Dienstag4. November 2025

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LeserforumWenn die westliche Moral zur Farce wird

Leserforum / Wenn die westliche Moral zur Farce wird

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Ob Ukraine, Gaza oder Iran – was sich in der westlichen Außenpolitik derzeit abspielt, ist an Widersprüchlichkeit kaum zu überbieten. Der moralische Anspruch, mit dem sich Europa und die USA inszenieren, kollidiert frontal mit ihrem tatsächlichen Handeln.

Während Israel, das über mindestens 90 nicht deklarierte Atomsprengköpfe verfügt, ungehemmt bombardiert, wird dem Iran – ohne je den Besitz einer Bombe nachgewiesen zu haben – das Existenzrecht unterstellt. Während der Westen in der Ukraine Waffen liefert, Verhandlungen torpediert und die Eskalation vorantreibt, stilisiert er sich gleichzeitig als Verteidiger des Friedens.

Man kann nicht gleichzeitig Demokratie predigen und Regimewechsel finanzieren. Man kann nicht Menschenrechte fordern und dabei palästinensische Zivilisten entmenschlichen. Man kann nicht vorgeben, das Völkerrecht zu wahren – und es dann brechen, wann immer es den geopolitischen Interessen dient.

Was hier sichtbar wird, ist keine Politik der Werte, sondern die nackte Angst vor einem globalen Machtverlust.
Denn der Wohlstand des Westens ist historisch betrachtet nicht das Ergebnis von Aufklärung und Fleiß allein, sondern auch von Kolonialismus, Sklaverei und der systematischen Ausbeutung ganzer Kontinente. Heute stehen die Völker des globalen Südens auf – und sie wollen nicht mehr Objekt sein, sondern Subjekt einer neuen multipolaren Weltordnung.

BRICS, dedollarisierte Handelsbeziehungen, eigene Entwicklungsbanken, diplomatische Allianzen außerhalb westlicher Vormundschaft – all das sind Zeichen einer geopolitischen Neuordnung, die nicht mit Raketen, sondern mit Selbstbestimmung beginnt.

Doch statt sich dieser Entwicklung konstruktiv zu stellen, greift der Westen zu altbekannten Mitteln: Drohungen, Sanktionen, Manipulation – und notfalls zur Gewalt. Das ist keine Stärke. Das ist die Angst vor Gerechtigkeit.

Es wird Zeit, dass wir aufhören, uns hinter Schlagwörtern wie „Wertegemeinschaft“ oder „regelbasierte Ordnung“ zu verstecken – und beginnen, uns ehrlich der eigenen Geschichte und Rolle zu stellen. Denn ohne Selbstkritik gibt es keine Glaubwürdigkeit. Und ohne Glaubwürdigkeit keine Zukunft in einer Welt, die längst aufgewacht ist.

Luxmann
2. Juli 2025 - 9.23

Es gibt eben die guten agressoren Israel und USA und die boesen aus Russland.
War allerdings auch im vorigen jahrhundert aehnlich wo der ami in Vietnam oder Chile die freiheit verteidigte, waehrend der sowjet die CSSR und Polen unterjochte.