Donnerstag23. Oktober 2025

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Tour de FranceBergzeitfahren: Pogacar schlägt in Peyragudes erneut zu

Tour de France / Bergzeitfahren: Pogacar schlägt in Peyragudes erneut zu
Auch beim Zeitfahren das Maß aller Dinge: Tadej Pogacar Foto: Loïc Venance/AFP

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„Ich bin nicht unantastbar, aber ich versuche es zu sein“: Tadej Pogacar untermauerte seine Dominanz bei der Tour de France durch den Sieg im Einzelzeitfahren am Freitag auf dem Altiport von Peyragudes, während Remco Evenepoel einbrach.

Tag für Tag wird der vierte Gesamtsieg des Slowenen bei der Tour immer wahrscheinlicher – außer es passiert ein Unfall –, so sehr überragt er derzeit die Konkurrenz.

Bereits am Donnerstag hatte er mit einem fast schon entscheidenden Schlag Jonas Vingegaard am Hautacam über zwei Minuten abgenommen. Am Freitag legte er noch einmal 36 Sekunden drauf – in gerade einmal 11 Kilometern beim Zeitfahren, das auf einer so entmutigenden Rampe am Altiport von Peyragudes endete, dass man laut Lenny Martinez, dem Neunten der Etappe und besten Franzosen, „auf keinen Fall nach oben schauen durfte“.

Pogacar selbst gestand, dass er auf diesem endlosen Anstieg „fast explodiert“ wäre. Dennoch liegt er nun nach nur 13 Etappen schon 4 Minuten und 7 Sekunden vor Vingegaard – atemberaubend.

„Ich bin super zufrieden. Dieses Zeitfahren war für mich ein großes Fragezeichen. Ich wollte, dass alles perfekt läuft“, erklärte der Slowene, der im Gegensatz zu seinen Konkurrenten ein klassisches Rennrad wählte, das aber maximal abgespeckt war – ohne Flaschenhalter, ohne Lenkerband, ohne Deko – um so nah wie möglich an das zulässige Mindestgewicht von 6,8 kg zu kommen.

„Wir hatten alles durchgerechnet, und es machte kaum einen Unterschied. Also habe ich mich für den Komfort entschieden – das war die richtige Wahl.“

Vingegaard „zufrieden“

Da die Strategie laut Pogacar ganz einfach war – „von Anfang bis Ende Vollgas“ –, verzichtete der Träger des Gelben Trikots sogar auf den Funkkontakt mit dem Team und verließ sich auf sein Gefühl sowie die Zwischenzeiten, bei denen er jeweils in Führung lag.

Damit steht er nun bereits bei vier Etappensiegen in dieser Tour – 21 insgesamt – und weitere Gipfelankünfte stehen an, etwa am Dienstag am Mont Ventoux oder am Donnerstag am Col de la Loze, wo er jeweils noch eine Rechnung offen hat.

„Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, werde ich sie nutzen“, kündigte er an. Es sei keine Option, anderen den Sieg zu überlassen, schließlich werde er von seinem Team „dafür bezahlt, zu gewinnen“.

Gefragt, ob er sich unantastbar fühle, antwortete er: „Nein, aber ich versuche es zu sein. Doch niemand ist vor einem schlechten Tag sicher. 2022 und 2023 hatte ich bei der Tour auch schwierige Momente, in denen ich eingebrochen bin. Das kann wieder passieren.“

Das ist auch der Grund, warum Jonas Vingegaard „weiter daran glauben“ will. Am Freitag war der Däne „froh, sich wieder gefangen zu haben“, nachdem der Vortag für ihn „grauenhaft“ gewesen sei – „die Lichter sind ausgegangen“, wie er es formulierte.

Evenepoel völlig von der Rolle

„Ich weiß nicht, warum, aber ich war nicht auf meinem normalen Niveau. Ich glaube weiter an mich und mein Potenzial. Wir müssen es weiter versuchen“, so Vingegaard. Mit seinem riesigen roten Aero-Helm fuhr der Visma-Kapitän eine starke Zeit und überholte auf den letzten 50 Metern sogar Remco Evenepoel, der zwei Minuten vor ihm gestartet war.

Tatsächlich hatte man den Belgier noch nie so niedergeschlagen erlebt wie in Peyragudes – völlig verwirrt, nicht einmal in der Lage, einfache Fragen zu beantworten, obwohl er sonst sehr redegewandt ist. „Ich war wie leer – eine sehr schwache Leistung von mir“, stammelte der zweifache Olympiasieger. Er konnte sich auch nicht auf die Etappe am nächsten Tag konzentrieren, die mit 4.950 Höhenmetern noch einmal alles abverlangen wird. Es ist die dritte und letzte Pyrenäen-Etappe – mit dem Risiko, dass er noch weiter zurückfällt.

Nur Zwölfter im Zeitfahren, hält der Belgier seine dritte Position in der Gesamtwertung mit Mühe – 7:24 hinter Pogacar – und liegt nur noch sechs Sekunden vor dem Deutschen Florian Lipowitz, der zusammen mit Primoz Roglic Co-Leader bei Red Bull-Bora ist und mit einem starken Zeitfahren Dritter wurde (1:20 Rückstand auf Pogacar). (AFP)

Im Überblick

112. Tour de France, 13. Etappe, Einzelzeitfahren: Loudenvielle – Peyragudes (10,9 km):
1. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Emirates-XRG) 23:00 Minuten, 2. Jonas Vingegaard (Dänemark/Visma – Lease a Bike) 0:36 Minuten zurück, 3. Primoz Roglic (Slowenien/Red Bull-Bora-hansgrohe) 1:20, 4. Florian Lipowitz (Deutschland/Red Bull-Bora-hansgrohe) 1:56, 5. Luke Plapp (Australien/Jayco AIUIa) 1:58, 6. Matteo Jorgenson (USA/Visma – Lease a Bike) 2:02, 7. Oscar Onley (Großbritannien/Picnic PostNL) 2:06, 8. Adam Yates (Großbritannien/UAE Emirates-XRG) 2:15, 9. Lenny Martinez (Frankreich/Bahrain-Victorious) 2:21, 10. Felix Gall (Österreich/Decathlon Ag2r La Mondiale) 2:22, 11. Kévin Vauquelin (Frankreich/Arkea-B&B Hotels) 2:35, 12. Remco Evenepoel (Belgien/Soudal Quick-Step) 2:39, 13. Carlos Rodríguez (Spanien/Ineos Grenadiers) 2:48, 14. Tobias Halland Johannessen (Dänemark/Uno-X Mobility) 2:52, 15. Harry Sweeny (Australien/EF Education-EasyPost) 2:53
Stand in der Gesamtwertung nach 13 von 21 Etappen:
1. Pogacar 45:45:51 Stunden, 2. Vingegaard 4:07 Minuten zurück, 3. Evenepoel 7:24, 4. Lipowitz 7:30, 5. Onley 8:11, 6. Vauquelin 8:15, 7. Roglic 8:50, 8. Johannessen 10:36, 9. Gall 11:43, 10. Jorgenson 14:15

Holly
20. Juli 2025 - 8.52

Wird langweilig, Lance lässt grüssen.

K Arthur
19. Juli 2025 - 7.49

Waat sclekt deen dann