Samstag8. November 2025

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Kritik an CactusLuxemburger Supermarktkette soll „regelrechte Jagd auf kranke Leute“ machen

Kritik an Cactus / Luxemburger Supermarktkette soll „regelrechte Jagd auf kranke Leute“ machen
Die luxemburgische Supermarktkette hat in den vergangenen fünf Monaten 30 Mitarbeiter entlassen Symbolfoto: Editpress/Tania Feller

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Die Supermarktkette Cactus steht in der Kritik: Der OGBL erhebt den Vorwurf, Beschäftigten werde wegen Krankmeldungen gekündigt. Die Personaldelegation spricht von gezieltem Druck auf kranke Mitarbeiter.

Der OGBL kritisiert die Luxemburger Supermarktkette Cactus – diese habe in den vergangenen fünf Monaten 30 Mitarbeiter entlassen, wie Radio 100,7 am Freitag zuerst berichtete. Grund für die Kündigungen seien Krankmeldungen.

„Es ist kein neues Phänomen“, sagt Pauline Meiresonne, Zentralsekretärin beim OGBL, im Gespräch mit dem Tageblatt. Die Situation habe sich jedoch in letzter Zeit intensiviert. „Die Leute werden reihenweise entlassen.“ In vielen Fällen seien wiederholte, kurze Perioden der Krankmeldung der Auslöser für die Kündigung.

Wenn ein Angestellter eine bestimmte Quote an Fehltagen erreiche, heiße es einfach „hopp, raus mit dir“, sagt Meiresonne. Dabei handele es sich fast jedes Mal um Mitarbeiter mit weniger als fünf Jahren Betriebszugehörigkeit. Ihnen stehe dementsprechend keine Abfindung zu. „Man versucht, überall zu sparen, und vergisst dabei die Menschen.“ Ein Problem, das nicht nur Cactus betreffe. „Ich denke, es liegt in der Verantwortung des Arbeitgebers, zu berücksichtigen, dass Menschen manchmal krank sind“, sagt Meiresonne.

Man versucht, überall zu sparen, und vergisst dabei die Menschen

Pauline Meiresonne, Zentralsekretärin beim OGBL

Dabei könnten alle mögliche Arten von Krankheiten zu häufigen Arbeitsausfällen führen – viele Menschen würden z.B. unter nicht-diagnostizierten, chronischen Krankheiten leiden. Für die Unternehmen stehe jedoch der „internationale Wettlauf um Rentabilität“ im Vordergrund – kranke Mitarbeiter würden als Beeinträchtigung für die Unternehmensorganisation gelten. „Aber dahinter steht ein Leben, eine Familie.“

Im September soll eine Mitentscheidungsversammlung stattfinden – ein Schritt, der Meiresonne zufolge vor allem von der Cactus-Personaldelegation ausging. Die Probleme seien von der Delegation bereits zuvor angesprochen worden, also werde „der Arbeitgeber nicht aus allen Wolken fallen“.

Keine Sorge, sondern Druck

Auch Patrick Ourth, Präsident der Personaldelegation von Cactus, bestätigt auf Nachfrage vom Tageblatt die Problematik um die Kündigungen. „Wir haben in letzter Zeit festgestellt, dass eine regelrechte Jagd auf kranke Leute gemacht wird“, sagt Ourth.

Wer krank sei, müsse drei Personen darüber informieren. Bei der Rückkehr müsse man im Personalbüro vorstellig werden und dort Fragen beantworten – wie es einem gehe, was losgewesen sei. Nach mehreren Krankmeldungen komme ein Schreiben zum Thema Fehlzeiten – inklusive eines Termins mit der Personalabteilung. „Die Personalabteilung fragt dann, warum man so oft krank war, und warnt vor Konsequenzen“, sagt Ourth.

Was von Cactus als Sorge „verkauft“ werde, ist laut Ourth in Wahrheit Druck: „Es ist ein immenser Druck auf Angestellte – damit macht man ihnen Angst, sich überhaupt krankzumelden.“ 90 Prozent der 30 in den vergangenen fünf Monaten entlassenen Mitarbeiter sei aufgrund von Krankmeldungen gekündigt worden – sie alle hätten eine Betriebszugehörigkeit von weniger als fünf Jahren.

Sitzung im September soll Klarheit bringen

Ourth beschreibt zudem ein Beispiel, bei dem er persönlich vor Ort war: Ein entlassener Mitarbeiter des Cactus Bereldingen habe ihn gebeten, ihn zu seinem „entretien préalable“ zu begleiten. Dort habe ihm der Direktor der Filiale vorgeworfen, dass das Unternehmen aufgrund seiner Abwesenheit eine Studentin habe einstellen müssen – schließlich sei er allein für den betroffenen Bereich zuständig gewesen. In einem weiteren Fall sei der entlassenen Person vorgeworfen worden, dass durch ihre Krankmeldung ein Kollege seinen Urlaub unterbrechen musste. „Es kann nicht sein, dass, wenn sich jemand krankmeldet, er ein schlechtes Gewissen gemacht bekommt, weil dadurch der Dienst gestört wird“, sagt Ourth.

Von der für den 22. September geplanten Mitentscheidungsversammlung verspricht sich Personaldelegation Klarheit. „Wir wollen wissen, vom wem das kommt – von unserem Chef? Von der Personalabteilung?“, sagt Ourth.  Irgendjemand müsse die Anweisung gegeben haben – „und wir werden nicht aufgeben, bis wir eine Antwort haben.“

Cactus wollte sich auf Nachfrage vom Tageblatt nicht zu der Angelegenheit äußern. „Wir machen dazu keine Kommentare“, hieß es von der Presseabteilung.

Muller Christian
21. Juli 2025 - 16.23

Mat Karenzdeeg ereescht ee just eppes... Da ginn d'Leiet fir all Klengegkeet bei den Dokter a feelen amplaz een Dag der direkt dräi.

Pin Mac
21. Juli 2025 - 7.30

Leeschen brauchen $$$$$$$$$ 🤡🤡🤡

Hary
20. Juli 2025 - 21.39

Ob mannst een Karenzdaag anfëeren , dann gesinn mir seecher wëen profiteert !!!

Courgette
20. Juli 2025 - 8.48

All déi grouss Supermarchéen,egal wien an wou,sinn alleguer
mat derselwéchter Personalpolitik infizéiert, wann ëtt der nëtt
passt,dann verpiss déch,inklusiv grouss Boiten,
Bonzenpolitik sonnergleichen, si schrompen ower ganz solid
deem klenge Steierzueler sein Portemonni. Banditismus pur.

Grober J-P.
19. Juli 2025 - 19.08

"Es ist kein neues Phänomen“, Jupp, haben das hautnah mitbekommen. Glaube einige "Chefs" wollen sich profilieren. Ob die ganz oben immer was mitbekommen bezweifele ich, mal rück gefragt wo "gesäubert" wird und wer immer angestoßen hat?

Melone
19. Juli 2025 - 18.39

Kaum zu glauben , aber vieilleicht wahr, diesen Supermarkt
sollte man dann meiden, andere Einkaufsmöglichkeiten
gibts genug.

Nomi
19. Juli 2025 - 16.19

@ e Patron : Jo di aaner Matarbechter mussen d'Paan klaacken wann ee aus der Equipp net do ass !

1-2 Deeg Carence kent den Poblem ob di richteg Krank Matarbechter reduzei'eren !

e Patron
19. Juli 2025 - 15.30

Et gi Matarbechter/innen déi all Mount 2-3 Deeg net schaffe gin well se anscheinend krank solle sin. E Certificat médical hu se net. Dât nennt ee profitéieren op Käschte vun deenen âneren.
Dat ass d'Réckséit vun der Médaille.

Nomi
19. Juli 2025 - 15.14

Presomption d'innocence !!!

Hei gett fiirverurteelt ohni real Preuven !

Wer sich nie etwas vorwerfen kann, wer 100% sauber ist, werfe den ersten Stein !

K Arthur
19. Juli 2025 - 13.14

Och wann eng Klo rangerescht gin as , de Cactus mecht wat e well. Mir gin och netmei an de Cactus well en as mei Deier wei ahnerer an net besser wat Gemeis an Uebst ubelangt.Geld spueren beim akaaf geht do och net

Michaux Merle
19. Juli 2025 - 13.00

Gitt net an de Cactus akafen, souwisou ze deier.

Nomi
19. Juli 2025 - 12.22

Eng Kloo leit jo elo mol um Desch.
Dann Mol oofwarden ob ee Riichteruerteel waat dann elo wo'u'er ass oder och net !

Jean-Marie GROBER
19. Juli 2025 - 11.59

An ech hunn de CACTUS ëmmer verteidegt a gesot, dat wier ee lëtzebuerger Betrib, dee vun Ufank un ee Kollektivvertrag hat, am Géigesaz zu verschiddenen net lëtzebuerger Supermarché'en, an hu meng Akeef dofir praktesch ëmmer do gemaach. Da muss ech jo elo no enger Alternativ sichen, well dat do ass einfach eng onwierdeg Sauerei! Muss den Direkter sech dann elo och beim President vum Verwaltungsrot ofmellen oder dierf d'Direktioun einfach esou doheem bleiwen? Hunn elo d'UEL an d'Chambre de Commerce d'Muecht iwwerholl oder hunn d'Sozialpolitiker bei der CSV, an och bei der DP, de Läffel definitiv ofginn?

Scholtes Nadine
19. Juli 2025 - 10.45

Mein Sohn sollte als Student 2 Monate im Cactus arbeiten. Nach 10 Tagen wurde er gebeten, zu Hause zu bleiben. Nicht weil er schlechte Arbeit geleistet hätte, ganz im Gegenteil, ihm wurde wiederholt bestätigte, dass sie sehr zufrieden mit seiner Arbeit gewesen seien. Das Problem war einzig, dass er nicht in die Hocke gehen konnte, um die unteren Regale einzuräumen, da er letztes Jahr eine grössere OP am Knie hatte. Dieses hatten wir aber auf dem Einstellungsformular angegeben, die Personalabteilung war also informiert. Mein Sohn hat sich beholfen, und sich zum Einräumen der unteren Regale auf die grauen Hocker gesetzt, welche allgemein benutzt werden, wenn kleinere Mitarbeiter nicht an die oberen Regale reichen.
Anscheinend ist es im Cactus aber verboten, sich beim Einräumen der Regale zu setzen. Mein Sohn hat weder eine Warnung erhalten, noch wurde versucht eine Lösung zu finden. Er wurde ins Büro gerufen und ihm wurde gesagt, er bräuchte nicht mehr zurückzukommen.
Er kam natürlich sehr demotiviert nach Hause, ist jetzt momentan ohne Studentenjob und verdient natürlich auch nicht, das Geld, auf das er sich verlassen hatte, um im September sein Studium zu beginnen.
Wir sind jetzt auf der Suche nache einem anderen Job für den Rest der Ferien, aber jeder weiss ja, wie schwierig das jetzt noch ist.
Auf gut Luxemburgisch: eng Riesesauerei wéi sie mat de Leit verfueren.

LeCze
19. Juli 2025 - 8.22

Ween denkt " de Mensch virum Profit" ass ee Kommunist a gett och entloos!🫣😱🤐

E Letzeboier
19. Juli 2025 - 7.33

Als Consommateur huet een do just eng Méiglechkeet: einfach net mei dohin akaafen ze goen. Et gi genuch aaner Geschäfter, déi och nach (vill) méi bëlleg sin.

Kippi
18. Juli 2025 - 19.38

Solch Grosskapitalbetriebe als Sklaventreiber können sich
vieles erlauben und werden noch von schwarz-blauen Bonzen
in Schutz genommen, der kleine und mittelere Betrieb darf vieles
nicht und bekommt dazu noch immer mehr Auflagen,
das ist eine moderne Wirtschaftsmafia die das noch arbeitende
Volk abstraft. Quo vadis Luxusburg ????