Sonntag21. Dezember 2025

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EditorialAltbekannte Probleme und keine Lösungswünsche für die BGL Ligue 

Editorial / Altbekannte Probleme und keine Lösungswünsche für die BGL Ligue 
So weiterzumachen, als wäre der nationale Fußball in bester Ordnung, ist sicherlich keine Lösung Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Der europäische Sommer ist (glücklicherweise) noch nicht vorbei. Mit Fußballmeister Déifferdeng 03 steht noch eine Mannschaft in der dritten Runde der Conference League, am Donnerstagabend hatte UNA Strassen die Möglichkeit, gegen Dundee United nachzuziehen. Dabei sah es Mitte Juli nicht mehr nach großen Momenten auf europäischer Bühne aus – denn der sportliche Auftakt der Luxemburger Teams kam einem Fiasko gleich. F91 Düdelingen und RFCU Lëtzebuerg kassierten zwei Niederlagen im dritten UEFA-Wettbewerb, Meister D03 musste die Segel nach zwei Pleiten früher als erwartet in der Champions League streichen. 

Das alles hatte zur Folge, dass die FLF-Vertreter vor einem Absturz in der UEFA-Fünfjahreswertung standen – und einen internationalen Startplatz für die anstehende Saison verloren hätten. Ein Katastrophenszenario, das dank der beiden Siege von Differdingen (in der Conference League) zwischenzeitlich abgewendet werden konnte. Allerdings wird sich das Ranking nach den Spielen vom Donnerstag wohl wieder etwas ändern. 

Übrigens – und das sollte an dieser Stelle ebenfalls erwähnt werden – gibt es eine Luxemburger Mannschaft, die in diesem Jahr mit einem 5:3-Sieg in die Champions-League-Qualifikation gestartet ist. Die Racing-Frauen können sich am Samstagabend mit einem zweiten Sieg ein historisches Ticket für die zweite Runde der Königsklasse sichern. 

Zurück zu den Männern. Unabhängig vom Ausgang der Begegnung der Strassener bleibt die Europacup-Bilanz 2025 negativ. Das frühe Ausscheiden hat sicherlich teils sportliche Gründe (beispielsweise individuelle Fehler), doch so kurz vor dem Start der Meisterschaft ist es auch an der Zeit, die unbequemen, grundlegenden Fragen aufzuwerfen. Wie kann das Gesamtniveau der BGL Ligue langfristig angehoben werden, um auf Dauer international bestehen zu können? Wie macht man die Liga wieder interessant für Zuschauer und Sponsoren? Welche Rolle sollen Eigengewächse und junge Talente in den nächsten Jahren spielen, wenn die Vereine die Zahl der erforderlichen Erstlizenzen bewusst abgesenkt haben?

Die Lösung ist jedenfalls nicht, alles bedenkenlos weiterlaufen zu lassen, als wäre der nationale Fußballbetrieb in bester Ordnung. Die Zuschauerzahlen beweisen das Gegenteil – und das nicht erst seit gestern. Nach der Pandemie wurde die Aufstockung auf 16 Vereine nicht mehr rückgängig gemacht, wohl auch, weil die Hälfte der Vereine das höhere Risiko eines Abstiegs (verständlicherweise) nicht freiwillig mit unterschreiben würde. Doch wenn es wirklich um eine kollektive Leistungssteigerung gehen würde, wäre eine Meisterschaft mit acht oder zehn Teams – und Spielen mit Entscheidungsfaktor, hoher Intensität und einer besseren Vermarktung wohl auf Dauer gewinnbringender.

Das ist keine neue Erkenntnis. Dass die Lëtzebuerger Football Ligue (LFL) jetzt auch die Ehrenpromotionäre ins Boot geholt hat und damit ganz offiziell die größte Entscheidungsmacht bei Wahlen besitzt, lässt allerdings nicht darauf schließen, dass in naher Zukunft eine Wende der Tendenzen abzusehen ist.