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RadsportMountainbike-Landesmeisterschaft am Samstag  im Roeserbann: Spannende Duelle im Wald

Radsport / Mountainbike-Landesmeisterschaft am Samstag  im Roeserbann: Spannende Duelle im Wald
Fabienne Schaus wird am Samstag bei den Mountainbike-Landesmeisterschaften starten Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Das olympische Crosscountry mit dem Mountainbike ist ein wenig das Stiefkind im luxemburgischen Radsport, doch während der Tour de France geht es auch dieses Jahr wieder um Meistertrikots. Der organisierende Toproad Roeserbann hat dabei eine besondere Leidenschaft fürs Stollenrad und stellt auch die amtierenden Meister der Elite.

Unter den über 90 Einschreibungen werden die mehrfache Landesmeisterin Fabienne Schaus und der international startende junge Tijay Heinen dabei mehr Konkurrenz als gewohnt haben. Renndirektor Basti Einsle jedenfalls freut sich: „Die Zahl der Einschreibungen, aber auch die Qualität der Fahrer zeigt, dass der Mountainbikesport in Luxemburg nicht tot ist.“ Dabei sind die allerjüngsten Radsportler nicht einmal startberechtigt, doch ab den U11 zählen alleine die drei Nachwuchskategorien rund 50 Starter. Die Junioren sind hingegen ein kleinerer Jahrgang und die Stärksten liebäugeln bereits mit ihrer Karriere auf der Straße.

„Wir sind sehr zufrieden mit über 90 Einschreibungen, deutlich mehr als in den letzten Jahren, und wir erwarten einige spannende Rennen“, sagt Renndirektor Sebastian Einsle. „Es werden sich wohl öfter Zweier- und Dreiergruppen bilden, in denen sich der Titelkampf erst relativ spät entscheidet. Der gut 5 Kilometer lange Rundkurs hat rund 100 Höhenmeter, einige Baumstammhindernisse und auch einen rund 60 Zentimeter hohen Drop, was man alles auf einer langsameren B-Linie umfahren kann. Unsere technisch starken Minimes und Cadets fahren das aber schon souverän und auch Suzie Godart ist den Drop sogleich runtergehüpft. Der weitaus größte Teil sind Waldwege und SingleTrails, aber natürlich auch einige landwirtschaftliche Nutzwege.“

Schaus trifft auf Wenzel

Am frühen Nachmittag kommt es beim Start von rund einem Dutzend Frauen aus vier Alterskategorien dann voraussichtlich zum großen Duell der Generationen. Die mittlerweile 40-jährige Goldmedaillengewinnerin der JPEE von San Marino vor acht Jahren, Fabienne Schaus, muss sich der Angriffe der 21-jährigen Silbermedaillengewinnerin von Andorra in diesem Jahr, Liv Wenzel, erwehren. Diese startet zwar noch bei den Espoirs, aber nach dem gemeinsamen Start um 14.15 Uhr liegt die Wahrheit dann auf der Strecke.

Obwohl Tijay Heinen bei seinen internationalen Rennen und sogar bei gelegentlichen Weltcups auch technisch sehr anspruchsvolle Strecken meistert, hätte er wegen Überschneidungen mit Examen auf dem schwierigen Parcours der JPEE dieses Jahr in Andorra nicht starten können. Auch sonst war niemand bei den Männern selektioniert. Doch unter den neun Elitefahrern bei diesen Meisterschaften sind einige ähnlich gute, junge und starke Fahrer. Für den Titel kommt damit gut die Hälfte des kleinen Starterfeldes in Frage. Mit Heinen, Lucas van den Abeele und Noa Berton stellt der Veranstalter ein starkes Trio, während der schnelle Crosser vom Team Snooze ebensowenig zu unterschätzen ist wie der Tudor-Mechaniker Raphaël Kockelmann vom CCI Differdingen.

Schwierige Organisation

Einsle geht im Gespräch mit dem Tageblatt aber auch auf die Problematiken des Mountainbike-Sports in Luxemburg ein. Während es nun auch ein UCI-Gravelrennen in Luxemburg gibt, geht das Mountainbike leer aus. „Luxemburg bietet zwar mehr als genug Möglichkeiten für umwerfende Marathonrennen, aber ein solch langer Parcours ist für einen Club kaum zu stemmen, dafür braucht man eigentlich eine professionelle Organisation. Wenn ich bereits für eine Straßensperrung in eine Gemeinderatssitzung muss, wo nehme ich dann die Zeit her für die vielen Genehmigungen einer so großen Runde? Als Verein hatten wir hier im Roeserbann bereits mehr als genug mit unserem Rundkurs zu tun. Als Meisterschaft läuft das nach UCI-Regeln und es reicht nicht, am Vorabend ein wenig Flatterband zu spannen. Ich bin froh, dass wir von allen Seiten super unterstützt wurden. Im Vorfeld hatte sich der Sportkoordinator der Gemeinde um die Förster, ‚Eaux et Forêts’ oder die Polizei gekümmert. Die Bauern mähten uns extra eine Wiese und die „Maison relais“ stellt ihre Beschcrèche zur Verfügung.“ 

Selbst wird Einsle als leidenschaftlicher Mountainbiker am Samstag nicht am Start stehen. „Eigentlich würde ich gerne fahren. Aber unser Verein (Team Toproad Roeserbann) wollte diese Meisterschaft, denn wir können nicht immer nur bei den anderen Trikots abräumen und selber nichts organisieren. Wir sind dabei rund 50 Lizenzierte, die alle noch Rennen fahren. Jemand musste aber die beiden Posten Renndirektor sowie Strecke und Sicherheit übernehmen. Weil wir für die Jury und Koordination ständig verfügbar sein müssen, dürfen Marc Fautsch und ich dann nicht fahren.“

Das Programm

Mountainbike-Landesmeisterschaft im Hiddelbësch/Crauthem:
Samstag, 19. Juli:
9.30 Minimes m&f und Cadets m&f
10.45 Débutants m&f
12.15 Junioren und Masters
14.15 Frauen, Espoirs f, Juniorinnen und Masters f
16.15 Espoirs und Elite