Was im Ausland schon seit Langem ein bekanntes Phänomen ist, schwappt nun langsam auch nach Luxemburg über: sogenannte Teknivals – eine Zusammensetzung aus „Techno“ und „Festival“ –, die meist illegal an abgelegenen Orten stattfinden. Am vergangenen Wochenende versammelten sich rund 500 Menschen zu einer solchen Rave-Party in einem Waldstück bei Heinerscheid (Gemeinde Clerf): Die Staatsanwaltschaft Diekirch ermittelt inzwischen gegen die mutmaßlichen Veranstalter. Das nicht angemeldete Event fand in einem geschützten Natura-2000-Gebiet statt, weshalb die Behörden professionelle Tonanlagen sowie mehrere Transportfahrzeuge beschlagnahmten. Zwei Personen wurden zudem wegen des Verdachts auf Drogenschmuggel und -handel festgenommen.
In Luxemburgs Elektro-Szene sorgen solche Rave-Partys für Gesprächsstoff: „Auch wenn die Teknivals Teil der Techno-Kultur sind, bergen diese Veranstaltungen große Risiken“, sagt Yannick Jander von „Ultraschall Collective“ gegenüber dem Tageblatt. Das Kollektiv besteht aus fünf Freunden, die seit 2018 mittelgroße bis große Techno-Events in Luxemburg organisieren. Vor allem die Sicherheitslage bei illegalen Partys sei problematisch. „Als Veranstalter trägt man eine gewisse Verantwortung – wie gut sind diese Partys organisiert? Wie sicher sind sie?“, so Jander.
Was ist ein Teknival?
– Technofestivals, die meist nicht bei den Behörden angemeldet und somit illegal sind.
– Die Veranstaltungen finden an abgelegenen, geheimen Orten statt, die oft nur durch Mundpropaganda oder verschlüsselte Nachrichten kurz vor Festivalbeginn mitgeteilt werden.
– Oft werden ehemalige Militärbasen, Felder oder stillgelegte Flughäfen angepeilt.
– In Frankreich, Belgien, den Niederlanden und auch Spanien werden regelmäßig Teknivals organisiert. Das Phänomen breitet sich seit den 1990er Jahren in ganz Europa aus.
– Sie erstrecken sich größtenteils über mehrere Tage.
– Die Events sind häufig kostenfrei.
Auf Nachfrage des Tageblatt erklärt die Polizeipressestelle, dass am Freitagabend gegen 23 Uhr die ersten Meldungen eingingen: Anwohnerinnen und Anwohner berichteten von ungewöhnlich hohem Verkehrsaufkommen in der kleinen Ortschaft. Die Einsatzkräfte trafen auf mehrere hundert Menschen, die im Naturschutzgebiet des Naturparks Our campierten. Da zu diesem Zeitpunkt keine akute Störung vorlag, wurden etwaige Maßnahmen erst in den Morgenstunden des folgenden Tages abgestimmt.
Eingreifen zu riskant
Am Samstagnachmittag entschied die Polizei, in Rücksprache mit den Gemeindeverantwortlichen, die Party aufzulösen. Um 22 Uhr war das Feld geräumt. Diese Vorgehensweise entspricht dem Modell aus dem Ausland – Kontrollieren statt Eingreifen, da eine Räumung oft als risikoreich eingestuft wird. Eine vergleichbare Entscheidung hatte die Polizei bereits im vergangenen August bei einer Rave-Party bei Boewen am Stausee getroffen. In Frankreich finden überdies regelmäßig Teknivals statt. Eines der bekanntesten ist das „Frenchtek26“, das jährlich bis zu 25.000 Menschen anzieht und ebenfalls bereits in einem Naturschutzgebiet bei Marigny nahe Reims veranstaltet wurde. Wer hinter der Organisation dieser Partys steckt, ist oft ungewiss. In Luxemburg seien vor allem Belgier und Niederländer an der Planung beteiligt.
Es ist wichtig, solche Veranstaltungen anzumelden – das ist meistens kein großer Aufwand, und die Sicherheit aller Beteiligten kann so besser gewährleistet werden
In einigen Regionen Frankreichs werden deshalb temporäre amtliche Verordnungen erlassen, die nicht angemeldete Musikveranstaltungen im genannten Zeitraum und Gebiet untersagen. Auch das Bewegen von Fahrzeugen mit Tonanlagen oder Sound-Equipment zu solchen illegalen Events ist in dieser Zeit und Region verboten. Verstöße können mit Bußgeldern, der Beschlagnahme von Ausrüstung oder sogar Haftstrafen geahndet werden. Findet eine solche Veranstaltung – wie im Fall von Heinerscheid – in einem Naturschutzgebiet statt, drohen zusätzlich strafrechtliche und umweltschutzrechtliche Sanktionen.
Die beiden beim Teknival in Heinerscheid festgenommenen Personen wurden einem Untersuchungsrichter am Bezirksgericht Diekirch vorgeführt und befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft. Für sie gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Insgesamt nahm die Polizei 19 Personen vorübergehend in Gewahrsam, zwei von ihnen wurden wegen Rebellion angezeigt.
„Es ist wichtig, solche Veranstaltungen anzumelden – das ist meistens kein großer Aufwand, und die Sicherheit aller Beteiligten kann so besser gewährleistet werden“, betont Yannick Jander. „In Notfällen sollte sofort eingegriffen werden können.“
De Maart

Ilegal ass ilegal ! Do muss a soll direkt agegraff gin a net een Dâg méi spéit. Se komme jo op Lëtzebuerg wëll do direkt néischt geschitt an entretemps all Sauereien kënne gemacht gin. An esou wärt et an Zukunft nach méi oft weider goen.
WOW, wat en Artikel!
Tageblatt spricht mit Insider!
Und der sagt..... nichts Neues .
Ah jo dach, Rave soll ugemellt ginn an dann ass alles paletti.