Mittwoch5. November 2025

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EditorialEin Krieg, der alles verändert: Die US-Angriffe auf den Iran markieren einen Wendepunkt mit weltweiten Folgen

Editorial / Ein Krieg, der alles verändert: Die US-Angriffe auf den Iran markieren einen Wendepunkt mit weltweiten Folgen
Donald Trump hat die USA in den Krieg gegen den Iran geführt – es könnte der finale Dolchstoß für die regelbasierte Weltordnung sein Foto: AFP/Carlos Barria

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Mit dem US-Angriff auf den Iran steht die regelbasierte Welt vor dem Kollaps – und Luxemburg vor neuen Risiken.

Donald Trump hat die USA in den Krieg gegen den Iran geführt. Es könnte der finale Dolchstoß für die regelbasierte Weltordnung sein, mit der wir uns seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, so gut es geht, vor Kriegen zu schützen suchen. Was jetzt kommt, kann niemand vorhersagen. Sicher ist nur: Für Europa ist die Welt nach diesem Wochenende noch einmal gefährlicher geworden, als sie es ohnehin schon war.

Mit der Operation „Midnight Hammer“ schlugen die Vereinigten Staaten in der Nacht auf Sonntag zu. Ziel des US-Angriffs waren die iranischen Atomanlagen von Isfahan, Natanz und vor allem Fordo mit seiner bis zu 90 Meter unter der Erde liegenden Anlage. Allein auf Letztere ließen die US-Tarnkappenbomber rund ein Dutzend ihrer bunkerbrechenden Bomben vom Himmel fallen. Die israelischen Streitkräfte hatten kurz zuvor erneut die iranische Luftverteidigung ins Visier genommen, wie sie es seit ihrem Überraschungsangriff vom 13. Juni beinahe täglich tun.

„Obliterated“, ausgelöscht, seien die „Nuklearambitionen“ Teherans, tönten umgehend Trump und sein Verteidigungsminister Pete Hegseth. Und wenn der Iran es wagen würde, zurückzuschlagen und amerikanische Stellungen in der Region anzugreifen, dann werde das „mit noch größerer Gewalt beantwortet“. Am Montagabend beschoss der Iran US-Militärstützpunkte in Katar. Medienberichten zufolge wurden auch Raketen auf den Irak abgefeuert. Aus Teheran hieß es, die Operation mit dem Namen „Verheißung des Sieges“ habe begonnen. Katar meldete wenig später, gewarnt worden zu sein. Alle Raketen seien abgefangen worden.

Trotzdem stellen sich jetzt vor allem Fragen. Gewissheiten gibt es kaum. Reagieren die USA, obwohl ihre Soldaten nicht getroffen wurden? Wollen die Israelis und die Amerikaner das iranische Regime stürzen? Wer nähme dann dessen Stelle ein? Kurzum: Welchen Plan verfolgen Trump und Benjamin Netanjahu? Haben sie überhaupt einen? Und lässt die Welt sie einfach machen?

Dass der Krieg, den Israel gegen den Iran begonnen hat, völkerrechtswidrig ist, sagen nahezu alle Experten. Der Einstieg der Vereinigten Staaten höhlt das Völkerrecht als Schutzschild gegen Kriege weiter aus. Russland dürfte sich in seinem Vorgehen gegen die Ukraine bestätigt sehen. London und Paris riefen zur Deeskalation auf, bis auch die USA zuschlugen. Sobald sich der Rauch der US-Bunkerbrecher über dem Iran verzogen hatte, klatschten Großbritannien und Frankreich Trump und den USA brav Beifall. Nimmt man Russland hinzu, das seit dreieinhalb Jahren die Ukraine angreift, stellen sich damit vier der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen hinter völkerrechtswidrige Kriege. Das fünfte Mitglied ist China. Für Taiwan wird die Luft zusehends dünner.

Trump hat mit seinem Angriff auf den Iran die regelbasierte Weltordnung mit getroffen. Sie ist ihm, dem starken Mann, mit ihren lästigen Regeln immer schon ein Dorn im Auge. Nun versetzt er ihr möglicherweise den letzten Schlag. Doch ohne diesen Kitt zwischen den Staaten herrscht nur noch ein Prinzip vor: das Recht des Stärkeren.

Dass Israel und die USA mit dem iranischen Terrorregime den richtigen Feind ins Visier genommen haben, macht diesen Krieg nicht richtig. Der Angriff der USA bedeutet vielmehr das Ende der Regeln. Und dass vor allem die USA kein klares Kriegsziel nennen, spricht eher für Trumps Lust auf einen lauten Knall als für einen durchdachten Plan.

Trump schrieb am späten Montagabend in den sozialen Netzwerken: „CONGRATULATIONS WORLD, IT’S TIME FOR PEACE!“ Die Welt ist den Launen eines sehr gefährlichen Mannes ausgeliefert. Auch das macht diesen Krieg so gefährlich.

Jeff
25. Juni 2025 - 16.36

@DanV - Dass de  Putin an EU an an NATO komme wollt, ass mir bekannt - gutt fir d'Welt dass deemools e puer Arrogant Leit de Geck mat him gemeet hunn. A wat Medie betrëfft, einfach mol no e puer Verleege googelen, an da kommt Dir vum selwen drop. Respektiv kuckt wéi vill de jeeweilege Staat un Medie bezilt.

DanV
25. Juni 2025 - 15.12

@Jeff

D’Israelië maachen d’Drecksaarbecht, fir erëm kënnen a Fridden ze liewen.

An tatsächlech gesinn ech Palästina net als Land, soulaang di palästinensesch moderat Parteien sech net eens sinn an d’Hamas net kontrolléieren. D’Hamas huet d’Gazasträif zu enger Bunkerregioun ëmgebaut, anstatt Infrastruktur fir zivilt Liewen ze schafen. Dat muss alles ënnert d’Kontroll vun der moderater Autonomieautoritéit.

Da kann iwwer d’Unerkennung vu Palästina geschwat ginn. Am Moment ass d’Gazasträif näischt anescht wéi en zweeten islamesche Staat (Daesh) mat Terror a Willkür fir d’Populatioun. Dat kann net unerkannt ginn.

Israel huet Tonne Feeler gemaach. Dowéinst hunn ech zwispälteg Gefiller zu dem Land. Mee ech verstinn hire Wëllen, ee fir allemol opzeraumen.

Zu Russland: Der vergiësst, dass d’Ex-Sowjetrepublicke wollten an d’Nato. Oder zielt de Wëlle vum Mënsch op der Strooss net fir Iech?

Mer wäerten eis net eens ginn. Mee et ass flott, sachlech a frëndlech ze diskutéieren. Et gëtt esou vill Gestänkers ouni Argumenter a ville Kommentaren.

Oh, nach eng Fro: Der schwätzt vun „net Westlech gesteiert a finanzéiert Medien“. Ech kenne keng an eise geleefege Sproochen (Lu, Fr, Dt, Eng). Bis elo hunn ech just hetzerescher gesinn. Kënnt Der mer der uginn, déi vernënfteg berichten (an der Hoffnung, dass d'Tageblatt dat dult)?

fraulein smilla
25. Juni 2025 - 14.16

Nomi Wie die letzten Tage bewiesen haben , wuerde bestimmt eine der 100 A Bomben ihren Weg bis Tel Aviv finden und dann wuerde Tel Aviv nicht mehr existieren .

Jeff
25. Juni 2025 - 7.52

@DanV - de Peter Kuznick ass ee vu sëllegen déi hiert Onverständnis zum Ausdrock bruecht hunn. Net Westlech gesteiert a Finanzéiert Medie sti voll. 
A nach emol, Israel mescht näischt fir de Fridden, se maache laut Merz Drecksaarbecht fir ons. Ausserdem, ass et jo méi wéi offensichtlech dass se den Amis hier Kricher weider féieren, an dobäi nach Regiounen aus Länner annektéieren. 
An dat 5 Land assPalästina!!! 
Just komeschdass grad Dir mat dessem Argument kommt – „Probéiert Der mol, a Fridden zeliëwen, wann et den Noperen net gefällt an se Iech dauernd bombardéieren“, eend en dauernd géint Russland stänkert. War et net NATO déi hier Rakéiten joere Land emmer méi no un déi Rusesch grez gefouert hunn??

DanV
24. Juni 2025 - 20.49

@ Jeff

„laut sëllege renomméierte Leit aus der Nuklearfuerschung un Aomofkommen gehaalen“

Är Quellen ?

„dofir hunn se a kuerzer zäit 5 Länner ugegraff“

Probéiert Der mol, a Fridden ze liëwen, wann et den Noperen net gefällt an se Iech dauernd bombardéieren.

An da 5 Länner?

1) Libanon, fir d’Bombardementer vun der Hisbollah ze stoppen
2) Jemen, fir d’Bombardementer vun den Huthi ze kalméieren
3) iranescht Konsulat a Syrien
4) den Iran dëse Weekend.

Welcht Land ass dat fënneft?

Jeff
24. Juni 2025 - 19.35

@DanV - War et net den Donald den d'ofkommen vun 2015 selwer mam Iran gekënnegt huet? A komm mir si mol éierlech, den Iran ass no Koweit, Syrien, Libyen, Irak, etc,., just e Punkt méi op der Lëscht, an do geet et net em den Atomprogramm. Well den Iran huet sech laut sëllege renomméierte Leit aus der Nuklearfuerschung un Aomofkommen gehaalen.

An dass Israel Fridde wëll, steet jo ausser fro - dofir hunn se a kuerzer zäit 5 Länner ugegraff - alles nëmme fir de Fridden. Alles fir d'Demokratie.

Nomi
24. Juni 2025 - 17.56

@ fraulein smilla : Bei Gleichgewiicht funktionei'ert d'Oofschreckung, awer net wann dei' eng Seit 4500 A-Bommen huet an di aaner 100 !!

Nomi
24. Juni 2025 - 17.51

Di 3 hannert dem Trump stinn do wei' Mippercher dei' sech laanscht Been gep. . sst hun !

fraulein smilla
24. Juni 2025 - 16.55

Schwierige Zeiten fuer Trump Bashing . Eins ist sicher , Europa steht draussen vor der Tuer . Platonische Verhandlungen mit iranischen Politikern die nichts zu sagen haben , ist eigentlich Selbstbefriedigung . - Intressanter Artikel in Foreign Affairs wo der Autor die These aufstellt dass der Iran die Bombe haben sollte ,weil gegenseitige nukleare Abschreckung wie die Geschichte zeigt noch immer zur politischen Stabilitaet gefuehrt haben .

DanV
24. Juni 2025 - 15.05

Seien wir doch mal ehrlich. Sind wir nicht alle erleichtert, dass die Atombombengefahr erst einmal eingedämmt ist?

Wenn ein Regime Uran zu 60% anreichert, und nicht nur zu 5 oder 6%, ist das ganz klar nicht für zivile Zwecke wie Gesundheitswesen oder AKWs gedacht. Wir kennen uns alle nicht damit aus, aber ich vertraue den Angaben der IAEA (nicht denen der USA).

Die Zerstörung von Urananreicherungsanlagen mit Putins Krieg zu vergleichen, ist irreführend und nicht vergleichbar:

Putin führt einen Angriffskrieg mit Eroberungsziel – Machtpolitik mit Waffen.

Israel wollte einfach nur in Frieden leben und wurde am 7. Oktober 2023 aus dieser Friedensillusion gerissen. Nun räumt Israel auf und versucht, alle Bedrohungen gleichzeitig aus dem Weg zu räumen. Hisbollah, Hamas und Atombombengefahr.

Was in Gaza passiert, steht auf einem anderen Blatt und ist nicht mehr zu rechtfertigen. Das darf jedoch nicht davon ablenken, dass Israel in konkreter Gefahr war und ist. Der Iran hat immer wieder mit Vernichtung des „Judenstaates“ gedroht und es war nur eine Frage der Zeit, wann das Regime offen statt verdeckt in Aktion getreten wäre.

Dass Trump eingegriffen hat, macht Angst und dieses Wochenende war bis zur Bombardierung der Militärbasis in Qatar eine Zitterpartie. Hoffen wir, dass er sich nun zurückhält!

JJ
24. Juni 2025 - 13.17

Trump führt einen Angriffskrieg ohne das Einverständnis des Senats? Hört, hört.

Tobias Senzig
24. Juni 2025 - 11.43

testkommentar aus indonesien

Ngyuen
24. Juni 2025 - 9.53

Das sind unsere FREUNDE. Was haben sie denn bis jetzt geschafft in z.B. Vietnam, in Afghanistan, im Irak, in Libyen. Lügen, Tote und nochmals Tote und dann den Schwanz beigezogen.