Mittwoch5. November 2025

Demaart De Maart

UkraineNeue direkte Gespräche zwischen Kiew und Moskau

Ukraine / Neue direkte Gespräche zwischen Kiew und Moskau
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte die Gespräche mit Russland am Montagabend an Foto: Andreas Solaro/AFP

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Vertreter Russlands und der Ukraine wollen nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch erneut direkte Gespräche führen.

Der ukrainische Sicherheitsratschef Rustem Umerow habe ihn über die Vorbereitungen für das in der Türkei geplante Treffen informiert, sagte Selenskyj am Montagabend in seiner täglichen Videobotschaft. Beide Seiten hatten zuvor im Mai und Juni direkte Gespräche in Istanbul geführt, Fortschritte in Richtung einer Waffenruhe wurden bei den Treffen jedoch nicht erzielt.

Selenskyj hatte am Wochenende neue direkte Gespräche mit Russland in dieser Woche vorgeschlagen. Russland hatte sich am Montag grundsätzlich zu einem solchen Treffen bereiterklärt, die Hoffnungen auf einen Durchbruch aber gleichzeitig gedämpft. Die Positionen beider Seiten stünden sich „diametral“ entgegen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Einziges konkretes Ergebnis der vorherigen zwei Verhandlungen war ein Gefangenenaustausch zwischen beiden Seiten. Moskau verlangt von der Regierung in Kiew, alle vier von Russland für annektiert erklärten ukrainischen Regionen sowie die Halbinsel Krim abzutreten und auf westliche Militärhilfe sowie auf einen NATO-Beitritt zu verzichten. Die Ukraine weist diese Maximalforderungen als unannehmbar zurück und fordert eine sofortige bedingungslose Waffenruhe.

Unterdessen hat Großbritannien die westlichen Verbündeten der Ukraine aufgefordert, ihre Waffenlieferungen an Kiew in den kommenden 50 Tagen zu verstärken. Der britische Verteidigungsminister John Healey rief am Montag bei einer Video-Konferenz der Ukraine-Kontaktgruppe dazu auf, damit ein Ultimatum von US-Präsident Donald Trump an Kreml-Chef Wladimir Putin zu unterstützen, „um die Ukraine auf dem Schlachtfeld zu stärken und Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen“.

Frist und Strafzölle

Trump hatte dem russischen Präsidenten vergangene Woche eine Frist von 50 Tagen gesetzt, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Moskaus Handelspartnern drohte er mit Strafzöllen von 100 Prozent, sollte es in 50 Tagen keine Friedensvereinbarung geben.

Konkret ging es bei der Videokonferenz der Ukraine-Kontaktgruppe unter anderem um die Lieferung neuer Patriot-Systeme an Kiew. US-Präsident Trump hatte die Lieferung dieser Luftabwehrsysteme angekündigt, bezahlt werden sollen sie jedoch von anderen NATO-Ländern. Auch Deutschland werde sich an der Finanzierung beteiligen, bekräftigte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius. Derzeit würden die technischen, logistischen und finanziellen Details abgestimmt.

Zudem kündigte Pistorius die kurzfristige Bereitstellung von 220.000 Geschossen für den besonders bei der Drohnenabwehr bewährten Flugabwehrkanonen-Panzer Gepard durch Deutschland und Großbritannien an. 

London hat nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums in den vergangenen zwei Monaten bereits Luftabwehrraketen und Artilleriegeschosse im Wert von 150 Millionen Pfund (173 Millionen Euro) an Kiew geliefert. Insgesamt hat Großbritannien der Ukraine für dieses Jahr Luftabwehr- und Artilleriemunition im Wert von 700 Millionen Pfund zugesagt.

In den vergangenen sechs Monaten hat Großbritannien der Ukraine zudem rund 50.000 Drohnen geliefert. 20.000 weitere Drohnen wurden von einem Bündnis aus mehreren Ländern bereitgestellt, das von Großbritannien und Lettland angeführt wird. (AFP/Red.)