Montag27. Oktober 2025

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Zwei „G“ für GuillaumeWie eine Luxemburger Designerin das neue großherzogliche Monogramm erschuf

Zwei „G“ für Guillaume / Wie eine Luxemburger Designerin das neue großherzogliche Monogramm erschuf
Grafikdesignerin Yolande Koster-Kaiser bekam den Zuschlag: Sie entwarf das Monogramm für Erbgroßherzog Guillaume  Foto: Sophie Margue

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Erbgroßherzog Guillaume bekommt ein Monogramm: Gut drei Monate vor dem offiziellen Thronwechsel enthüllt der großherzogliche Hof das Symbol, das zukünftig Uniformen, Porzellan und vieles mehr verzieren wird. Die Designerin des Monogramms erzählt uns, wie es ist, monatelang ein Geheimnis zu bewahren und mit dem Erbgroßherzog und seiner Frau zu brainstormen.

Im kommenden Oktober dankt Großherzog Henri nach 25 Jahren Herrschaft ab und übergibt seinem ältesten Sohn Guillaume den Thron. Nicht nur dieser wird neu besetzt – auch das großherzogliche Monogramm muss angepasst werden. Das Grafikbüro „yo.ko.graphics“ bekam im vergangenen November den Zuschlag, dieses neu zu gestalten: „Ich bin sehr dankbar, dass das zukünftige großherzogliche Paar sich dazu entschied, mit einem Luxemburger Betrieb zusammenzuarbeiten“, so Gründerin Yolande Koster-Kaiser gegenüber dem Tageblatt.

Das Monogramm sei etwas sehr Besonderes: „Das Wichtigste war, dass das Design Erbgroßherzog Guillaume gefiel“, sagt die Grafikdesignerin. „Denn das Symbol wird später viele verschiedene Dinge verzieren – von der Uniform bis zum Porzellan. Er muss sich also damit identifizieren können.“ Es kam zu mehreren, persönlichen Treffen mit dem künftigen Großherzog und seiner Gattin Stéphanie, um sich über unterschiedliche Vorlagen zu unterhalten und auszutauschen. „Die Gespräche waren sehr spannend und verliefen auf Augenhöhe“, erzählt die Unternehmerin. „Ich glaube, es gefiel ihnen sehr, als ich meinen Laptop aufklappte und ihnen sagte: Na dann legen wir mal los.“

Anspruchsvolles „G“

Ob sie vor dem ersten Treffen aufgeregt gewesen sei, verneint die Grafikerin: „Ich bin seit fast 30 Jahren im Geschäft, hinter jedem Kunden steckt ein Mensch, der gewisse Anforderungen hat – und denen versuche ich gerecht zu werden.“ Das Monogramm des künftigen Großherzogs zu entwerfen, sei aber eine große Ehre. „Es war ein Geheimnis, das ich bewahren musste“, sagt Koster-Kaiser. „Ich habe mich lediglich mit ein paar Menschen ausgetauscht und um Rückmeldung gebeten, das war eine spannende Zeit.“ Die Nutzungsrechte habe sie mit der Unterzeichnung des Vertrags abgeben müssen, die Urheberrechte liegen allerdings bei ihr.

Der kreative Prozess sei sehr intuitiv, aber auch anspruchsvoll gewesen: „Die Komplikationen begannen bereits beim Buchstaben – der Buchstabe ‚H‘ für ‚Henri‘ ist symmetrisch, was die Verarbeitung enorm vereinfacht. Der Buchstabe ‚G‘ für ‚Guillaume‘ hat allerdings eine spezifische Leserichtung“, erklärt die Designerin. „Ich habe mich deshalb, gemeinsam mit dem Erbgroßherzog, dazu entschieden, das ‚G‘ zu spiegeln und zwei G’s daraus zu machen.“ Auch Großherzog Jean hatte ein gespiegeltes, ineinandergreifendes „J“ als Monogramm.

Die „falsche“ Krone

Die Krone auf dem Monogramm sei ein heikles Thema: Die Krone auf Henris Monogramm datiere auf die niederländische Königsfamilie Oranien-Nassau zurück. Etliche Recherchen haben ergeben, dass frühere Monogramme der großherzoglichen Familie immer wieder verschiedene Kronen abbilden. Seit dem Thronwechsel am 7. Oktober 2000 ist auf Henris Monogramm eigentlich eine „falsche“ Krone abgebildet – bis 2001 herrschte hier keine Kohärenz.

Monogramme der Luxemburger Monarchen von links nach rechts: Marie-Adélaïde, Charlotte, Jean, Henri – und Guillaume
Monogramme der Luxemburger Monarchen von links nach rechts: Marie-Adélaïde, Charlotte, Jean, Henri – und Guillaume Bild: Großherzoglicher Hof

Ein Jahr nach Henris Thronfolge wurde dann offiziell eine spezifische Krone festgelegt, die nun auch auf Guillaumes Monogramm zu sehen sein wird. „Die Steinchen sind farblich zum Beispiel anders und es gibt keine Kordel“, so Grafikdesignerin Koster-Kaiser. Die Krone existiere in echt übrigens nicht, sie habe lediglich eine symbolische Funktion.

Beim Ideenaustausch habe man sich relativ schnell auf ein Motiv geeinigt und auf die Vorschläge der Grafikerin gehört. Von November bis März hat die Unternehmerin letztendlich an dem Projekt gearbeitet. „Ich freue mich schon auf den 3. Oktober – wenn ich entdecken kann, wo das neue Monogramm überall zu sehen ist.“

Luxmann
2. Juli 2025 - 20.54

Warum zwei G...ist nicht wirklich einleuchtend.
An sich ist er ja Guillaume der 5.als grossherzog...der 2.wenn man die niederlaendischen koenige vor 1890 abrechnet welche auch parallel grossherzog hier waren.
Aber das waere dann eher durch die zahl II zu kennzeichnen als durch einen doppel buchstaben.

Williheini
2. Juli 2025 - 16.54

Monogramm für was ??
Mittelalterkultur oder was ??

ARMO
2. Juli 2025 - 11.48

Meine persönliche Meinung. Ich finde das Monogramm etwas kopflastig. Es könnte im unteren Teil etwas breiter sein.