Freitag7. November 2025

Demaart De Maart

PetingenStatt Hotel- und Wellnessanlage: Bürgerinitiativen fordern Wasser- und Quellenschutz für Gebiet „Doihl“

Petingen / Statt Hotel- und Wellnessanlage: Bürgerinitiativen fordern Wasser- und Quellenschutz für Gebiet „Doihl“
Das Naherholungsgebiet „Doihl“ ist mit dem Bach Maragole und den Auen ein artenreiches Feuchtgebiet Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Es ist ein Theaterstück in mehreren Akten, gepaart mit harscher Kritik am Petinger Schöffen- und Gemeinderat. Es geht um das Projekt „Doihl“ mit Hotel- und Wellnessanlage und anderen Eingriffen in das Naherholungsgebiet nahe der bevölkerungsreichen Gemeinde. Zwei Bürgerinitiativen bleiben hartnäckig.

Schon lange sind die „Biergerinitiativ Doihl“ und die „Biergerinitiativ Kordall“ im Kampf gegen Projekte in dem Naherholungsgebiet „Doihl“ vereint. Dabei geht es nicht um die Projekte an sich, vor allem das geplante Hotel- und Wellnessprojekt, sondern um den Standort. Und die Art der Gemeinde, das Naherholungsgebiet als solches zu zerstören. Als kürzlich am Rande des Gebiets Pläne für eine „Bëschcrèche“ bekannt wurden, in den Augen der Bürgerinitiativen eine weitere Versiegelung des Geländes, lautet der Vorwurf „Salamitaktik“.

Blick auf das Gebiet für Hotel und Wellness: im Hintergrund das Scoutchalet
Blick auf das Gebiet für Hotel und Wellness: im Hintergrund das Scoutchalet Foto: Editpress/Julien Garroy

Hier wie auch beim geplanten Hotel- und Wellnessprojekt geht es nicht um das Projekt an sich, sondern um den Standort. Bereits auf der obligatorischen Infoveranstaltung Anfang Juli zum Bau der Kinderbetreuungseinrichtung haben die beiden Initiativen die Gelegenheit genutzt, den Standort infrage zu stellen. „Step by step werden weitere Projekte angekündigt, der Allgemeine Bebauungsplan (PAG) geändert, aber eine Infoveranstaltung über den generellen Sinn des Ganzen an diesem Standort hat nie stattgefunden“, bemängelt Henri Krecké, Präsident der „Biergerinitiativ Doihl“.

Quellenreiches Gebiet
Quellenreiches Gebiet Foto: Editpress/Julien Garroy

Naherholungsgebiet wird zerstört

Jetzt haben die beiden Initiativen ihre Ankündigung auf der Infoveranstaltung zur „Bëschcrèche“ wahr gemacht und einen Brief an den Schöffenrat verschickt. Zwar liegt das Schreiben vom 21. Juli innerhalb der Einspruchsfrist gegen das Projekt, der Widerstand richtet sich jedoch gegen das ganze Unterfangen und offenbart Prinzipielles. „Die Vielzahl der Projekte gehört nicht in ein Naherholungsgebiet wie das Doihl“, sagt Krecké.

Neben der besagten „Bëschcrèche“ sollen dort ein Hotel- und Wellnessprojekt, ein drei Kilometer langer Abwasserkanal Richtung rue de la Minière sowie ein Parkhaus neben dem kommunalen Schwimmbad Piko mit angegliedertem Blockheizkraftwerk in dem Gebiet entstehen. Viel zu viel, überdimensioniert und nicht in einem Naherholungsgebiet findet die Initiativen. Das bedeutet auch, der Boden wird jedes Mal aufgerissen und die Artenvielfalt des Gebietes gestört, wenn nicht sogar zerstört.

Quellen- und Gewässerschutz wird vernachlässigt

Henri Krecké, Präsident der „Biergerinitiativ Doihl“
Henri Krecké, Präsident der „Biergerinitiativ Doihl“ Foto: Editpress/Julien Garroy

„Es fehlt eine globale Studie zum Quellen- und Gewässerschutz“, wiederholt Krecké fast schon mantraartig die Forderung der beiden Initiativen. Dass es in dem Gebiet viele Quellen gibt, ist bekannt. Sie sind halt unterirdisch und rufen damit erst mal nicht die „Administration de l’eau“ auf den Plan. „Das ganze Gebiet müsste eigentlich als Quellen- und Wasserschutzgebiet ausgewiesen werden“, sagt Krecké und verweist darauf, dass die letzte Studie aus dem Jahr 2011 das Thema gar nicht berücksichtigt.

Er geht noch weiter. „Das Thema Trinkwasser muss auch für die kommenden Generationen betrachtet und gedacht werden“, sagt er und kritisiert das Umweltbewusstsein der politisch Verantwortlichen. In seinen Augen denken diese zu kurz. „Unsere Generation ist es unseren Nachkommen schuldig, dass eine gewisse Vorsorge gegenüber Mutter Erde erfolgt“, sagt er. Am ersten Augustwochenende findet am Scoutchalet im Doihl das dritte „Wisefest“ statt. Guiden und Scouten sowie drei weitere Vereine haben eingeladen. Ob in der Zukunft weitere „Wisefester“ noch dem Namen gerecht werden, ist angesichts von Vorhaben wie diesen unklar.

Grober J-P.
30. Juli 2025 - 8.56

Jeder bessere Politiker ist darauf bedacht sich noch vor dem Ableben ein Denkmal zu setzen! Wie wäre es mit einem Hotel bei den Kelten und Römern oben auf dem Tëtelbierg. Es gibt dort bestimmt noch Thermen die nicht entdeckt und ausgegraben wurden. Attraktion pur für jeden Geschichtsfreund.