Sonntag26. Oktober 2025

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SozialdialogNach acht Stunden Verhandlungen: Dritte Sozialrunde auf September vertagt

Sozialdialog / Nach acht Stunden Verhandlungen: Dritte Sozialrunde auf September vertagt
Keine Einigung, jedoch Fortschritte: Die Gewerkschaftsvertreter wollte keine weiteren Details nennen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Regierung, Patronat und Gewerkschaften haben sich am Montag zu einer zweiten Marathonsitzung im Rahmen der Sozialrunde getroffen. Nach acht Stunden gab es keine Einigung – dafür aber das Bekenntnis, im September weiterdiskutieren zu wollen.

Die zweite Verhandlungsrunde der „Nicht-Tripartite“ zwischen Regierung und Sozialpartnern ist am Montagabend um 22 Uhr ohne Überstunden, jedoch auch ohne Einigung zu Ende gegangen. „Wir haben gute Fortschritte in den acht Stunden Verhandlungen erzielt“, sagt Premierminister Luc Frieden (CSV) der im Staatsministerium versammelten Presse. Man habe versucht, „Brücken zu bauen“, und schwierige Positionen miteinander zu vereinen, bemüht sich Frieden um die gleiche Rhetorik wie noch vergangene Woche. Am Montag wurde, wie bereits angekündigt, über die Rentenreform, Öffnungszeiten im Handel und Sonntagsarbeit im Handel diskutiert. „Bei den drei Schwerpunkten sind wir vorangekommen“, sagt Premierminister Frieden. Das Glas sei eher „halb voll“ als „halb leer“. Die auf dem Tisch liegenden Vorschläge müssten jetzt durchgerechnet und in den jeweiligen Führungsgremien besprochen werden. „Wir werden uns gleich nach dem Ferienmonat August am 3. September zusammenfinden, um hoffentlich die Verhandlungen mit einer Einigung abzuschließen.“

Haben die nächste Runde in den September vertagt: Premierminister Luc Frieden und Außenminister Xavier Bettel
Haben die nächste Runde in den September vertagt: Premierminister Luc Frieden und Außenminister Xavier Bettel Foto: Editpress/Julien Garroy

Tageblatt-Informationen zufolge wollten Frieden und CSV-Sozialministerin Martine Deprez den Sozialpartnern vorrechnen, was eine minimale Beitragserhöhung der Rentenkasse mittelfristig bringt. Das kann als erste Öffnung gegenüber den Gewerkschaften in der Rentendiskussion gewertet werden. Mittel- bis langfristig könnte das Rentensystem dadurch zwar wohl nicht abgesichert werden, doch politisch könnte sich die CSV vielleicht bis zu den nächsten Wahlen retten. Ob oder inwiefern diese Punkte auf den Tisch kamen, war jedoch bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung zu bringen. Bestätigen wollte der CSV-Regierungschef das nicht, mit den Sozialpartnern wurde vorerst Stillschweigen über die Verhandlungsdetails vereinbart. „Jeder hat Pisten vorgelegt und diese werden alle ihre Berücksichtigung im Endpaket finden“, sagt Frieden. Ein Zeichen dafür, dass die Regierung ihre Stoßrichtung in der Rentenreform zumindest anpassen wird.

Vor der Sitzung hieß es lediglich, dass es „viel Gesprächsbedarf“ bei der mittel- bis langfristigen Absicherung des Rentensystems gebe. Gleichzeitig betonte der Premier, dass eine Rentenreform keine Entscheidung sei, „déi een ee fir allemol“ treffe. „Mir liewen an enger Welt, wou all Dag nei Perturbatioune kommen, de Wuesstum ass ee von dëse Facteuren. Dee gëtt leider beaflosst vu Kricher an Douanestaxen-Diskussiounen an anere Phänomener.“ Deshalb gehe es darum, im Licht der wirtschaftlichen Lage das Rentensystem zu stabilisieren.

„Premier Frieden und ich hatten viele Gespräche und es war zu erkennen, dass jeder bereit ist, Wasser in seinen Wein zu schütten“, sagt auch Vizepremierminister Xavier Bettel (DP) nach der Sitzung. Wenn diese Atmosphäre nach dem Sommerurlaub weiterhin bestehe, sei er optimistisch, dass es zu einer Einigung kommen könnte. Ob am 3. September ein Maßnahmenpaket geschnürt werden könne? „Der Premier ist Chef der Tripartite“, sagt Bettel. Eine Einigung am 3. September aber wäre im Interesse aller, der Restzweifel bis dahin sei nicht gut. „Ich bin aber zuversichtlicher, dass im September der soziale Frieden weiterhin garantiert werden kann.“ Zwischen den Regierungsparteien habe es nicht viele Gespräche gebraucht, um sich zu einigen. Dass Bettel die Sozialrunde irrtümlicherweise als Tripartite bezeichnete, sorgte bei den restlichen Verhandlungspartnern übrigens für einige Stirnrunzler, bei den Gewerkschaftsvertretern für ein verschmitztes Grinsen.

 Foto: Editpress/Julien Garroy

„A ce stade …“

„… kann es schnell vorbei sein oder auch noch länger gehen“, hieß am frühen Abend vonseiten der Pressestelle des Staatsministeriums. Aus dem Verhandlungsraum drangen wie zuvor auch schon wenige Details nach außen. Jedoch war zu verlautbaren, dass gegen 21 Uhr eine Einigung im Raum stand. Eine halbe Stunde später war dies jedoch wieder Geschichte. Kurzzeitig konnte Premierminister Luc Frieden beobachtet werden, wie er mit seinem ehemaligen Kabinettschef und Regierungs-Generalsekretär Michel Scholer und weiteren Beamten im Gang des Staatsministeriums diskutierte. Dann verschwand er wieder in den Gängen des Ministeriums. Die große Eingangspforte blieb derweil weiterhin verschlossen.

Wo der genaue Knackpunkt lag, war indes nur schwer in Erfahrung zu bringen. Zeitweilig hieß es, dass man sich in puncto Öffnungszeiten im Handel und Sonntagsarbeit möglicherweise einigen könne. Sogar beim Thema Rentenreform habe man sich angenähert. Dann erneut Funkstille, die Diskussionen intensivierten sich wieder.

Auch nach der Sitzung wollten sich weder die Gewerkschafts- noch die Patronatsvertreter zu Details äußeren. „Es sind noch einige Punkte, die nicht geklärt werden konnten“, sagt OGBL-Präsidentin Nora Back. „Aus Respekt vor dem Sozialdialog können wir uns nicht weiter äußern.“ Auch LCGB-Präsident Patrick Dury sagt im Anschluss an die Sitzung, dass über die Sommerpause konkrete Texte vorgelegt und studiert werden, ehe es im September dann weitergehe. Auf die Frage, ob er eine frühere Einigung bevorzugt hätte, antwortet Dury: „Wir warten schon lange, dass man mit uns über Renten spricht. Lieber spät, mit einem guten Resultat, als verfrüht und es ist alles gescheitert.“ Auch CGFP-Präsident Romain Wolff meint, mittlerweile sei zu erkennen, dass die Regierung bereit sei, ihre Positionen bei verschiedenen Punkten zu überdenken.

Michel Reckinger zeigte sich im Anschluss an die Sitzung eher verhalten optimistisch 
Michel Reckinger zeigte sich im Anschluss an die Sitzung eher verhalten optimistisch  Foto: Editpress/Julien Garroy

UEL-Präsident Michel Reckinger ist nach der Verhandlungsrunde etwas zurückhaltender. „Wir haben bei den Renten die Thematik etwas eingegrenzt und müssen jetzt noch in einigen Punkten eine Einigung finden. Jeder muss seinen Obulus leisten: sowohl die heutigen Rentner als auch die, die künftig in den Arbeitsmarkt einsteigen, und die Arbeitgeberseite.“ Details will aber auch Reckinger keine nennen.

Das Patronat war bislang gegen eine Beitragserhöhung bei der Rentenreform. Sowohl CSV als auch DP hatten nach der nationalen Demonstration der Gewerkschaften aber schon durchblicken lassen, dass sie einer Erhöhung gegenüber offen seien. Die Staatsbeamtengewerkschaft ist – anders als die UEL – nicht der Ansicht, dass die Rentenreform zum „Gesamtpaket“ gehört, wie CGFP-Präsident Romain Wolff am Montag darlegt. Er hoffe, dass die Renten nun endlich zur Sprache kommen, denn vergangene Woche wurden sie nur kurz angeschnitten. Von den anderen Themen an der Tagesordnung ist die CGFP nicht unmittelbar betroffen.

Die national repräsentativen Gewerkschaften im Privatsektor OGBL und LCGB, die sich vor einigen Wochen zu einer „Union des syndicats“ zusammengeschlossen haben, wollten am Montag nicht mehr über Kollektivverträge reden. Auch für CSV-Premier Luc Frieden sind die Kollektivverträge vom Tisch, die Regierung habe vergangene Woche eine einseitige Entscheidung in dieser Angelegenheit getroffen. Entschieden wurde auch, dass die technischen Diskussionen über Arbeitszeitorganisation in den ständigen Beschäftigungsausschuss CPTE verlegt werden sollen, um erst im Oktober eine erste Bilanz zu ziehen. UEL-Präsident Michel Reckinger sah das vor der Verhandlungsrunde am Montag noch anders und bezeichnet die Kollektivverträge als Teil des „Gesamtpakets“. Letztlich wurde am Montag jedoch nur über die Rentenreform, Öffnungszeiten im Handel und die Sonntagsarbeitszeiten diskutiert. Mit offenem Ausgang für September.

Heini
16. Juli 2025 - 13.42

Waat gëtt do een Gedeessems opgefoert,
Brèckenbauer mat dem Sanitärharry & Co, alles fänkt un
déck lächerléch an armsélég ze ginn, Renten sollen se lossen
wéi ëtt ass,sollen méi Kompetenz weisen, leider ass daat nëtt
méi de Fall bei deenen Superjempiën do alleguer.

Will
15. Juli 2025 - 10.56

Loost dee Priedeger mam Gesamtpackage doheem an dir fannt séier zesummen. Elo ass Paus bis den 03. Sep an da geet et langweileg an ouni Resultat weider. Wake me up when September ends.

Grober J-P.
15. Juli 2025 - 8.48

Nix konkretes. Bitte fragen sie mal den H. Reckinger welcher Rentenbeitrag bei welchem Lohn, welcher Rente, denn vernünftig wäre.

canis-lupus
15. Juli 2025 - 8.38

ët kënnt mër viir wéi wann Een en Hond mat enger Schank zeckt..

kriss dë së oder kriss dë së nët!?

fiirwat mëcht Een dat?

ma ëch mengen well den Herchen dëm Hond Schank nëmme wëll weisen, awer dën Hond krit së nët..

wéi dën Hond dann dorop reagéiert dat weess Ee nët..

gët hië no.. oder wëll hiën dofiir kämpfen!

fiir d'éicht billt hië mol, dat notzt awer Näicht, dorop hin sprengt hiën un.. an hië fletscht mat dën Zänn..

ma dë Meechter berouëgt dën Hond andeems hiën d'Schank einfach mol verstopt an së fiir spéider hält..

dorop hin grunst dën Hond an duckelt sëch a wart mol oof..

vläicht krit hiën së eng aaner Kéier, a wärt sëch dann och aanechtes uléën, well hië weess jo elo wéi ët leeft..

Reinertz Barriera Manfred
15. Juli 2025 - 7.55

Let's say goodbye with a smile, we'll meet again im September also........