Donnerstag27. November 2025

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Chef de Mission Raymond Conzemius über die World Games„In den vertretenen Sportarten ist der Stellenwert sehr hoch“

Chef de Mission Raymond Conzemius über die World Games / „In den vertretenen Sportarten ist der Stellenwert sehr hoch“
Raymond Conzemius führt die luxemburgische Delegation in Chengdu als Chef de Mission an Foto: Editpress/Julien Garroy

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Mariya Klein-Shkolna (Bogenschießen) und Ankie Timmers (Powerlifting) werden Luxemburg ab Donnerstag bei den World Games im chinesischen Chengdu vertreten. Insgesamt kämpfen bei dem international wichtigsten Mehrsport-Event der nicht-olympischen Sportarten mehr als 5.000 Sportler aus über 100 Nationen um Medaillen. Raymond Conzemius ist als Chef de Mission für das „Team Lëtzebuerg“ verantwortlich und blickt im Gespräch auf die Spiele voraus.

Tageblatt: Die World Games sind nach den JPEE und den EYOF das dritte große Multisport-Event für das COSL in diesem Jahr. Allerdings sind in China nur zwei luxemburgische Athleten vertreten. Macht das den Organisationsaufwand entspannter?

Raymond Conzemius: Ja, es ist tatsächlich entspannter. Erstens, sind weniger Athleten dabei. Zweitens wird das Olympische Komitee, das ja auch die nationale Sportorganisation und damit verantwortlich für nicht-olympische Sportarten ist, erst ab dem Moment in die Organisation eingebunden, in dem sich ein Sportler qualifiziert hat. Wir sind nicht in den Selektionsprozess eingebunden. Die Selektion wird über die internationalen Verbände gemacht. Erst danach kommen einige Aufgaben auf die nationale Sportorganisation zu, um die selektionierten Sportler zu unterstützen und zu begleiten. Wir kommen erst später ins Spiel, als das bei anderen Events der Fall ist. Vieles läuft bei der Organisation auch direkt über die nationalen Verbände, die oft näher an der Information sind als wir.

Wie genau sieht die Rolle des COSL aus?

Unsere Rolle ist es hauptsächlich, die Sportler, in diesem Fall zwei, als „Team Lëtzebuerg“ zusammenzuschweißen. Wir versuchen, eine nationale Identität bei den World Games zu schaffen. Zudem begleitet ein Physiotherapeut von uns die Delegation. 

Es haben sich zwei luxemburgische Athleten für die diesjährigen World Games qualifiziert. Ist diese Zahl zufriedenstellend?

Mit viel mehr Athleten war nicht zu rechnen, da das Niveau sehr hoch ist in den einzelnen Sportarten und die Quotenplätze sehr gering sind. In einigen Sportarten sind nur zehn oder zwölf Athleten dabei. In dieser Sportart muss man sich dann schon ganz weit vorne bewegen, um mit dabei zu sein. Davon haben wir leider nicht so viele. Jenny (Warling) hatte gehofft, nach 2022, noch einmal dabei zu sein. Ihr Ranking war in der Qualifikationsperiode aber knapp nicht hoch genug. Obwohl sie eine unserer besten Sportlerinnen überhaupt ist, hat sie sich leider nicht qualifiziert.

Was sind Ihre Erwartungen an Mariya Klein-Shkolna und Ankie Timmers?

Für Mariya ist es ein Highlight am Ende einer Saison, die nicht optimal gelaufen ist. Sie ist in Chengdu jetzt unter den Besten dabei. Ankie Timmers hatte sich vor kurzem verletzt und musste sich einer kleinen Operation am Knie unterziehen. Wir hoffen, dass sie es schafft, fit zu werden – dann ist sie sicherlich eine Medaillenkandidatin. 

Welchen Stellenwert haben die World Games Ihrer Meinung nach?

In den vertretenen Sportarten ist der Stellenwert sehr hoch. Für sie ist es mit einer WM zu vergleichen – mit dem zusätzlichen Stellenwert eines Multisport-Events. Die internationale World-Games-Association hat in diesem Jahr auch noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht, sodass die internationalen Verbände auch nur ihre besten Sportler nominiert haben. Man muss natürlich auch schauen, wo sich die einzelnen Sportarten weltweit ansiedeln. Das sind nicht olympische Sportarten, teilweise Randsportarten. Über diesen Weg könnte man vielleicht sagen, dass der Stellenwert weniger hoch ist. Aber in den einzelnen Sportarten sind die Besten dabei.