Es wird gebaggert, geschraubt und getragen: Am Mittwochmorgen sind die Aufbauarbeiten für das Luxembourg Beach Open (LBO) in vollem Gange. Die rund 1.000 Tonnen Sand für das traditionelle Beachvolleyball-Turnier liegen schon seit vergangenem Freitag auf dem Platz vor dem Kiosk in der rue du Stade, nun heißt es Tribüne aufrichten, Kühlschränke füllen und auf gutes Wetter hoffen. Seit 30 Jahren ist das LBO „the place to be“, wenn es um Sport, Spaß und Sommerlaune geht. Gestartet wurde 1995 unter dem Namen City Beach Volley, seit 1998 trägt das Event seinen heutigen Titel.

Drei Tage vor Startschuss gibt es noch viel zu tun. Gemeinsam mit rund 20 paar helfenden Händen kümmern sich die Organisatoren Steve Faltz und Gérard Thein am Mittwochmorgen um die letzten Aufbauarbeiten. Alles läuft genau nach Plan, wie Faltz, Präsident des Escher Volleyball-Clubs (EVBC), erklärt: „Der Sand ist das allererste, das hierher gebracht wird. Dieser kommt vom Lallengerbierg und wird von Bonaria her gefahren. Wir machen das immer gerne an einem verregneten Tag, an dem nicht so viele Kinder hier spielen, einfach aus Sicherheitsgründen.“ Alles, was große Maschinen zum Transport und Aufbau benötigt, wird als Erstes auf dem Gaalgebierg aufgerichtet, denn stehen erst mal die Buden und Trenngitter um das große Spielfeld, ist kein Platz mehr für Bagger, Laster und Co.
Ein Event mit vielen Geschichten

Die zweite Phase ist laut Faltz die coolere, denn dann werden die Tresen aufgestellt, die Kühlschränke gefüllt und die Bänken und Zelte an ihren jeweiligen Platz gebracht. „Man braucht sehr viele Leute, die beim Aufbau helfen“, meint der Vereinspräsident. Die Freiwilligen sind ein eingespieltes Team, denn viele sind seit Jahren beim LBO dabei und auch der Nachwuchs lernt früh, eine Hand mit anzupacken. Bis Freitagnachmittag soll die gesamte Anlage operabel sein. Wenn dann abends doch noch ein Strohhalm irgendwo fehlt, ist dies kein Drama. Beim LBO ist wie immer alles ganz relaxed, denn 30 Jahre sind eine lange Zeit, um Erfahrung zu sammeln und zu wissen, was bei den Besuchern gut ankommt. „Wir haben natürlich immer versucht, Dinge zu verbessern, aber insgesamt bleibt das Programm beim Alten“, so Faltz.
Außer im allerersten Jahr gab es von Anfang an sofort fünf Spielfelder, irgendwann kamen dann Pool, Tribüne und „Center Court“ hinzu. Apropos Pool: „Dieser ist zwar nie geplatzt, einmal hatten die Security-Leute abends nach der Party aber Shampoo in den Jacuzzi geschüttet und haben im Schaum gebadet. Den Jacuzzi konnten wir am Tag danach natürlich so nicht mehr nutzen“, erinnert sich Thein. Es gibt viele Geschichten vom LBO, die meisten könne man nicht in einer Zeitung erzählen, eine hat der Organisator aber noch parat: „Einmal wurde uns sonntags noch während des Turniers eine Hüpfburg geklaut. Das muss man erst mal fertigbringen.“ Das LBO ist immer ein Erlebnis, sei es für die rund 70 antretenden Teams, die Tausenden Feierwütigen oder die vielen Helfer des Vereins.
Loyale Sponsoren, loyale Spieler

Eines, was sich über die Jahre doch etwas geändert hat, ist der Schmutz, der durch die vielen Besucher entsteht. „Wir waren eines der ersten Events in Esch, die Pfandbecher verwendet haben, und das macht uns das Leben erheblich leichter, denn früher stand man nach der Party kniehoch in Bechern, heute hingegen bleibt die Anlage relativ sauber“, so Faltz. Zwischen 6.000 und 7.000 Leute werden sich dieses Jahr erwartet. Der Gaalgebierg bleibt dabei sowohl vor als auch während des Events stets für die Öffentlichkeit zugänglich, denn man wolle auch nach 30 Jahren den lockeren Charakter des Events wahren, so die Organisatoren. „Man sieht ja, auch jetzt gerade spielt eine Crèche-Gruppe hinten auf dem Spielplatz, während wir hier aufrichten. Das ist ja das Schöne“, sagt Thein.
Hauptsache die Sonne scheint und das Bier fließt!
Das LBO habe in 30 Jahren vor allem eins geschafft: Beachvolleyball von einer Randsportart zu etwas Kultigem zu machen, an dem Tausende mindestens ein Wochenende im Jahr Gefallen finden. Kein Wunder, dass die meisten Sponsoren immer noch die gleichen sind und manche Teams schon über 20 Mal dabei waren. Ein paar „Wiederholungstäter“: die „Toxkäpp“, die immer die Letzten werden, das „Buff Beach Team“, dessen Mitglieder über 200 Flaschen Buff trinken, sowie die Fnöbsn, die jährlich mit am Start sind, um nur einige zu nennen.
Der EVBC freut sich über die breite Unterstützung und hat sich für das 30. Jubiläum zwar kein großes Tamtam im Programm überlegt, dafür aber eine Medienkampagne zusammen mit Editpress, um dem Geburtstagsevent die nötige Sichtbarkeit zu verschaffen. Während die freiwilligen Helfer also noch mal Gas bei den Vorbereitungen geben, hat Gérard Thein seine ganz eigene Einstellung für das diesjährige LBO: „Hauptsache die Sonne scheint und das Bier fließt!“ Die Aufbauarbeiten müssen wohl noch unter dem ein oder anderen Regenschauer stattfinden, fürs Wochenende sind dann aber 25 Grad gemeldet, sodass der Sport- und Feierlaune nichts mehr im Weg stehen sollte.

De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können