gebracht werden. Elf Städte, darunter Rom und Mailand, wurden durch die extreme Hitze unter die höchste Alarmstufe gesetzt. Florenz soll die 40-Grad-Marke in den kommenden Tagen überschreiten.

Kein Vulkanausbruch, sondern ein Waldbrand: Asche und Rauch steigen über dem Vesuv bei Neapel auf
Kein Vulkanausbruch, sondern ein Waldbrand: Asche und Rauch steigen über dem Vesuv bei Neapel auf Foto: Napolipress/IPA via ZUMA Press/dpa

Pin Mac
14. August 2025 - 7.27

Johrzengte laang Milliounen mat denen verdengt dei dohinner gerannt sin....hätte sollen Pompiers Material kaafen.....