Dass im Fußball manchmal Ergebnisse den Spielverlauf nicht widerspiegeln, ist keine Neuheit. Umso bitterer ist es, wenn so etwas bei wichtigen Spielen wie dem des F91 Düdelingen vergangene Woche beim Atlètic Club d’Escaldes aus Andorra geschah. Doch, und das ist das Positive, der luxemburgische Vertreter hat noch mindestens 90 Minuten, um das Ganze umzudrehen.
„Wir wussten ja schon, was uns erwartet“, sagte F91-Kapitän Mehdi Kirch, der auf die Begegnung gegen die Andorraner im vergangenen Jahr verwies. Damals gewann der F91 ebenfalls in der ersten Runde der Conference-League-Quali mit 1:0 in Andorra und siegte vor heimischem Publikum mit 2:0. „Sie spielen wie viele spanische Mannschaften und versuchen, viel den Ball laufen zu lassen. Wir waren eigentlich gut auf sie vorbereitet.“
Individuelle Fehler
Doch zwei individuelle Fehler in der Anfangsphase erwiesen sich für Kirchs Team als bittere Nackenschläge. Erst traf Ivan Englaro bei einem Klärungsversuch den Ball nicht, was Escaldes-Stürmer Gemelson (9.) zum 1:0 ausnutzte, dann sah Torhüter Eldin Latik bei einem Freistoß aus 30 Metern unglücklich aus – 2:0 stand es bereits nach 15 Minuten. „Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht“, sagte Kirch. „Aber diese zwei individuellen Fehler waren hart. Das waren Schläge ins Genick. Latik weiß selbst, dass er den Freistoß halten kann. Aber das passiert. Ich weiß, dass er es am Donnerstag besser machen wird.“
Vor allem die Einwechslung von Bilal Benkhedim brachte dem F91 in der zweiten Halbzeit noch mehr offensive Aktionen. Am Ende fehlte aber die Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor, um zumindest noch ein wichtiges Tor zu erzielen. „Es hat beim letzten Pass gefehlt, im Abschluss waren wir auch nicht gut. Man muss dazu sagen, dass wir die Reise in den Beinen hatten und auswärts gespielt haben. Trotzdem haben wir das Spiel gemacht.“
Ziel klar definiert
Hinzu kommt, dass die Dreierkette so noch nie zusammengespielt hatte. Englaro, der sich im defensiven zentralen Mittelfeld wohler fühlt, wurde als einer von drei Innenverteidigern eingesetzt. Neben ihm spielte der brasilianische Neuzugang Isaque Gavioli, der erst ein paar Tage vor dem Siel gegen Escaldes zum Team stieß, sowie der französische Neuzugang Adrien Pianelli. „Es ist schwierig, hinten so zusammenzuspielen, weil sich die Spieler noch nicht so gut kennen“, erklärte Kirch. „Dafür haben wir es aber sehr solide gemacht. Ich denke, dass sich hier wirklich eine Mannschaft entwickelt und wir in dieser Saison etwas reißen können.“
Ob das Abenteuer auf internationaler Ebene weitergeht, wird sich am Donnerstag zeigen. Vor heimischem Publikum gilt es, einen 0:2-Rückstand zu drehen. „Wir wissen, dass es nicht einfach wird. Aber wir haben die Erfahrung auf europäischem Niveau. Wir sind gut auf dieses Spiel vorbereitet und unser Ziel ist klar: Wir wollen weiterkommen, auch um dem Klub finanziell zu helfen.“ Eine mögliche Option für Coach Mika Pinto ist am Donnerstag auch wieder Chris Stumpf, der im Hinspiel erkrankt fehlte.
Die Aufgebote:
F91 Düdelingen:
Tor: Eldin Latik, Marlon N’Guessan, Dzenis Novalic
Verteidigung: Adrien Pianelli, Mario Mancini, Alan Aussi, Rodrigo Gonçalves, Mehdi Kirch, Valentino Tallarico, Isaque Gavioli, Lauro Peguero, Chris Stumpf
Mittelfeld: Ivan Englaro, Charles Morren, Tudor Neamtiu, Diogo Monteiro, Bilal Benkhedim, Kino Delorge, Belmin Muratovic, Evan Rotundo, Enzo Lima
Angriff: Oskar Ekeberg, Agostinho, Dinho
Atlètic Escaldes:
Tor: Matías Basterrechea, Didi, Jure Marinovich
Verteidigung: Marcos Blasco, Álvaro Fernández, Alvaro Roncal, Carlos Crabbe, Adrian Gallego
Mittelfeld: Yeray Carpio, Emanoel Sidnei Da Silva Santos, Pablo Molina, Gemelson, David Valero, David Gomez, João Da Silva
Angriff: Domi Berlanga, Rodrigo Piloto, David Garcia, Brian Pubill
De Maart
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